Die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) und Richard Lietz (Österreich) haben sich mit drei Siegen im Porsche 911 GT3 RSR von der starken Konkurrenz in der Klasse GT2 abgesetzt und gehen jetzt mit einem souveränen Punktevorsprung ins letzte Rennen auf dem 5,141 Kilometer langen Traditionskurs in Mittelengland.

"Wir wissen, dass wir mit dem zuverlässigen Elfer, den Michelin-Reifen und unserer professionellen Boxenmannschaft ein sehr gutes Paket haben, um den Titel zu holen. Deshalb fahren wir jetzt auch recht entspannt nach Silverstone", sagt der 29-jährige Marc Lieb, der bereits 2005 und 2006 den GT2-Fahrertitel gewonnen hat. "Man muss in einer solchen Situation aber aufpassen, die Spannung nicht zu verlieren. Wenn wir die Chance auf einen Sieg haben, werden wir versuchen, sie zu nutzen. Das wäre ein toller Saisonabschluss. Wir werden aber kein Risiko eingehen."

Auch Richard Lietz, sein Teamkollege bei Felbermayr-Proton, freut sich auf das Rennen in Silverstone. "Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und flüssig. Vor allem die Hochgeschwindigkeitskurven machen sehr viel Spaß", beschreibt der 25-jährige Österreicher den Kurs auf dem ehemaligen Militärflugplatz, auf dem bereits seit 1948 Autorennen ausgetragen werden. "Ich bin überzeugt, dass uns die Streckenführung mehr liegt als zuletzt der Nürburgring. In England zu fahren, ist immer ein Erlebnis. Die Fans sind sehr enthusiastisch, außerdem hat Silverstone eine große Sportwagentradition, die man überall spürt."

Zuversicht strahlen vor dem Saisonfinale auch die Piloten des Teams IMSA Performance Matmut aus. Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet (Frankreich) und sein Landsmann Raymond Narac haben einen zweiten Platz als bestes Saisonergebnis auf dem Konto. Auf dem Grand-Prix-Kurs in Silverstone hoffen sie jetzt auf den ersten Saisonsieg. Dass Patrick Pilet die Strecke nicht kennt, bereitet ihm kein Kopfzerbrechen.

"Letztes Jahr bin ich in Amerika permanent mit neuen Rennstrecken konfrontiert worden und habe mich damit nicht schwer getan", sagt der 27-Jährige. "Im Gegensatz zu mir verfügt unser Team über einen großen Erfahrungsschatz in Silverstone - und das ist gerade bei einem 1.000-Kilometer-Rennen, bei dem auch Strategie und Teamwork eine große Rolle spielen, sehr wichtig."

Narac startet bereits zum fünften Mal auf der legendären Rennstrecke. "Die Mutkurven machen Spaß. Und der Elfer war hier immer stark", sagt der Porsche-Händler aus Rouen. "Zwei Mal haben uns Konkurrenten in dieser Saison durch Fahrfehler um Topplatzierungen gebracht. Jetzt hoffen wir auf einen versöhnlichen Saisonabschluss und wollen nach dem Finale auf dem Podium feiern - am liebsten als Sieger."

Nach zwei siebten Plätzen strebt das Fahrertrio im zweiten 911 GT3 RSR des Felbermayr-Teams eine weitere Punkteplatzierung an. Wie in den vier Rennen zuvor teilen sich Teamchef Christian Ried (Schönebürg), Horst Felbermayr Jr. (Österreich) sowie der Portugiese Francisco Cruz Martins auch in Silverstone das Cockpit der Startnummer 88.