Nico Müller hat im ungarischen Regen den Rest des Feldes komplett auseinandergenommen. Er fuhr auf dem Hungaroring zu einem dominanten zweiten Saisonsieg mit 26 Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes, nachdem sein Teamkollege Andre Negrao die Pole Position geholt hatte. Dieser machte aber im Rennen einen Fehler und verbremste sich, so dass Müller durchschlüpfen konnte. Anschließend fiel Negrao immer weiter zurück, womit Tabellenführer Kevin Magnussen den zweiten Platz holte, nachdem er sensationell vom 16. Startplatz nach vorn gefahren war. Im Kampf um Rang drei setzte sich Sergey Sirotkin gegen Stoffel Vandoorne durch.

Aufgrund der Witterungsverhältnisse wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet. Für Carlos Sainz Jr. startete es aber gar nicht; der Red-Bull-Junior blieb auf der Startlinie stehen, konnte aber ohne Rundenverlust das Rennen aufnehmen. Was folgte, war eine Aufholjagd wie aus dem Lehrbuch. Kaum ging es los, kreiselten die Boliden von der Strecke. Die beiden Draco-Piloten setzten sich gleich an der Spitze ab. Mikhail Aleshin und Antonio Felix da Costa hatten eine unglückliche Berührung, das Rennen war für den Toro-Rosso-Piloten in spe dadurch vorbei. Rang drei erbte durch die Kollision Sergey Sirotkin vor Will Stevens, Marlon Stöckinger, Nigel Melker und Stoffel Vandoorne.

Magnussen und Sainz pflügen durchs Feld

Brillant: Carlos Sainz Junior hatte am Ende der Aufholjagd vom letzten Platz aus Anschluss zu P3, Foto: WS by Renault
Brillant: Carlos Sainz Junior hatte am Ende der Aufholjagd vom letzten Platz aus Anschluss zu P3, Foto: WS by Renault

Boliden drehten sich im Mittelfeld im Minutentakt, was die Reihenfolge in den ersten Runden regelmäßig durcheinander würfelte. Großer Profiteur des Chaos im Mittelfeld war Kevin Magnussen, der sich hinter seinem Meisterschaftskontrahenten Vandoorne bereits auf der achten Position wiederfand. Ein für die Meisterschaft psychologisch wichtiges Manöver exerzierte er anschließend gegen den Belgier vor, während Stöckinger sich drehte. Etwa zu diesem Zeitpunkt wechselte auch die Führung im Rennen, als sich Negrao in Turn 1 verbremste. Daraufhin brach seine Pace völlig ein.

Magnussen arbeitete sich weiter nach vorne: Nigel Melker war nach elf Runden fällig und rutschte dabei neben die Strecke, so dass auch Vandoorne vorbei gehen konnte; das Meisterschafts-Duo rang bald auch Will Stevens nieder. Sergey Sirotkin und Andre Negrao fielen dem Dänen schnell zum Opfer, doch Vandoorne blieb hinter dem Russen auf P4 hängen. Negrao fiel immer weiter zurück und drehte sich in der vorletzten Runde raus, wovon Aleshin und Melker profitierten, die auf die Plätze fünf und sechs kamen.

Währenddessen hatte sich Carlos Sainz in einer unglaublichen Aufholjagd bis in die Punkteränge vorgearbeitet. Der Spanier war der einzige Fahrer im Feld, der die Pace von Müller und Magnussen gehen konnte. Mit der schnellsten Runde fuhr er sich vom Ende des Feldes bis an die Kampfgruppe um Rang drei heran. Ein Überholmanöver konnte er aber nicht mehr platzieren, am Ende blieb der siebte Platz am Ende eines großartigen Rennens. Die letzten Punkte holten Will Stevens als Achter, Arthur Pic auf Rang neun und Mathias Laine auf der zehnten Position.