Mit einer starken Vorstellung während der letzten Qualifyingsession haben sich die Ingolstädter im Titelkampf die Favoritenrolle verschafft: Mit Startplatz drei errang Mattias Ekström von den drei Meisterschaftsanwärtern die beste Platzierung - und sorgte mit Pole-Sitter Tom Kristensen und dem Zweitplatzierten Timo Scheider für eine Audi-Dreifach-Pole. Martin Tomczyk und Bruno Spengler mussten sich mit den Plätzen fünf und sechs begnügen, nachdem die HWA-Mercedes zu Beginn des Zeitfahrens noch weit konkurrenzfähiger erschienen waren.

Session 1 - HWA kommt aus der Deckung

Nach mäßigen Platzierungen während der drei Testsessions präsentierten sich die HWA-Mercedes schon zu Beginn des Qualifyings ungleich konkurrenzfähiger: Jamie Green und Bruno Spengler bildeten eine Doppelspitze, an die ein Abt-Audi-Trio aus Tom Kristensen, Timo Scheider und Martin Tomczyk trotz mehrfacher Versuche nicht heranreichten. Als Letzter der 20 Piloten brannte Mattias Ekström seine erste fliegende Runde auf den Asphalt, musste sich jedoch mit Platz zehn begnügen. Eine Verbesserung blieb beim zweiten Versuch des Schweden aus.

Wenig überzeugend präsentierte sich während der ersten Session auch Mika Häkkinen, der sich nach Angriffen von Lucas Luhr, Paul Di Resta und Christian Abt nur knapp auf dem rettenden 14. Platz halten konnte. Nach einem unspektakulären Kampf an der Spitze blieb es bei der Mercedes-Doppelführung aus Green und Spengler. Für ein Sextett aus Christian Abt, Paul Di Resta, Lucas Luhr, Mathias Lauda sowie dem Damenduo aus Susie Stoddart und Vanina Ickx reichte es nicht zur weiteren Teilnahme am Qualifying. Lauda war zuvor im Motodrom wenige Sekunden vor dem Ende der ersten Session ins Kiesbett gerutscht.

Session 2 - Kristensens Auferstehung

Nach einem ersten Vierkampf der Jahreswagen, den Daniel La Rosa für sich entschied, setzte sich Bruno Spengler auf seiner ersten fliegenden Runde mit einem Vorsprung von sieben Zehntelsekunden souverän an die Spitze. Mit Timo Scheider platzierte sich ein erster Abt-Audi-Vertreter in Schlagdistanz; Ekström fand sich vorerst hinter Green auf Rang vier ein. Zwar gelang Tomczyk während des ersten Versuchs nur eine mäßige erste Sektorenzeit, im Laufe der Runde fand der Bayer jedoch zur gewohnten Form zurück - und verdrängte seinen Teamkollegen von Position vier.

Ebenso wie Häkkinen tat sich auch Bernd Schneider zunächst beim Einzug in die Top 8 schwer, landete jedoch eine halbe Minute vor Schluss noch auf Rang drei. Noch eindrucksvoller steigerte sich Tom Kristensen: Mit einer neuen Bestzeit unterbot der während der Trainingssessions noch eher schwache Däne - dicht gefolgt von Scheider - die ohnehin schon beachtliche Spengler-Runde. Während sich mit Spengler, Ekström und Tomczyk auf den Rängen drei, vier und sieben alle Titelkandidaten in die letzte Session gerettet hatten, endete das Qualifying für sechs Fahrerkollegen vorzeitig: Gary Paffett, Alexandros Margaritis, Alexandre Prémat, Mike Rockenfeller belegten die Plätze neun bis zwölf - Mika Häkkinen musste sich auf Rang 14 auch Markus Winkelhock im 2005er-Audi geschlagen geben.

Session 3 - Ekström behält die Nerven

Nach der Zitterpartie der zweiten Session setzte Martin Tomczyk diesmal auf eine frühe fliegende Runde. Eine erste Bestzeit Tomczyks wurde vom folgenden Bruno Spengler um eine Zehntelsekunde verfehlt, bevor sich jedoch Kristensen und Green, aber auch Ekström und Scheider vor dem Rosenheimer platzierten. Kristensens Tagesbestzeit von 1:32.862 Minuten wurde auch von Bernd Schneider nicht unterboten, der sich als Letzter der acht verbliebenen Piloten auf die Strecke begab.

Der zweite Schlagabtausch änderte an der Ergebnisliste nur noch wenig: Martin Tomczyk scheiterte daran, seinen fünften Platz noch zu verbessern - durfte jedoch mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, dass Spengler vor Schneider und Daniel La Rosa als bestem Jahreswagenpiloten auf Platz sechs blieb. Auch die letzten Sekunden des Qualifyings gestalteten sich ganz im Geschmack Audis: Mit den Rängen zwei und drei komplettierten Timo Scheider und Mattias Ekström eine weitere Dreifach-Pole der Ingolstädter.