Nach zuletzt einigen Negativ-Schlagzeilen gibt es von DTM jetzt wieder positive Neuigkeiten: Wie die Serie nun offiziell per Presseaussendung mitteilt, kommen die Fans beim Finale 2017 in Hockenheim in den Genuss eines Gastauftritts von Lexus und Nissan. Das ist für die zuletzt arg gebeutelte Serie ein ganz wichtiger Fingerzeig in Richtung Zukunft der DTM.

Class One in DTM und Super-GT: Die Rahmenbedingungen

Hintergrund: Einst hatten sich die DTM-Macher von der ITR mit Serienbossen aus Japan und den USA auf ein gemeinsames und einheitliches Reglement verständigt - das Class-One-Reglement. Dieses sollte eigentlich schon zur Saison 2017 eingeführt werden, auf Intervention seitens Mercedes-AMG wurde die Einführung jedoch auf 2019 verschoben. Kernpunkt dieses Reglements war die Verwendung eines Zwei-Liter-Vierzylinder Turbo-Motors, der die Basis in Deutschland und in Japan bildet. On top soll die Verwendung eines Hybrid-Systems ermöglicht werden. Die Leistung der neuen Motoren wird auf über 600 PS geschätzt.

Die DTM-Autos werden seit Wiederaufnahme der Serie im Jahr 2000 von Vier-Liter-V8-Saugern befeuert, die knapp an die 500 PS leisten. Doch auch in anderen Punkten greift das Class-One-Reglement. Deutschland und Japan haben sich etwa auf noch mehr Sicherheit verständigt. Das soll sich in noch strengeren Anforderungen für die Crash-Strukturen an Front, Heck und Seiten äußern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kostenkontrolle. So soll sich das Engagement der Teams hauptsächlich über das Sponsoring refinanzieren. Nicht zuletzt steht auch die Action auf der Strecke im Fokus.

Audi und BMW könnten bald Wettbewerber aus Japan kriegen, Foto: DTM
Audi und BMW könnten bald Wettbewerber aus Japan kriegen, Foto: DTM

Lexus und Nissan in Hockenheim: Zukunft wieder rosiger

Durch die angekündigten Auftritte von Lexus und Nissan werden die Fans in Hockenheim erstmals Zeugen der Zukunft der DTM. Einzig der dritte kooperierende Hersteller im Bunde, Honda, verzichtet auf den Gastauftritt. Nun zeigt sich, warum DTM-Serienchef Gerhard Berger auch in den vergangenen Wochen seinen Optimismus nicht verlor. "Das ist nicht nur ein besonderes Schmankerl für unsere Fans, es ist auch ein starkes Zeichen für die Zukunft der DTM und ein Signal, wie ernst die Kooperation mit der japanischen GTA-Organisation sowie den drei Herstellern der Serie zu nehmen ist", freut sich Berger.

Der Zeitplan für den Gastauftritt in Hockenheim steht auch schon fest: Am Freitag absolvieren der Lexus LC500 und der Nissan GT-R einen 30-minütigen Test, am Samstag und Sonntag folgt jeweils eine 15-minütige Demo-Fahrt. Die DTM bedankt sich ihrerseits mit einem Gastspiel in Japan. Beim Super-GT-Finale am 11./12. Oktober auf dem Twin Ring Motegi erhalten die japanischen Fans im Rahmenprogramm einen Eindruck von den deutschen Rennwagen.

All das sind positive Zeichen für die Zukunft der DTM. Mercedes-AMG hat im Sommer seinen Ausstieg zum Saisonende 2018 angekündigt, seitdem geisterten bereits einige Untergangsszenarien durch die Medienlandschaft. Doch diese Talsohle ist mittlerweile wieder durchschritten. Audi und BMW haben sich bereits zum Class-One-Reglement bekannt, die Münchner dabei am Nürburgring-Wochenende sogar per Pressemitteilung in aller Deutlichkeit. Der Gastauftritt von Lexus und Nissan ist nun der nächste Schritt heraus aus der Krise.