Motorsportler haben es nicht leicht. Als ob die Zweikämpfe auf der Strecke nicht schon genug Arbeit wären, müssen sie sich auch noch den quälenden Fragen der Medien stellen - und dabei die politisch korrekte PR-Antwort finden. Trainings sind produktiv, Daten müssen analysiert und Sponsoren gelobt werden. In Vorschau Press Releases wird auf die Wichtigkeit der Schmiermittel auf genau dieser Strecke hingewiesen und in den Rückblicken werden die Partner und Sponsoren in bester Jean Todt-Gedächtnismanier in den höchsten Tönen gelobt, denn ohne sie wäre all das ja gar nicht möglich gewesen.

Was die F1 schon ganz gut beherrscht, hat im Land der unbegrenzten PR-Möglichkeiten bereits die ultimative Ausprägung erreicht: die NASCAR-Piloten bestreiten das "Crown Royal Presents the Dan Lowry 400 at Richmond International Raceway" und die "Bridgestone presents the ChampCar World Series powered by Ford" ruht leider in Frieden. So weit sind wir in der DTM noch nicht. Aber irgendwas hätte sie schon, die "Dunlop presents the Deutsche Tourenwagen Masters powered by Audi and Mercedes", kurz DptDTMpbAaM - oder doch "Mercedes and Audi"?

Ein paar Sticheleien unter Mitbewerbern gehören eben dazu. In Hockenheim sagte Ralf Schumacher nach seinem Zusammentreffen mit Christijan Albers: "Ein bisschen Feindberührung schadet nicht - der Mercedes war eben stabiler als der Audi." Vor dem EuroSpeedway folgte der Konter aus Ingolstadt: "Ich war nie so erfolgreich auf dem EuroSpeedway", so der Ex-Mercedes-Pilot Albers. "Aber jetzt fahre ich ja einen Audi!" So wird das wohl nichts, mit der Zustimmung des alten Arbeitgebers zu einem vorteilhafteren Gewichtsreglement für die 06er Audi...