Die Vorbereitungen für die A1GP-Saison gehen in die heiße Phase und ich war vorige Woche wieder in Silverstone unterwegs, um mit dem Team zu testen. Wir sind aber nur auf einer kurzen Anbindung der Strecke gefahren und die Wetterverhältnisse waren auch nicht ideal. Es war ziemlich kalt. Wir haben aber trotzdem wieder viel ausprobiert. Am Dienstag gab es deswegen auch ein paar Probleme mit den Reifen. Weil es so kalt war, haben wir sie nicht richtig zum Laufen bekommen. Wir haben direkt zwei von drei Sätzen verbraucht und sind trotzdem auf keine ordentliche Zeit gekommen.

Christian freut sich schon auf den A1GP-Auftakt., Foto: Hartley/Sutton
Christian freut sich schon auf den A1GP-Auftakt., Foto: Hartley/Sutton

Damit waren wir natürlich nicht zufrieden. Beim ersten Test war es ganz gut gelaufen und diesmal waren wir nur Vierter. Am zweiten Tag ging es aber besser. Wir haben etwas am Luftdruck der Reifen herumprobiert und das hat auch besser funktioniert. Am Ende haben uns eineinhalb Zehntel auf den Ersten gefehlt und ich denke, das kann man schnell einmal verschenken oder gewinnen und ich glaube, wir sind für das Rennen gut vorbereitet. Wir haben ein paar Stopps geübt, ein paar Starts geübt und für den Auftakt sollte eigentlich alles passen.

Am vorigen Wochenende durfte ich beim Formel 3 Cup auf dem Sachsenring auch sehr zufrieden sein. Bis inklusive Samstag war es endlich einmal ein normales Wochenende, ohne dass ich einen Fehler gemacht hätte oder es Probleme gegeben hätte. Am Freitag hatten wir direkt ein gutes Setup, waren im ersten freien Training Zweiter, im zweiten freien Training Erster. Es ist sehr gut gelaufen und es hat alles sehr gut gepasst. Das hat sich im Qualifying fortgesetzt. Mir sind zwei gute Runden gelungen, die für die Pole Position gereicht haben. Das Qualifying war aber ziemlich chaotisch. Dadurch, dass viele Fahrer abgeflogen sind, gab es oft gelbe Flaggen, aber ich denke, es hat jeder irgendwie geschafft, eine freie Runde zu erwischen.

Auch im ersten Rennen lief alles für mich. Ich erwischte einen guten Start, konnte mich in den ersten drei, vier Runden direkt um vier Sekunden absetzen und hinter mir fingen die anderen an zu kämpfen. Das hat mir noch zusätzlich geholfen und am Ende stand der Sieg. Leider lief der Sonntag dann nicht mehr so gut. Der erste Start wurde abgebrochen und es kam zum Neustart. Den hat die Kupplung dann nicht mehr überstanden. Normalerweise sind die Kupplungen nicht zu anfällig, wenn man öfter starten muss, aber diesmal ist sie einfach durchgebrannt.

Die Formel 3-Saison war mit der kaputten Kupplung für mich auch zu Ende. Denn wir haben uns entschieden, dass ich Ende September beim A1-Auftakt in Zandvoort mitfahre und nicht mehr am letzten Rennwochenende in Oschersleben teilnehme. Die Entscheidung fiel deswegen so, weil ich nun gerade zwei Tage A1 getestet habe, jetzt drin bin und es nicht so gut wäre, wenn ich jetzt noch einmal umsteige. Da wir nach dem Test auch gut vorbereitet für Zandvoort sind, finde ich das auch gut so.

Auf das gute F3-Wochenende folgte ein guter A1-Test., Foto: F3 Cup
Auf das gute F3-Wochenende folgte ein guter A1-Test., Foto: F3 Cup

Die Saison wird aber natürlich nicht einfach. Auf mir und dem gesamten Team lastet ziemlich viel Druck und es sieht auch so aus, dass es schwer werden wird, den Titel aus der Vorsaison zu wiederholen. Beim Test waren die ersten elf Autos innerhalb von vier Zehnteln und das zeigt, wie dicht alles beisammen liegt. Wenn man da vorne mitfahren, die Pole holen oder das Rennen gewinnen will, dann muss einfach alles passen. Ich hoffe, wir haben das Glück und erwischen in Zandvoort einen guten Start in die Saison. Der Rest wird sich ergeben.

Ich weiß auch noch nicht, ob ich alle Rennen fahren kann. Denn der Formel 1-Test im November, den ich als Formel BMW Weltfinalsieger bekommen habe, überschneidet sich mit dem Wochenende in Malaysia und im kommenden Jahr wird es auch ein paar Formel 3-Tests vor Saisonbeginn geben. Deswegen will ich gut in die A1-Saison starten und dann schauen, was dabei herauskommt. Die Konkurrenz ist aber gut gerüstet. Fahrer wie Jonny Reid haben bereits drei Jahre Erfahrung und ich hoffe, dass ich das irgendwie wettmachen kann. Es wird aber schon klappen.