Bruno Spengler machte an diesem Sonntag auf dem Nürburgring viele froh. Da war einmal sein Teamchef Hans-Werner Aufrecht oder auch Mercedes Sportchef Norbert Haug. Der meinte: "Glückwunsch und großes Lob an Bruno Spengler, er ist bei schwierigsten Bedingungen ein super Rennen gefahren und war immer schneller als alle anderen."

Am meisten hatte er aber natürlich sich selbst mit seiner Leistung erfreut, die ihn kein einziges Mal während des Rennens die Führung abgeben sah. "Das war ein super Rennen und ich bin überglücklich, nach meinem Sieg am Norisring, hier erstmals von der Pole Position zu starten und erneut zu gewinnen.", meinte der Kanadier. Er darf jetzt übrigens gleich weiterfeiern, da er am kommenden Mittwoch Geburtstag hat.

Doch auch Norbert Haug hatte Grund weiterzufeiern. Denn neben Bruno Spengler machte ihn auch Bernd Schneider glücklich. "Gratulation an Bernd Schneider, er ist als einziger Fahrer in allen sechs Rennen in die Punkte gefahren und hat heute seine Meisterschaftsführung von acht auf zwölf Punkte weiter ausgebaut", sagte Haug.

Schneider selbst war auch nicht ganz unzufrieden, auch wenn es mit dem Sieg nicht geklappt hatte. Er sagte: "Das war gestern ein gutes Qualifying und heute ein tolles Rennen. Natürlich hätte ich lieber die Pole geholt und gewonnen – Bruno war aber heute einfach besser." Die Gelassenheit brachte ihm vor allem diese 12-Punkte-Führung in der Meisterschaft, obwohl er auch weiß, dass gerade der in Hochform befindliche Spengler jetzt ein harter Konkurrent geworden ist. "Zwölf Punkte sind ein guter Vorsprung in der Meisterschaft, aber jetzt muss ich auf zwei Verfolger aufpassen."

Während Schneider also den Überwachungsmodus für seine Meisterschaftsführung einschaltete, hatte Norbert Haug noch einen weiteren Grund, guter Laune zu sein. "Jean Alesi war wieder der bekannt große Kämpfer und ist von Platz 14 auf vier vorgefahren", nannte er den Grund beim Namen.

Alesi hatte aber auch wirklich unaufhaltsam durch das Feld gepflügt auf seinem Weg zu Platz vier. Na gut, der letzte Positionsgewinn war eher ein Geschenk von Tom Kristensen, der sich kurz vor Schluss kurz von der Strecke verabschiedete, dennoch kam auch Alesi zu dem Schluss: "Das war ein tolles Rennen und eine schöne Entschädigung nach der Enttäuschung am Norisring. Ich bin wieder in die Punkte gefahren und freue mich für mein Persson-Team, das einen tollen Job gemacht hat."

Drei Autos unter den ersten Vier, Mercedes hatte wirklich einen guten Sonntag auf dem Nürburgring. Norbert Haug wäre allerdings kein guter Sportchef, wenn er trotz allen Jubels nicht auch schon wieder eine leichte Bewölkung am stimmungstechnischen Firmament erkennen könnte. Diesmal fiel sie bei ihm so aus: "Die Meisterschaft ist noch lange nicht entschieden und die nächsten Rennen werden für uns auch wegen des neuen Gewichtshandicaps hart."