Seit dieser Saison fahren die DTM-Autos mit E-Gas. Möglich gemacht wurde die innovative Entwicklung durch ein Stellgerät, das eigentlich gar nicht für den Motorsport konzipiert wurde. Rückblende: Audi arbeitete bis zum letzten Jahr mit einem Gas-Seil, Mercedes mit einem Gasgestänge, die Drosselklappe war über eine mechanische Verbindung ans Gaspedal gekoppelt und konnte manuell betätigt werden. Für die Einheitsmotoren wurde nach einer gemeinsamen Lösung gesucht. Schließlich entschieden sich die Hersteller für Elektro-Gas, kurz: E-Gas. Die Stellung der Drosselklappen wird nun elektrisch reguliert.

E-Gas gilt schon lange als State-of-the Art. Das Problem bestand allerdings darin, die unterschiedlichen Öffnungskräfte der Rennmotoren in den Drosselklappen zu berücksichtigen. Die Lösung war schließlich ein E-Gas-Steller. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein "dummes Teil", das nicht mehr kann als die Drosselkappe nach rechts oder nach links zu bewegen. Das Signal bekommt der Motor von einem Steuergerät, das - abhängig von der Stellung des Gaspedals - bestimmt, welcher Verstellweg gefahren wird. Die exakte Stellung wird von einem Drehpotentiometer ermittelt. Der Verstellwinkel ist frei wählbar und kann entweder progressiv, regressiv oder linear eingestellt werden.

Zu Beginn gab es Probleme mit Vibrationen, die die Motoren erzeugten und den hohen Temperaturen. Der Stellmotor ist den Anforderungen des Motorsports mit seinem Plastikgetriebe und den Plastikzahnrädern eigentlich nicht gewachsen, vor allem wenn im Motorraum Temperaturen bis zu 100 Grad herrschen. Bei freier Fahrt gibt es bei der Kühlung keine Probleme, doch am Start oder bei langen Safetycar-Phasen stößt das Bauteil an seine Grenzen. Aus diesem Grund müssen die Stellmotoren auch erst zahlreiche Belastungstests bestehen, bevor sie eingesetzt werden dürfen.