Nick Cassidy (Prema Powerteam) hat es geschafft und endlich seinen ersten Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft eingefahren. Der Neuseeländer setzte sich am Start gegen seine Kontrahenten durch und wurde nach 23 Rennrunden als Erster abgewinkt. Maximilian Günther (Prema Powerteam) eroberte den zweiten Platz vor Ilott (Van Amersfoort Racing), der von der Pole-Position ins 17. Saisonrennen ging. In der Gesamtwertung hat Lance Stroll (Prema Powerteam) weiterhin die Führungsposition inne, der Kanadier schied auf dem 4,307 Kilometer langen Circuit Park Zandvoort vorzeitig aus.

Am Start konnte Callum Ilott den Vorteil der Pole-Position nicht nutzen und musste Nick Cassidy ziehen lassen. Hinter der ersten Kurve überholte ihn auch noch Maximilian Günther, was Ilott auf den dritten Rang zurückwarf. Günther und Ilott hielten zunächst Anschluss an den führenden Cassidy, doch für einen Angriff waren sie nicht nah genug an ihrem jeweiligen Vordermann. Der viertplatzierte Anthoine Hubert (Van Amersfoort Racing) hingegen konnte dem Trio an der Spitze schon früh im Rennen nicht mehr folgen, musste von seinem Hintermann Alessio Lorandi (Carlin) aber auch keine Gefahr befürchten.

Auf der in die Nordseedünen eingebetteten Strecke, auf der man mit einem Formel-3-Fahrzeug nur schwer Positionen gutmachen kann, gab es bis zur Zieleinfahrt kaum Überholmanöver. So kreuzte Cassidy schließlich als Erster die Ziellinie, gefolgt von Günther, Ilott, dem besten Rookie Hubert, Lorandi (Carlin), dem Rookie-Trio Ralf Aron (Prema Powerteam), David Beckmann (kfzteile24 Mücke Motorsport) und Ben Barnicoat (HitechGP) sowie George Russell (HitechGP). Nikita Mazepin (HitechGP), der das Ziel als Zehnter erreichte, wurde wegen einer nicht korrekt eingenommenen Startposition mit fünf Strafsekunden belegt, was Joel Eriksson (Motopark) auf Platz zehn spültet. Der russische Rookie, der zu Beginn der Woche noch bei offiziellen Formel-1-Tests am Steuer eines Fahrzeugs von Force India glänzte, wurde letztendlich als 15. gewertet.

Nick Cassidy (Prema Powerteam): "Ein Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft fühlt sich richtig gut an, ich bin super glücklich. Dieser Triumph ist für mein Team und für alle, die mich unterstützen. Bisher verlief meine Saison nicht immer reibungslos, was an Faktoren lag, die außerhalb meines Einflussbereichs und auch außerhalb des Einflusses des Teams waren. Heute wusste ich schon vor dem Start, dass ich wahrscheinlich einzig in der ersten Kurve eine Chance haben werde, den vor mir startenden Callum zu überholen. Aber auch danach war mein Rennen nicht einfach, denn Maximilian hinter mir war ziemlich schnell. Am Schluss hat es aber gereicht und ich freue mich riesig."

Maximilian Günther (Prema Powerteam): "Mein Start war gut und der ist in Zandvoort üblicherweise der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe dann versucht, Druck auf Nick auszuüben, aber es hat nicht gereicht. Trotzdem bin ich zufrieden, denn ich habe mit den Plätzen vier und zwei in den beiden bisherigen Rennen von Zandvoort eine konstante Leistung gebracht. Und ich denke, dass Konstanz das Wichtigste ist, wenn man in der Titelentscheidung der FIA Formel-3-EM ein Wörtchen mitreden will."

Callum Ilott (Van Amersfoort Racing): "Ich bin von der Pole-Position gestartet, deshalb bin ich etwas enttäuscht, nur als Dritter ins Ziel gekommen zu sein. Andererseits ist ein Podestplatz natürlich nie schlecht. Mein Start war gut, aber der von Nick und Maximilian war einfach besser. So habe ich den ersten Platz schon zu Beginn des Rennens verloren."