In der DTM gibt es aufgrund der wenigen Rennwochenenden nicht nur eine lange Winter- sondern auch eine lange Sommerpause. Was macht man in der Zeit? Urlaub? Denkste. Zumindest Antonio Felix da Costa versuchte sich an einer anderen Disziplin. Von BMW bekam er kurzfristig das Angebot am vierten Rennwochenende der ADAC GT Masters teilzunehmen und warf dafür sogar seinen Terminkalender über den Haufen: "Eigentlich hatte ich geplant im Urlaub zu sein. Aber ich sage zu einer neuen Herausforderung nie nein."

Die Pace des BMW M6 GT3 von Schubert war gut, Foto: ADAC GT Masters
Die Pace des BMW M6 GT3 von Schubert war gut, Foto: ADAC GT Masters

Doch er ist nicht der erste DTM-Pilot, der in dieser Saison einen Abstecher in den GT-Sport unternimmt. Auch Martin Tomczyk fuhr in diesem Jahr beim Saisonauftakt der ADAC GT Masters in Oschersleben mit. Interessant: Beide DTM-Piloten starteten als Teamkollegen von Jesse Krohn für Schubert Motorsport. Tomczyk hatte dabei mit den Plätzen fünf und acht eine hohe Messlatte für seinen DTM-Markenkollegen gesetzt.

"Es war wirklich mein erstes Mal im GT-Auto, ich hab vorher nicht einmal in einem gesessen", erklärte Felix da Costa am Red Bull Ring gegenüber Motorsport-Magazin.com. Dabei half ihm Juniorpilot Jesse Krohn, sich an das Auto zu gewöhnen. "Er hatte bereits einige Erfahrung mit dem Auto, dadurch kamen wir relativ schnell auf die Pace und wir waren nahezu identisch, was die Rundenzeiten angingen."

Das Handling des deutlich schwereren BMW M6 GT3 gefiel ihm jedoch: "Durch Traktionskontrolle und ABS sind die Autos relativ einfach zu fahren, doch die letzten Zehntel zu finden ist noch eine Herausforderung. Da die Konkurrenz hier sehr gut ist, ist der Ansporn sehr hoch, das Maximum aus dem Auto zu holen."

Zu Beginn des Wochenendes sah es auch schon sehr gut aus. Am Samstag holte Jesse Krohn den zweiten Startplatz, doch noch vor dem Rennen kam der erste Rückschlag: Disqualifikation von der Qualifikation. Das bedeutete den letzten Startplatz. "Wir haben auf die Fahrer vor uns aufgeholt und es sah aus, als würden wir noch um Platz 7 oder 8 kämpfen können von ganz hinten", sagte Felix da Costa, der das Auto jedoch kurz nach dem Fahrerwechsel nach einer unverschuldeten Kollision mit einem anderen Fahrzeug abstellen musste.

Der Sonntag begann erneut gut. Felix da Costa zeigte eine gute Pace und sicherte Schubert Motorsport den vierten Startplatz, doch er wurde von einem Konkurrenten gedreht und fiel auf den siebten Platz zurück. Auf Rang sechs liegend übergab er an seinen Teamkollegen, doch dieser musste das Auto mit einem Kupplungsdefekt im Kies parken.

Hilfe von allen Seiten

Doch nicht von seinem Teamkollegen Jesse Krohn bekam der Portugiese einige Unterstützung. "Auch Bruno (Spengler) ist auch da und hat mir ein paar Tipps gegeben", sagte Felix da Costa. "Zur gleichen Zeit hat mir das Team viele gute Informationen gegeben, was mein Leben deutlich vereinfacht hat. Es ist doch eine etwas andere Art zu fahren."

Da Costa qualifizierte sein Team für Startplatz vier, Foto: ADAC GT Masters
Da Costa qualifizierte sein Team für Startplatz vier, Foto: ADAC GT Masters

Zu Beginn des Wochenendes sah es gut aus, denn ein enormes Problem konnte Felix da Costa mit seinem Teamkollegen schnell lösen: "Die Abstimmung ist das Schwierigste am Fahren mit Teamkollegen, aber Jesse und ich mögen das Auto mehr oder weniger identisch." Dennoch war für ihn der Ausflug in die ADAC GT Masters alles andere als gewohnt: "Es gibt Fahrerwechsel und bei der Sitzposition muss man dann einen Kompromiss eingehen, dass beide Fahrer damit zurecht kommen. Dazu kommen Boxenstopps mit Nachtanken und eine andere Herangehensweise an das Rennen."

Trotz all dieser Unterschiede kann sich Felix da Costa vorstellen, weitere Rennen mit GT3-Boliden zu bestreiten. "Momentan sprechen wir noch nicht darüber, aber ich würde gerne mehr Rennen fahren", betonte Felix da Costa Motorsport-Magazin.com. Insbesondere schielt der Portugiese in Richtung bekannter Langstreckenrennen: "Es gibt so viele schöne 24-Stunden-Rennen, wie Daytona oder Spa. Warten wir einfach mal ab."