Der All-Star Esports Battle ging am Wochenende des abgesagten Formel-1-Rennens in Bahrain in die zweite Runde. Nach der erfolgreichen Premiere mit Max Verstappen & Co. sagten für die Fortsetzung des Simracing-Events insgesamt 40 Profis aus Formel 1, Formel 2, Formel E, DTM, IndyCar und vielen anderen Rennserien zu. Unter anderem gab Nico Hülkenberg sein virtuelles Motorsport-Debüt.

Nachdem beim ersten Event mit fiktiven Formel-1-Autos der Generation 2012 gefahren wurde, kam diesmal ein Formel-4-Bolide in der Simulation rFactor 2 zum Einsatz. Auf der Grand-Prix-Variante von Indianapolis traten die insgesamt 60 Piloten in drei Gruppen an, um das Grid von 20 Fahrern für das Finale zu ermitteln. In den ersten beiden Gruppen traten fast ausschließlich Profi-Rennfahrer an, die letzte Gruppe war den Pro-Gamern vorbehalten.

Line-Up für den zweiten All-Star Esports Battle

Gruppe 1
Abbie EatonJimmy Broadbent
Antonio Felix da CostaJuan Manuel Correa
Bradley SmithJames Hedley
Daniel JuncadellaNeel Jani
Devlin de FrancescoNelson Piquet jr.
Dries VanthoorNick Cassidy
Felix RosenqvistNyck de Vries
Harry TincknellRoss Gunn
James BaldwinSebastian Montoya
James DavisonWolfgang Reip
Gruppe 2
Adam ChristodoulouMaximilian Günther
Alexander RossiNicki Thiim
Callum IlotNico Hülkenberg
Charlie EastwoodPaul O'Neil
Ed JonesPhilipp Eng
Esteban GutierrezRudy van Buren
Jann MardenboroughStevel Alvarez Brown
Jonny AdamStoffel Vandoorne
Juan Pablo MontoyaTom Dillmann
Lachlan de FrancescoTony Kanaan
Gruppe 3
Aurelien MalletKamil Pawlowski
Bono HuisKevin Siggy
Brendon LeighLucas Blakely
Dawid MroczekManuel Biancolilla
Dennis JordanMitchell de Jong
Erhan JajovskiNuno Pinto
Hany AlsabtiPetar Brljak
Jernej SimoncicRisto Kappet
Joonas RaivioSebastian Job
Jordy ZwiersYuri Kasdorp

Rosenqvist siegt in Gruppe 1, Verstappen sagt ab

Im Qualifying für das erste Rennen über zehn Runden setzte sich in der ersten Gruppe Rosenqvist durch und holte die Pole Position. Der IndyCar-Pilot verwies DTM-Fahrer Juncadella auf den zweiten Startplatz. Der ursprünglich für Gruppe eins vorgesehene Verstappen sagte kurzfristig ab und war damit nicht im Grid zu finden.

Rosenqvist verteidigte seine Führung am Start erfolgreich gegen Juncadella, dahinter folgten Baldwin, Reip und Davison. Weiter hinten im Feld steckte Broadbent in Problemen und fiel auf die 16. Position zurück. In Runde zwei erwischte es Jani, der sich erst an Smith vorbeibremste und wenige Kurven später ohne Fremdeinwirkung drehte.

An der Spitze blieben die ersten sechs Piloten eng beieinander. Bei Rennhälfte trennten Rosenqvist, Juncadella, Baldwin, Reip, Gunn und Vanthoor nur sechs Sekunden. In Runde sechs drehten sich Correa und Cassidy durch selbstverschuldete Fahrfehler und fielen zurück.

In der vorletzten Runde attackierte Baldwin im Kampf um Platz zwei Juncadella. Es kam zur Berührung, beide mussten durch die Wiese, hielten ihre Positionen jedoch zunächst. Beim zweiten Versuch war Baldwin erfolgreicher, doch Rosenqvist war durch diesen Schlagabtausch an der Spitze fein raus.

Der Schwede gewann das erste Rennen des Abends souverän vor Baldwin und Juncadella. Die letzten beiden Tickets für das Finale lösten Reip und Gunn. Die Top-10 komplettierten Vanthoor, Davison, Smith, Da Costa und Jani. Dahinter landeten Sebastian Montoya, Broadbent, de Vries, Cassidy, De Francesco, Eaton, Correa, und Hedley. Nelson Piquet jr. sah die Zielflagge nicht.

Van Buuren dominiert Gruppe zwei, Hülkenberg muss nachsitzen

Favorit van Buren schnappte sich die Pole Position für das Rennen von Gruppe zwei. Der McLaren-Simulatorfahrer setzte sich gegen Dillmann durch. Hülkenberg zeigte ein solides erstes Simracing-Qualifying. Nach einem Fehler auf seiner ersten schnellen Runde kam er bis auf anderthalb Sekunden an die Pole-Zeit heran und qualifizierte sich damit auf Position 14.

Van Buren behauptete die Führung am Start, dahinter fiel Dillmann im Durcheinander auf die zehnte Position zurück. Wenige Kurven später erwischte es auch Hülkenberg, der von Platz zwölf bis auf P17 durchgereicht wurde. Großer Gewinner der ersten Runde war Kanaan, der vom letzten Platz auf Position neun stürmte.

Bei Rennhälfte lag van Buren bereits zwei Sekunden vor Vandoorne, dahinter folgten Eng und Thiim. Für Action sorgten Jones, Eastwood und Günther im Kampf um den letzten Platz für das Finale. In Turn 1 kam es zum Kontakt zwischen Eastwood und Günther, womit Jones als Fünfter fein raus war. Beim Rejoin erwischte Eastwood dann auch noch Kanaan, wodurch beide aus den Top-10 flogen.

In der letzten Runde musste Jones sein Rennen durch deinen Disconnect plötzlich aufgeben. Damit rückte Günther auf die fünfte Position vor und zog hinter van Buren, Vandoorne, Eng und Thiim ins Finale ein. Die Top-10 komplettierten Gutierrez, Eastwood, Alvarez Brown, Dillmann und Defrancesco. Hülkenberg wurde 17. und musste damit ins Last-Chance-Rennen.

All-Star Esports Battle II: Nico Hülkenbergs Simracing-Debüt: (03:14:19)

Top-5 gehen in Pro-Gamer-Gruppe auf Nummer sicher

Bei den Pro-Gamern ging die Pole Position an Job. Dahinter folgten Siggy, Jajovski, Kappet und Huis. Simoncic, im Formel-1-Boliden vor einer Woche noch eine Klasse für sich, musste sich mit Startplatz neun zufriedengeben.

An der Spitze ging beim Start alles glatt, im Mittelfeld krachte es jedoch gleich mit mehreren Autos. Siggy startete nach der ersten Runde gleich eine Attacke auf Job. In Turn 1 ging er mit Gewalt am Leader vorbei. In Kurve sieben kollidierten Simoncic und Leigh, wodurch beide früh ihre Chance auf den Finaleinzug einbüßten.

In der dritten Runde verabschiedete sich Huis aus dem Kampf um die Top-5. Eine Berührung mit Pinto warf ihn drei Sekunden hinter die Spitzengruppe zurück. Diese lag zur Rennhälfte immer noch in zweieinhalb Sekunden, hielt sich allerdings zurück. Ohne Kämpfe zogen Siggy, Jajovski, Job, Kappet und Pinto ins Finale ein.

Formel-E-Pilot Neel Jani gewinnt Last-Chance-Rennen

Die letzten fünf Plätze für das Finale wurden im Last-Chance-Rennen ausgefahren, bei dem Hülkenberg & Co. noch einmal ran durften. Der ehemalige F1-Pilot brachte im Qualifying jedoch keine Runde zusammen und landete auf dem 23. Startplatz. Die Pole ging an Formel-E-Pilot Jani, der sich gegen Dillmann, Juan Pablo Montoya, da Costa und Eastwood behauptete.

Jani ging als Leader durch die erste Kurve, dahinter kam es zur Kollision. Dillmann und Montoya hielten ihre Positionen, da Costa hingegen fiel auf Rang elf zurück. In der zweiten Runde schnappte sich Dillmann die Führung von Jani, indem er sich in Turn 1 am Schweizer vorbeibremste.

Das Führungsduo trat früh die Flucht nach vorne an, Montoya bekam es mit Davison zu tun. Der Kolumbianer wurde beim Angriff umgedreht und kollidierte danach noch mit Jones. Dadurch rückten Eastwood, Smith und Broadbent auf. Montoyas Rennen war kurz darauf gelaufen, auch Hülkenberg, da Costa, Ilott und Mardenborough schieden aus.

In Runde neun ging Eastwood and Davison vorbei und übernahm die dritte Position. Davison versuchte zu kontern, doch der Versuch scheiterte. Das Duell dahinter um den letzten Platz im Finale ging an Smith, der Broadbent erfolgreich hinter sich hielt. Dillmann gewann souverän vor Jani.

Pro-Gamer van Buren gewinnt im Finale gegen starke Profis

Kevin Siggy machte nach seinem Sieg in Gruppe drei auch die Pole Position für das Finale über 20 Runden klar. Hinter dem Pro-Gamer landeten Job und van Buren, dann folgte mit Rosenqvist bereits der erste Profi. Günther kam als einziger Deutscher im Feld nicht über die 18. Startposition hinaus.

Siggy setzte seine Pole am Start um, dahinter ging van Buren an Job vorbei, Pinto kassierte Rosenqvist. Thiim fiel nach einer Kollision auf die 14. Position zurück. In der zweiten Runde kollidierte Pinto bei einer Attacke mit Job, der wiederum in Rosenqvists Auto rutschte. Letzterer wurde durch diese Szene von Juncadella kassiert.

Van Buuren knackte in Runde drei Siggy. Durch den Zweikampf schlossen Pinto und Job auf. Hinter dem Führungsquartett folgte Rosenqvist, der wieder an Juncadella vorbeigegangen war. Der Schwede lag jedoch zwei Sekunden zurück und führte seinerseits eine Gruppe von sieben Autos an.

In Runde elf verlor Job die Geduld mit Pinto und ritt die erste Attacke. In Kurve sieben ging er vorbei und übernahm die dritte Position. Auf der Start- und Zielgeraden folgte der Konter, Job drehte sich dabei und musste sein Rennen beenden. Van Buren und Siggy verschafften sich durch diesen Schlagabtausch etwas Luft, Rosenqvist rückte auf Rang vier vor.

Ganz vorne waren die Positionen mit van Buren und Siggy drei Runden vor Schluss bezogen. Verfolger Pinto wurde langsam von Rosenqvist und Juncadella eingeholt. Die beiden Profis verstrickten sich allerdings in einen Kampf. Zunächst ging Juncadella in Kurve eins vorbei, sein Konkurrent konterten jedoch umgehend. Eine Runde später das gleiche Spiel, diesmal setzte sich Juncadella durch.

Van Buren überquerte die Ziellinie nach 20 Runden mit einem Vorsprung von anderthalb Sekunden auf Siggy und sicherte sich den Sieg im Finale, Dritter wurde Pinto. Die Top-10 komplettierten Juncadella, Rosenqvist, Kappet, Jajovski, Baldwin, Vandoorne und Günther.