Toyota könnte sich zum ersten Mal in seiner Geschichte als Hersteller im GT3-Motorsport engagieren. Der erste Schritt ist jetzt gemacht: Toyota Gazoo Racing, die Rennsportabteilung des japanischen Automobil-Giganten, hat ein GT3-Konzeptauto namens GR GT3 Concept der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Die Hüllen über dem Prototypen fielen am Rande des Tokyo Auto Salon (14. bis 16. Januar 2022). Ob Toyota das Auto tatsächlich als Rennversion entwickelt und wann es debütieren könnte, wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Laut unterschiedlichen Medienberichten soll ein Prototyp zum Ende des Jahres 2022 fertiggestellt werden.

Mit dem GR GT3, der nicht auf einem bestehenden Serienmodell basiert, würde sich Toyota erstmals in der immer stärker aufstrebenden GT3-Welt engagieren. Einsätze wären unter anderem in der DTM, dem ADAC GT Masters, der GT World Challenge, IMSA, 24h Nürburgring und ab 2024 auch bei den 24 Stunden von Le Mans möglich.

Üblicherweise werden GT3-Versionen von Serienfahrzeugen abgeleitet und für den Rennbetrieb angepasst. Toyota respektive TGR würde mit dem GR einen anderen Weg einschlagen. Die Japaner teilten mit: "Wie schon beim GR Yaris will Toyota Gazoo Racing nicht einfach nur Serienfahrzeuge für den Einsatz im Motorsport anpassen. Stattdessen nutzt das Unternehmen das Feedback und die Technologien aus den verschiedenen Motorsportaktivitäten dafür, immer bessere Autos mit echten Motorsport-Genen zu bauen: für die Rennstrecke und die Straße."

Mit dem aktuellen Topmodell von Toyota, der ikonischen und neu aufgelegten Supra, hat der GR GT3 zum aktuellen Zeitpunkt optisch nur wenige Gemeinsamkeiten. Die Frontpartie ist deutlich ausladender gestaltet, auch an der Seitenpartie zeigen die bisherigen Bilder zahlreiche Unterschiede auf.

In der GT4-Kategorie hat Toyota unterdessen die Supra als Basismodell herangezogen. Seit 2020 geht die von der Toyota Motorsport GmbH entwickelte Toyota GR Supra GT4 unter anderem in der DTM Trophy im Rahmen der DTM-Rennwochenenden an den Start.

In der Vergangenheit schickte Toyota lediglich die Schwestermarke Lexus ins GT3-Rennen. Seit 2015 kam der Lexus RC F GT3 in unterschiedlichen Rennserien sowie auf der Nürburgring-Nordschleife zum Einsatz, ab 2017 konnten Kunden das Fahrzeug erwerben. Die internationale Beliebtheit des GT3-Lexus hielt sich allerdings seit jeher eher in Grenzen.

Sollten die Japaner ihr Engagement im GT3-Sport respektive in der GT300-Kategorie der heimischen Super GT fortsetzen, würde künftig wohl der vorgestellte GR GT3 auf die Rennstrecke gehen anstelle der Entwicklung eines neuen Lexus. Die Homologation des aktuellen RC F GT3 läuft 2027 aus.