Bruno Spenglers Rennen hätte deutlich einfacher verlaufen können, wenn ihn nicht ein beschädigter Frontsplitter an seinem BMW M3 behindert hätte. Nichtsdestotrotz gab der Kanadier alles, um Audi-Pilot Mike Rockenfeller hinter sich zu halten und wertvolle Punkte zu sichern. "Die letzten 15 Runden waren sehr, sehr anstrengend", gestand Spengler gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Da ist Rocky ganz schön nahe gekommen."

Warum es zu der Beschädigung am Auto kam, konnte sich der BMW-Pilot nicht erklären. "Ausgang Turn 1 bin ich über die Kerbs gefahren, wie jede Runde auch, so wie jeder das macht, aber irgendwann ist er kaputt gegangen", wunderte er sich. Anschließend habe er viel Untersteuern gespürt, und das Auto habe viel weniger Grip gehabt.

"Ich habe gekämpft und versucht, keinen Fehler zu begehen, die Linie zu halten, damit Mike nicht vorbeikommt. Zum Glück hat es geklappt, aber die letzten Runden waren ganz schön heiß", gestand er. "Da hat es mir geholfen, dass es auf dieser Strecke schwierig ist, zu überholen. Auf einer Strecke wie Spielberg oder Hockenheim hätte ich keine Chance gehabt."

Diese Art von Beschädigung am Frontsplitter sei zum ersten Mal aufgetreten, weshalb er noch nicht wusste, warum sie aufgetreten war. "Man muss das in Ruhe analysieren, so frisch nach dem Rennen ist das noch etwas früh", sagte er. "Klar, heute wäre ein Tick mehr drin gewesen, ich hätte ohne das Problem im letzten Stint etwas mehr Druck machen können auf Gary. Aber wir sind mit dem Rennwochenende sehr zufrieden."

Lediglich der erste Boxenstopp sei nicht optimal gewesen. "Der erste war ein bisschen lang, der zweite war dafür gut. Da kann man nicht böse sein, das ist einfach so. Man braucht Zeit, denn man sieht ja, dass auch die erfahrenen Teams Fehler bei den Boxenstopps machen", spielte er auf eine klemmende Radmutter bei Gary Paffett an, die den Sieger jedoch keine Position kostete.

"Die ersten drei Rennen sind sehr gut gelaufen, auch Hockenheim - wir hatten nur Pech. Aber Punkte waren auf jeden Fall drin", zeigte er sich mit dem BMW-Comeback rundum zufrieden. "Mit dem neuen Punktesystem kann sich alles sehr schnell ändern, was gut ist für uns, für alle anderen aber auch", spielte er auf die von der Formel 1 übernommene Punktevergabe an, bei der der Sieger nicht mehr mit zehn, sondern mit 25 Punkten entlohnt wird.

"Man muss dennoch mit den Füßen auf dem Boden bleiben, für die Meisterschaft ist es noch viel zu früh", blieb er realistisch. "Es ist noch ein langer Weg und wir kommen wieder an Rennstrecken, auf denen wir mit BMW noch nie waren, wo wir noch viel lernen müssen. Wir konzentrieren uns auf jedes Rennen und versuchen, das Beste herauszuholen, so wie wir es bis jetzt gemacht haben."

Die kommende Woche werde ziemlich ruhig für ihn, so Spengler. "Ich werde trainieren und vielleicht etwas Golf spielen." Ein Test sei erst nach dem Rennen in Spielberg geplant, er wisse allerdings noch nicht wann und wo.