Man nennt ihn gerne den kleinen Bruder der Nürburgring-Nordschleife. Der Circuit de Spa-Francorchamps ist nicht nur für seinen spektakulären Streckenverlauf, sondern auch für seine Wetterkapriolen bekannt, bei denen er der Mutter aller Rennstrecken in nichts nachsteht. So kommt es wenig überraschend, dass das dynamische Wetter erstmals in dieser Saison in den Ardennen zum Einsatz kommt. Der Sieg wird in Belgien nur über ein gut funktionierendes Rennsetup führen. Unklar ist, wann im Rennen der Regen mit welcher Intensität einsetzen wird.

Somit sind die Zeiten auf dem Tableau eher mit Vorsicht zu genießen, da beim Pre-Qualifying seitens der GTP-Pro-Ligaleitung noch Sonne von der Südhalbkugel ausgeborgt wurde. Auf der Welle des Erfolgs schwebt Alexander Falkenhain, der nicht nur die letzten beiden Rennen gewinnen konnte, sondern auch zum wiederholten Male die Bestzeit im Pre-Qualifying gefahren ist. In 2:11.898 Minuten war er eine halbe Zehntelsekunde schneller als Titelanwärter Thomas Wackerbauer, der diese Saison einfach keine Schwächen zu zeigen scheint. Als Drittschnellster meldet auch Thomas Edlbergmeier nach zuletzt durchwachsenen Rennen Siegansprüche auf dem Maserati MC12 an.

Vorsicht vor Irrläufern in der Bus-Stop-Schikane, Foto: Racersleague
Vorsicht vor Irrläufern in der Bus-Stop-Schikane, Foto: Racersleague

Auf der sieben Kilometer langen Ardennen-Achterbahn wird der Fahrer wie sonst kaum mit wunderschönen mittelschnellen und schnellen Kurven verwöhnt: Eau Rouge ist mit den GT-Boliden im Gegensatz zu Formelfahrzeugen noch eine echte Herausforderung, ebenso die Blanchimont-Kurve, an deren Außenseite sich eine Auslaufzone befindet, deren Grip vom Eiskanal der olympischen Spiele in Sotchi ausgeliehen sein könnte. Wer hier bei Regen zu weit nach draußen gerät, kann sich schnell in der gegenüberliegenden Mauer wiederfinden - ein Missgeschick, das selbst Kimi Räikkönen in der Formel 1 im Jahre 2008 dort unterlief.

Die ohnehin schon spektakulären Rennen der GTP Pro Series werden also mittels des Wetters noch einmal künftig nachgewürzt. Wieder wird der Blick auf die Titelanwärter gerichtet sein, deren realistischer Kreis sich mittlerweile auf vier reduziert hat. Falkenhain, Wackerbauer, Edlbergmeier und Corvette-Pilot Thomas Tometzki kamen auch allesamt unter die ersten fünf im Pre-Qualifying, lediglich der superschnelle Neuzugang Julian Kunze konnte sich mit seinem BMW M3 GT1 zwischen die Titelanwärter schieben. Wer am Ende die Nase vorn haben wird und wer baden geht, zeigt sich am Montagabend live im Stream, kommentiert vom Simracing-Experten Heiko Stritzke.

Sendeplan Spa-Francorchamps

20:15 Uhr - Qualifying 1
20:40 Uhr - Top-10-Qualifying
20:55 Uhr - Warm Up
21:00 Uhr - Rennen über 80 Minuten