Das erste Training des vorletzten Rennwochenendes der 2023er DTM-Saison ist geschafft und sorgt in Sachen Titelkampf nun für ein weiteres Ausrufezeichen seitens Mirko Bortolotti. Der in Österreich aufgewachsene Italiener mauserte seinen Lamborghini auf den dritten Rang und landete damit deutlich vor Meisterschafts-Rivale Thomas Preining.

Audi dagegen hatte am Freitag-Vormittag wie bereits erwartete ordentlich zu kämpfen. Wurde schon zu Beginn des Wochenendes das Narrativ der Audi-Angststrecke vorangetrieben, entpuppte sich dies – zumindest im 1. Freien Training des Wochenendes – als bestätigt. Die letzten sechs Ränge wurden mit Ausnahme von Alessio Deledda im SSR-Performance-Lamborghini (27.) allesamt von Audi-Fahrzeugen belegt. Der dritte der Meisterschaft Ricardo Feller bildete hierbei sogar das Schlusslicht.

Mercedes gibt den Ton an, Bortolotti deklassiert Rivale

Reger Betrieb zeigte sich von Beginn weg auf dem Red Bull Ring. Die Spitzenposition wurde in den ersten Minuten häufig gewechselt. Porsche, BMW und Ferrari gaben hierbei den Ton an – bei Porsche allerdings das Team75 mit Ayhancan Güven und Laurin Heinrich. Thomas Preining und Dennis Olsen ließen sich in den beiden Manthey-EMA-Porsches viel Zeit. 10 Minuten nach Beginn der Session fuhren sie ihre ersten gezeiteten Runden, konnten sich im Kampf um die Bestzeit aber nicht einmischen. Für Thomas Preining bedeutet dies letztlich nur der 18. Platz.

Doch besonders Mercedes sollte dieses Wochenende nicht außer Acht gelassen werden. Lucas Auer unterstrich dies mit seinem Winward-Mercedes, der lange Zeit an der Spitze der Zeitentabelle hauste. Die Abstände sind traditionell sehr knapp, auch die Track Limits reizten die Piloten besonders in den letzten beiden Kurven komplett aus. Aber erst kurz vor Schluss purzelten die Zeiten auf dem Red Bull Ring.

Mittendrin: DTM-Debütant Andrea Caldarelli, der sich mit ein paar schnellen Läufen in seinem Grasser-Lamborghini zum Sessionende hin auf den siebten Rang schob. Jusuf Owega sicherte sich in der späten Zeitenjagd mit einer 1:28.345 die schnellste Zeit, die ersten sechs Plätze wurden ohnehin nur von Boliden des Hauses Mercedes oder Lamborghini belegt. Bei BMW konnte sich Rene Rast mit einem neunten Platz den stärksten Platz sichern, Teamkollege Sheldon van der Linde beendete FP1 acht Positionen dahinter. Marco Wittmann belegte Rang 14.

BMW legte am Donnerstag vor

Bereits am Donnerstag hat eine Test auf dem Red Bull Ring stattgefunden, an dem auch die allermeisten DTM-Teams antraten. Als Ton angebend zeigte sich in den drei Sessions BMW, neben Marco Wittmann präsentierte sich vor allem Rene Rast von einer schnellen Seite, der mit einer 1:28.083 die schnellste Zeit des Tages fuhr. ABER: Zeiten sind bei solchen Tests nur wenig repräsentativ, da niemand die Karten offen auf den Tisch legen möchte. Das erste Freie Training gab uns nun etwas mehr Aufschluss über die ungefähren Kräfteverhältnisse dieses Wochenendes, wenngleich Rasts Donnerstags-Runde nicht unterboten werden konnte.