Schlimmer hätte die Saison der Le Mans Series nicht beginnen können: weil trotz grüner Ampel noch ein Pace Car auf der Strecke war (der Race-Performance-Oreca hatte sich gedreht), kollidierten vier von fünf 911er in der ersten Runde. Für die Autos von Prospeed (Holzer), IMSA (Pilet und Armindo) und Felbermayr (Lietz) war das 6h-Rennen somit schon nach wenigen Metern beendet. Lediglich der Amateur-Porsche von Horst Felbermayr Sr. verblieb im Rennen.

An der Spitze des Feldes gaben nach dem Rennstart die beiden Rebellion-Toyotas das Tempo vor, gefolgt von Pescarolo und Quifel vor dem besten LMP2 von Mathias Beche. Das Aston Martin Werksteam nahm das Rennen mit dem neuen Prototypen von ganz hinten auf und fand sich schon bald in den Top-10 wieder.

In der GT-Klasse nutzte Ferrari das Startchaos auf dem Circuit Paul Ricard und fuhr mit vier Autos an die Spitze. Gianmaria Bruni im neuen F458 folgten das Hankook Team Farnbacher, JMW und der zweite AF Corse.

Probleme bei Rebellion-Toyota

Weil beide Rebellion Coupés mit Problemen zu kämpfen hatte, ging die Gesamtführung an das wiederauferstandene Pescarolo-Team. Nach einem Viertel der Renndistanz verfolgte eine Meute aus fünf LMP2 Christophe Tinseau. Während sich Jean-Christophe Boullion und Andrea Belicchi wieder nach vorne arbeiten konnten, war für das zweite Auto aus der Schweiz die Siegchance dahin. Auch Quifel-ASM musste deren Zytek lange an der Box abstellen. Beide Mannschaften brauchten lange um wieder in die Spitzengruppe zu fahren.

Die GTE wurde zu einem Ferrari-Cup, Foto: DPPI
Die GTE wurde zu einem Ferrari-Cup, Foto: DPPI

Auch ohne Porsche war die GTE-Klasse auf dem "High Tech Test Track" (HTTT) an der Côte d`Azur ansehnlich. Die führenden der Pro-Kategorie, Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella, mussten den baugleichen Ferrari Italia und den Aston Martin Vantage von Tomas Enge und Alex Müller ziehen lassen, als sie von Elektrikproblemen heimgesucht wurden. Trotzdem präsentierten sich die neuen Renner aus Maranello schon äußerst schnell.

Katastrophaler Einstand für den AMR-One

Das Renndebüt des neuen LMP1 aus dem Hause Aston Martin hätte schlechter kaum laufen können. Stefan Mücke und seine Teamkollegen steuerten oft die Box an und waren auch sonst nicht konkurrenzfähig. Schon in den freien Trainings sah man den Prototypen fast nur in der Box.

Der AMR-One fuhr nur wenige Runden, Foto: DPPI
Der AMR-One fuhr nur wenige Runden, Foto: DPPI

Pescarolo gab die Führung des Rennens zu keinem Zeitpunkt mehr ab und feierte mit deren Eigenbau und den Fahrern Collard, Tinseau und Jousse einen umjubelten LMS-Sieg. 2010 stand Teamchef Henri Pescarolo auf Grund des Rückzugs vom Investor Sora noch vor einem Scherbenhaufen. Zweite wurden Bellichi/Boullion im Lola-Toyota von Rebellion Racing. Auf Rang drei fuhr der Gewinner der LMP2, Greaves Racing, über die Ziellinie. Vor dem nächsten LMP1 (der zweite Rebellion auf P7) kamen mit Pecom, Strakka und Boutsen weitere LMP2 an.

Bis kurz vor Schluss schien die Entscheidung bei den GTE-Pros völlig unsicher. Giancarlo Fisichella (AF Corse) und Rob Bell (JMW) lieferten mit ihren Ferraris einen tollen Kampf, bis die Italiener noch einmal stoppen mussten und auf Gianmaria Bruni wechselten. Klassendritte wurden Allan Simonsen und Dominik Farnbacher, vor Jaime Melo im zweiten AF Corse.

Den Sieg bei den FLM-Einheitsboliden holte sich Pegasus Racing (vor Genoa Racing), in der Amateurwertung der GTE schaffte Felbermayr eine kleine Wiedergutmachung für Porsche.