Eine neue Asphaltdecke kann nicht nur eine höhere Geschwindigkeit bedeuten, sondern auch großen Einfluss auf die Balance haben. Das musste Mercedes in Spielberg beim zweiten Rennwochenende des Jahres feststellen. Auf dem Red Bull Ring erlebten die Marke mit dem Stern ein wahres Desaster und sammelte in zwei Rennen in der Konstrukteurswertung lediglich sechs Punkte. Einzig Paul di Resta konnte am Samstag mit Platz sieben eine Top-Ten-Platzierung einfahren.

Der Grund dafür war einfach: Der neue Asphalt hat das Team so auf dem falschen Fuß erwischt, dass die Autos nicht konkurrenzfähig wurden. "Das war ein enttäuschendes Wochenende für Mercedes-Benz. Wir haben das gesamte Wochenende keine Mittel und Wege gefunden, den Fahrern ein wettbewerbsfähiges Auto hinzustellen", sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz damals gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Neuer Streckenbelag in Ungarn

Auch in Budapest auf dem Hungaroring gibt es eine neue Asphaltschicht. Die WTCC und die Formel 1 durften sie bereits genießen. Dabei wurden die Zeiten der Königsklasse in Zusammenspiel mit weicheren Reifen als im Vorjahr um knapp zwei Sekunden schneller, bei der Tourenwagenweltmeisterschaft wurde die Pole-Zeit des vergangenen Jahres sogar um 2,7 Sekunden unterboten.

Beim letzten Rennen in Budapest fiel Farfus aus, Foto: DTM
Beim letzten Rennen in Budapest fiel Farfus aus, Foto: DTM

"Jetzt durch den neuen Asphalt ist es für jeden eine neue Herausforderung, also wird es interessant, was uns dort erwartet", sagte Lucas Auer. Der Mercedes-Pilot war in Österreich einer der Leidtragenden der neuen Asphaltierung. Er erreichte auf dem Red Bull Ring nur die Endplatzierungen 21 und 16.

Für das Rennen auf dem Hungaroring ist er jedoch optimistischer. "Wir haben aus unseren Problemen in Spielberg gelernt, aber der Red Bull Ring ist etwas komplett anderes als der Hungaroring", betonte Auer. Auch aufgrund des Layouts sieht er das Feld in Budapest deutlich näher beisammen. "Wie es genau aussieht, müssen wir schauen. Da spielt auch mit rein, wie wir uns mit dem Gewicht schlagen."

Erfahrungsvorteil adé

Nach seinem Ausflug mit einem DTM-Boliden auf die Nordschleife muss sich auch Augusto Farfus jetzt wieder auf das normale Renngeschehen konzentrieren. Der Hungaroring ist dabei keine Unbekannte für ihn. "Ich war dort bereits mit einigen Autos unterwegs. Mit der WTCC und verschiedenen Formel-Boliden und habe ich dort einige Kilometer zurückgelegt", sagte Farfus. Auch 2014 war der Brasilianer bereits auf dem Kurs in Ungarn unterwegs. "Wenn ich das richtig im Kopf habe, startete ich damals von Platz sechs, bin aber wegen eines Problems ausgefallen", erinnert er sich.

Allerdings bringen ihm seine gesammelten Kilometer auf dem Hungaroring nicht mehr viel, wie er selbst zugeben muss: "Die Strecke wurde neu asphaltiert, sodass sie jetzt viel schneller ist. Das ist ganz anders als das, was wir bisher kennen. Daher wird es, auch wenn ich das Layout kenne, eine brandneue Erfahrung für alle von uns." Da er die Strecke mag, freut er sich auf die Herausforderung und hofft auf zwei gute Rennen.