Noch hat das Wochenende in Oschersleben nicht richtig begonnen. Zwar hat der DMSB das Ergebnis der Zandvoort-Untersuchungen verkündet und die Fahrer das obligatorische Roll-Out absolviert, Vorhersagen für den weiteren Verlauf des Wochenendes fallen jedoch schwer. Am Freitag wird in diesem Jahr nur noch eine halbe Stunde gefahren, noch dazu ohne aerodynamische Hilfsmittel wie die Flaps - der Anpressdruck ist damit deutlich geringer.

"In diesem Jahr haben sich schon viele getraut, Vorhersagen zu machen und sind dann baden gegangen", meint Mercedes-Pilot Maro Engel, der zuletzt in Zandvoort Punkte holte. "Dort hat nicht unbedingt jeder auf einen Mercedes-Sieg gewettet und es kam anders." Zwar müsste Audi auf dem Papier der Favorit sein, trotzdem will Engel in Oschersleben weitere Zähler holen.

Ein richtiger Punkte-Hamster ist Tom Kristensen. Der Däne holte in Oschersleben schon zwei Siege und war immer vorne mit dabei, vor allem im Qualifying. Dass die Wettervorhersage für dieses Wochenende Sonne und hohe Temperaturen anmelden, stört den Audi-Fahrer nicht. "Bei gemischtem Wetter hatte ich in diesem Jahr noch kein Glück. In den letzten drei Qualifyings hat es immer etwas geregnet und bei mir lief es nicht gut", sagte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Neben dem schönen Wetter mag Kristensen auch den Streckenverlauf. "Der Kurs liegt Audi sehr gut", berichtet der Neuwagen-Pilot. "Es gibt viele verschiedene Kurven und es ist eine Rennstrecke, wo man richtig pushen muss, wenn man eine gute Zeit erreichen will. Man muss auch hart über die Randsteine fahren, das finde ich gut."

Dicke Jacken bleiben im Schrank

In Oschersleben spielen die Randsteine eine wichtige Rolle, Foto: Mercedes-Benz
In Oschersleben spielen die Randsteine eine wichtige Rolle, Foto: Mercedes-Benz

Die Meinung teilt auch Mathias Lauda. "Man braucht ein Auto, das gut auf den Kerbs liegt, da man diese sehr überfahren muss. Wenn das Auto nicht hoch genug ist, fängt es an zu hüpfen, es fehlt die Balance", so der Österreicher. "Im letzten Jahr hatten wir mit dem alten Mercedes etwas Untersteuern. Das war mein Hauptproblem. Das neue Auto hat vorne mehr Abtrieb sollte also besser gehen."

Bei Temperaturen von über 30 Grad erwarten die Fahrer keine Probleme mit den Reifen. Die Pneus von Dunlop wurden speziell darauf konzipiert, auf allen Strecken und bei allen Bedingungen zu funktionieren. "Zandvoort war noch sehr hart zu den Reifen, hier gibt es allerdings glatten Asphalt", erläutert Kristensen. "Mit mehr Gummi auf der Linie wird die Strecke immer schneller werden. Heiß sollte es nur für die Fahrer und Bremsen werden, bei den Reifen erwarte ich keine Probleme."

Kopfzerbrechen könnte es nur bei den Mechanikern und Ingenieuren geben, die mit den Daten aus dem Vorjahr kaum etwas anfangen können. 2008 betrug die Asphalttemperatur gerade einmal zehn Grad. "Damals haben wir alle unsere dicken Jacken ausgepackt", erinnert sich Engel. "Für die Fans ist das derzeitige Wetter natürlich genial."