Was für eine Bürde muss es gewesen sein, die Antonio Felix da Costa in Ungarn von den Schultern fiel. Nach einer Alptraum-Saison durch ein technisches Problem an seinem Boliden fand er auf dem Hungaroring wieder auf die Siegerstraße zurück. Und was für ein Sieg es war: Der Red-Bull-Junior fuhr sich den Triumph selbst heraus, indem er während der Boxenstopps länger draußen blieb als seine Konkurrenten und mit zwei beeindruckenden Runden das Rennen entschied. Anschließend dominierte er und fuhr davon. Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne kämpften das ganze Rennen, doch der Däne blieb vorn und konnte seine Meisterschaftsführung weiter ausbauen.

Geniestreich von da Costa bei den Boxenstopps

Magnussen legte einen souveränen Start hin, während da Costa auf der dreckigen Seite nicht genug Grip fand und hinter Vandoorne zurückfiel. Noch schlimmer erging es Marco Sörensen, der von Startplatz vier bis auf den elften Rang zurückfiel. Arthur Pic übernahm die vierte Position vor Samstagssieger Nico Müller und Andre Negrao, musste aber kurze Zeit später aufgeben. Nach zwei Runden musste das Safety Car auf die Strecke, weil Will Stevens seinen P1-Boliden in die Wand stopfte. Sein katastrophaler Sonntag nach Problemen im Qualifying war damit wenigstens kurz und schmerzlos zu Ende.

Sergey Sirotkin blieb am Sonntag äußerst blass, Foto: WS by Renault
Sergey Sirotkin blieb am Sonntag äußerst blass, Foto: WS by Renault

Auch der Restart änderte an der Reihenfolge nichts, so dass es galt, die Boxenstopps abzuwarten. Vandoorne kam eine Runde früher als sein Rivale an die Box und hätte den Dänen um ein Haar überholt, doch Magnussen konnte ihn auf Distanz halten. Die Stopps ließen da Costa von der Leine, der nach zwei fantastischen Runden auf alten Reifen tatsächlich die kämpfenden Meisterschaftskontrahenten beide überholen konnte. Anschließend fuhr er auf und davon und gewann das Rennen mit 6,5 Sekunden Vorsprung.

Hinter den drei Großen kam Nigel Melker auf die vierte Position, nachdem er durch die Boxenstopps nach vorne gespült worden war. Um den vierten Platz musste er hart kämpfen, denn Nico Müller hing in seinem Getriebe. Der Schweizer konnte den Niederländer aber nicht mehr überholen. Andre Negrao wurde Sechster, Marlon Stöckinger dank guter Boxenstrategie Siebter, Carlos Huertas Achter. Eine enttäuschende neunte Position fuhr Marco Sörensen ein, der sich von seinem schwachen Start nie wieder richtig erholen konnte. Den letzten Punkt holte Oliver Webb als Zehnter.

Keine Punkte für Sainz und Sirotkin

Für den Mann des Samstagsrennens, Carlos Sainz Jr., endete das Sonntagsrennen in einer Katastrophe: Der Boxenstopp ging total in die Hose, wodurch es auf den letzten Platz zurück ging. Aufgrund der trockenen Bedingungen und des großen Rückstands war an eine Aufholjagd wie am Samstag nicht zu denken. Ganz blass blieb der künftige Sauber-F1-Pilot Sergey Sirotkin. Nach einem schwachen Qualifying konnte sich der Russe auch im Rennen nicht in Szene setzen und blieb als Zwölfter ohne Punkte.