Auf dem EuroSpeedway holte der 17 Jahre alte Kemptener wertvolle Zähler auf den Tabellenführer Tom Dillmann auf und liegt bei noch vier zu fahrenden Rennen nur noch zehn Punkte hinter dem F3-erfahrenen Franzosen. Damit ist der Volkswagen-Junior schon in seiner ersten Formel-3-Saison weiter mitten drin im Fight um Meisterehren der hart umkämpften Nachwuchsserie.

Statt einem vierten Platz wäre am Samstag sogar der Sieg in der Lausitz möglich gewesen. Fünf Runden vor Schluss lag Daniel Abt in Führung und fuhr einem scheinbar sicheren zweiten Saisonerfolg entgegen. Dann aber wurde der Kemptener – wie zuvor übrigens schon einige andere Piloten, darunter Titelkonkurrent Dillmann – Opfer der widrigen Streckenverhältnisse: Eine Pfütze eingangs der Zielgeraden zwang Abt kurz von der Strecke und ließ den Shootingstar zurückfallen.

"Der Start von der Pole hat perfekt funktioniert. In der ersten Hälfte bin ich ein sicheres Rennen gefahren und konnte einen Vorsprung herausholen", berichtete Daniel Abt. "Dann haben die Konkurrenten aufgeholt und ich musste mehr Risiko gehen. Dabei ist eben das Missgeschick passiert. Sollte nicht vorkommen – aber wie man gesehen hat, war ich nicht der einzige …"

Am Sonntag erlebte Daniel Abt dann einen fast umgekehrten Verlauf des Rennens: Er blieb auf seiner zweiten Startposition stehen und reihte sich ans Ende des Feldes ein. Rennen gelaufen? Von wegen. Einmal mehr packte der amtierende Formel-ADAC-Champion sein Kämpferherz aus und fuhr bis auf den vierten Platz nach vorn. Lohn der starken Leistung: fünf wertvolle Punkte sowie ein Zähler für die schnellste Rennrunde, die bei einer gleichzeitigen Nullrunde seines stärksten Konkurrenten Dillmann noch Gold wert sein könnten. Die Führung in der Rookie-Wertung hat Daniel Abt verteidigt.

"Keine Ahnung, was da am Start los war", zeigte sich Daniel Abt nach dem Zieleinlauf ratlos. "Ich glaube aber, mein Rennen danach hat gezeigt, dass der Speed für den Kampf um den Sieg vorhanden war. Jetzt muss ich mit dem zufrieden sein, was ich habe – und das sind immerhin ein paar Punkte mehr als meine direkten Konkurrenten um die Meisterschaft. Der Weg ist noch weit, aber jetzt geht es in zwei Wochen auf den Nürburgring, meine Lieblingsstrecke. Da greife ich wieder an."