Tom Dillmann (Dallara F307 Mercedes) knüpft im ATS Formel-3-Cup an seine Leistung vom Nürburgring an. Der 19-jährige Franzose kassierte die schnellste Rundenzeit im Training für den 15. Meisterschaftslauf auf dem fahrerisch sehr anspruchsvollen Sachsenring. Bei strahlendem Sonnenschein brauchte Dillmann im Dallara-Mercedes des Teams Neuhauser Racing 1:14.245 Minuten für die 3,645-Kilometer lange Berg- und Talbahn in der Nähe von Zwickau. Äußerst knapp wurde dort Laurens Vanthoor geschlagen. Der 18-jährige Belgier, der bereits als diesjähriger Champion der schnellsten deutschen Formel-Rennserie feststeht, war nur 0,040 Sekunden langsamer und steht damit auf dem aussichtsreichen zweiten Startplatz.

Vanthoor hatte im Dallara-Volkswagen des Teams Van Amersfoort Racing bereits im freien Training seine Klasse mit der Bestzeit unter Beweis gestellt. Den dritten Platz im Qualifying darf sich Stef Dusseldorp (beide Dallara F307 Volkswagen) gutschreiben lassen. 1:14.285 Minuten brachten den Teamkollegen von Vanthoor in eine sehr gute Ausgangsposition im Kampf um den Vizetitel.

Sein ärgster Konkurrent im Fight um den Vizetitel hat es an diesem Wochenende sehr schwer: Rafael Suzuki (Dallara F307 OPC-Challenge) fand erst wenige Tage vor der Veranstaltung seinen Platz im Team Jenichen Motorsport. Sein brasilianischer Ehrgeiz im neuen Team führte ihn im freien Training über das Limit hinaus und direkt in die Reifenstapel. Das Team versuchte alles, konnte aber den Boliden bis zum Qualifying nicht mehr reparieren. Damit muss er morgen vom Ende des Feldes starten.

Doch Suzuki war nicht der einzige, der seinen Mechanikern im freien Training ordentlich Arbeit verschaffte. Adderly Fong war ebenfalls abgeflogen und hatte seinen Dallara F307 Volkswagen stark beschädigt. Er griff erst acht Minuten vor Ende des Qualifyings in die Zeitenjagd ein. Auch Nicolas Marroc und Vladimir Semenov (beide Dallara F307 Mercedes) waren neben die Strecke geraten, beschädigten ihre Fahrzeuge aber nur leicht und konnten deshalb von Beginn an am Qualifying teilnehmen. Die hohe Anzahl an Ausritten, auch im Zeittraining selbst, zeigt den enormen fahrerischen Anspruch der sächsischen Traditionsstrecke.

Rafael Suzuki, Shirley van der Lof (Dallara F307 Mercedes) und Luca Iannaccone (Dallara F307 Opel) waren im freien Training unter gelber Flagge zu schnell gefahren, ebenso wie Harald Schlegelmilch (Dallara F307 Mercedes) im Qualifying. Während die Rückversetzung um fünf Startplätze für die drei Erstgenannten geringe Auswirkungen hat, rutscht Schlegelmilch von Startplatz fünf auf zehn zurück.

Stimmen zum Qualifying:

Tom Dillmann:
Ich freue mich sehr über die Pole, schließlich bin ich zum ersten Mal hier. Wir konnten das Auto nach dem freien Training noch verbessern. Der Kampf um die Spitze war hart und wir liegen alle eng beieinander. Allerdings war meine schnellste Runde nicht ganz perfekt.

Laurens Vanthoor:
Mit dem zweiten Platz bin ich nicht zufrieden. Ich bin auf einer guten Runde aufgehalten worden. Später lief nicht alles ganz perfekt. Auch wenn ich schon Meister bin, will ich weiterhin nach ganz vorne und Rennen gewinnen.

Stef Dusseldorp:
Mein Qualifying lief nicht schlecht. Ich kannte die Strecke vorher noch nicht und sie ist nicht einfach zu lernen. Deswegen bin ich mit dem dritten Rang sehr zufrieden. Trotzdem analysieren wir jetzt noch die Daten, um morgen noch schneller zu sein. Dieses Wochenende geht es für mich um den Vizetitel und den Sieg in der Rookie-Wertung.