Dirk Werner fand sich am Ende des ersten Freien Trainings in Oschersleben an der Spitze des Tableaus wieder. Der BMW-Pilot, der zum ersten Mal auf der Strecke in der Magdeburger Börde in einem DTM-Boliden unterwegs war, distanzierte mit seiner Zeit von 1:22,132 den Meisterschaftsführenden Gary Paffet um mehr als 2,5 Zehntel.

"Ich bin froh, dass ich gut ins Wochenende gefunden habe, dass ich gleich gut zurechtgekommen bin, denn ich bin auf der Strecke ja noch nicht mit einem DTM-Auto gefahren", erklärte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Das Auto scheint gut zu funktionieren. Das gibt mir ein gutes Gefühl, aber auch dem Team und BMW." Die Ansicht seines erfahrenen Markenkollege Martin Tomczyk, der den Freitag in Oschersleben als weniger aussagekräftig als auf anderen Strecken bezeichnete, konnte er aufgrund mangelnder DTM-Erfahrung auf dem Kurs nicht bestätigen. "Das kann ich nicht beurteilen, wie aussagekräftig das ist im Vergleich zu anderen Strecken, weil ich hier jetzt zum ersten Mal in der DTM fahre. Der Martin wird das ganz gut wissen, denke ich, und ich weiß auch selber, dass man sich vom Freitagsergebnis erst einmal nichts kaufen kann", wusste er das Ergebnis dennoch einzuordnen.

"Die Strecke wird sich bis zum Qualifying noch stark verändern, da muss man aufpassen, dass man am Ball bleibt. Aber das ist überall gleich und es war bislang so, dass wenn ich einen guten Start ins Wochenende hatte, auch ein gutes Ergebnis dabei herauskam. Deshalb bin ich erst einmal zuversichtlich", gab Werner zu Protokoll. "Aber man weiß natürlich am Freitag nie, wer welches Programm fährt."

Die Basis stimmt für den 31-Jährigen jedenfalls und das ist auch der Grund, weshalb er auf einer Strecke, die er zuvor nie mit einem DTM-Boliden in Angriff genommen hatte, auf Anhieb schnell war. "Zum einen habe ich das Gefühl, dass ich mit dem Auto immer besser zurechtkomme. Das hat man auch in den letzten Rennen schon gesehen, wo der Trend auch nach oben gezeigt hat. Ich bin in den letzten vier Rennen drei Mal in Q3 gewesen, ich komme also mit dem Auto immer besser zurecht", bilanzierte er zufrieden. "Es hilft mir ins Wochenende zu starten, wenn ich einfach genau weiß, wie ich das Auto fahren muss. Auf der Strecke bin ich auch schon relativ oft gefahren, mit einem DTM-Auto nicht, aber von der Theorie her weiß ich schon, wie man hier fahren muss, und natürlich haben wir uns auch gut vorbereitet. Warum es jetzt hier für die schnellste Zeit gereicht hat? Manchmal klappt alles ganz gut. Ich denke, ich habe heute auch einen guten Tag gehabt."

Für Werner ist das Ergebnis jedoch kein Grund, sich zurückzulehnen. "Das Entscheidende wird sein, sich jetzt nicht darauf auszuruhen, denn es werden alle schneller werden bis zum Qualifying. Wenn es trocken bleibt und die Temperaturen sich in einem ähnlichen Fenster bewegen, wird die Strecke noch viel schneller werden. Da muss man zusehen, dass man am Ball bleibt und mit dem Setup auch reagiert, denn mit der sich verändernden Strecke muss man auch oft das Auto anders abstimmen. Es kann sein, dass man am Freitag und auch am Samstagmorgen, wenn es noch kalt ist, recht gut dasteht, und wenn man dann ins Qualifying geht, erkennt man das Auto fast nicht wieder", erläuterte er. "Da muss man eben zusehen, dass man die richtigen Schritte macht."