Es wird ernst in der DTM! Kommende Woche stehen in Portimao die ersten Testfahrten des neuen Jahres bevor. Ein besonders wichtiger Test vom 20. bis 24. Februar, denn am 1. März werden die Autos von Audi, BMW und Mercedes offiziell homologiert. Heißt: Nach dem Portugal-Test bleibt den Herstellern nur eine Woche lang Zeit, um die genauen Spezifikationen ihrer Autos für den Rest der Saison festzulegen. Nachträgliche Änderungen an sämtlichen Bauteilen sind dann nicht mehr möglich.

Der 1. März ist also das heikelste Datum vor dem Saisonstart. Gerade vor dem Hintergrund des umfangreichen neuen Reglements betreffend Aerodynamik und Motor werden die Tests in Portimao zeigen, wer über den Winter die beste Arbeit gemacht hat. Zwar erhalten die Autos für 2017 noch mehr Einheitsbauteile - darunter Aufhängung und Unterboden - doch es könnte durchaus größere Unterschiede zwischen den Herstellern geben.

Hosen runter in Vallelunga

Am Mittwoch, 1. März müssen alle drei Hersteller ihre Unterlagen beim DMSB hinterlegen. Dabei handelt es sich um eine de¬taillierte Beschreibung von Bauteilen hinsichtlich ihrer Form, ihres Materials, des angewandten Fertigungsverfahrens und der produzierten Stückzahl. In Portimao werden Audi, BMW und Mercedes vermutlich noch nicht mit ihren finalen Versionen der Rennautos antreten.

Die Hosen vor der Konkurrenz runterlassen müssen sie aber beim anschließenden Test im italienischen Vallelunga. Dieser steigt vom 14. bis 17. März - also genau zwei Wochen nach der Homologation. Fans können sich die fertigen 2017er-Boliden später in Hockenheim hautnah anschauen. Vor dem Saisonstart finden an gleicher Stelle die abschließenden Testfahrten vom 3. bis 6. April statt.

Die DTM-Testfahrten 2017 im Überblick

20.-24. Februar - Portimao, Portugal
14.-17. März - Vallelunga, Italien
3.-6. April - Hockenheimring

Angesichts der besonderen Wichtigkeit der Tests in Portimao nächste Woche setzen die Hersteller vornehmlich auf erfahrene Piloten. Motorsport-Magazin.com weiß, dass BMW den amtierenden DTM-Champion Marco Wittmann sowie Augusto Farfus zur portugiesischen Rennstrecke schickt. Das Feedback des Brasilianers wird seit Jahren hoch geschätzt, er spielte schon damals bei der Entwicklung des 2012er BMW M3 eine wichtige Rolle.

Audi vertraut auf den erfahrenen Mattias Ekström im Audi RS 5 DTM. Der Schwede fährt zunächst den Rollout am Montagnachmittag, bevor es für ihn am Dienstag richtig losgeht. Am Mittwoch teilen sich die beiden DTM-Neulinge Loic Duval und Rene Rast die Testarbeit, um sich weiter an die Autos gewöhnen zu können. Am Donnerstag übernimmt Jamie Green den Testträger, mit dem Audi Komponenten des neuen RS 5 DTM erprobt.

Gleiches Spiel bei Mercedes: DTM-Veteran Gary Paffett darf wieder ans Steuer des Mercedes-AMG C 63 DTM. Zudem kommen der frühere Champion Paul Di Resta und Neuverpflichtung Edoardo Mortara zum Einsatz.