Schon in den freien Trainings zum ersten Saisonlauf der LMS in Le Castellet kristallisierte sich ein Dreikampf zwischen Rebellion, Quifel-ASM und Pescarolo heraus. Die Schweizer fuhren mit ihrem Lola-Toyota im ersten Test eine Zeit von 1:48,395 Minuten und waren damit nur unwesentlich schneller als der Pescarolo-Judd. Während im zweiten Training die LMP1-Aufsteiger Miguel Amaral und Olivier Pla die Bestzeit (1:48,004 Min.) markieren konnten, war der zweite Rebellion-Wagen von Prost und Jani im abschließenden Test über eine Sekunde schneller (1:46,810 Min.).

Der nagelneue Aston Martin AMR-One hatte noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen und konnte lediglich in der dritten Testsession Runden drehen (1:53,399 Min.). Bei den kleinen Prototypen kann man gleich mehrere Favoriten nennen. Trotz guter Zeiten von Boutsen, Greaves und TDS müssen sich die LMP2-Teams erst einmal vor den FLM-Einheitsrennern halten.

Im Gegensatz zu den 12 Stunden von Sebring scheint Porsche auf dem "High Tech Test Track" (HTTT) an der Côte d`Azur auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu liegen. In den ersten beiden Trainingssitzungen waren die 911er von Felbermayr-Proton die schnellsten GTE. Im dritten Test umrundete nur der Aston Martin Vantage von Enge, Müller und Nygaard den Kurs schneller als die Renner aus Weissach.

GT-Dominanz von Ferrari

Die Gran Turismos machten heute dann auch den Auftakt zum Qualifying. Gleich zu Beginn der Session markierte Gianmaria Bruni im neuen Ferrari F458 von AF Corse mit 1:58,522 Minuten eine Fabelzeit. Der Aston Martin Vantage mit Tomas Enge folgte direkt dahinter (+0,251 Sek.), vor Rob Bell (JMW), Toni Vilander (AF Corse) und Allan Simonsen (Farnbacher) in drei weiteren Italia. Erst auf Startplatz sechs steht mit Marco Holzer und seinem Prospeed-Team der erste von vier Porsche hintereinander.

Nur die LMPs waren schneller als Ferrari, Foto: DPPI
Nur die LMPs waren schneller als Ferrari, Foto: DPPI

Der beste GT der Amateurwertung kommt aus dem Hause IMSA Performance Matmut. Nicolas Armindo umrundete den Circuit Paul Ricard in 1:59,3 Minuten und war damit rund eine Sekunde schneller als der Juniorchef von Felbermayr Proton.

Rebellion schlägt Pescarolo

Das Zeittraining der Prototypen schien lange mit einer Überraschung zu enden, weil Mathias Beche im TDS-LMP2 eine tolle 1:48,928 in den Asphalt brennen konnte. Kurz vor dem Ablauf der 20 Minuten zogen aber die Favoriten noch vorbei. Neel Jani holte für das schweizer Rebellion-Team (1:46,7 Min.) und deren Lola-Toyota die erste Pole der Saison. Emmanuel Collard sicherte für das wiederauferstandene Pescarolo-Team einen guten zweiten Startplatz (1:47,0 Min.), gefolgt von Olivier Pla (Quifel-ASM) und dem zweiten Rebellion.

TDS blieb bester LMP2 und startet morgen von Gesamtrang fünf, vor Dominik Kraihamer (Boutsen Energy) und vier weitere Boliden der kleinen Klasse folgen vor dem offenen Aston Martin Prototypen auf Startplatz elf.

Die Startreihenfolge bei den Formula Le Mans Einheitsrennern lautet Hope Polevision vor Genoa und Neil Garner Motorsport.

Das 6-stündige Rennen wird nicht nur wegen der langen "Mistral"-Geraden eine wichtige Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt in Le Mans, sondern auch das erste von fünf Wertungsrennen in Europa.