Die DTM ist am Wochenende zu Gast in der Magdeburger Börde. Vor allem bei Zuschauern ist die Motorsportarena beliebt, die ihrem Namen gerecht wird, da die Gäste bis zu zwei Drittel der Strecke überblicken können. Auf die Fahrer und Techniker wartet die Herausforderung, mit dem Untersteuern in den langgezogenen Kurven fertig zu werden und gleichzeitig ein stabiles Auto auf den Curbs in der Schikane zu haben.

Um bessere Überholmöglichkeiten zu schaffen, wurde die Strecke 2007 leicht modifiziert und die erste Kurve in ein scharfes 90-Grad-Eck verwandelt. Bei den Fahrern stößt diese Lösung, die für mehr Überholmöglichkeiten sorgen soll, auf wenig Gegenliebe. Ist das Auto erst einmal durch diese Erste-Gang-Ecke, in der es vor allem beim Start schnell zu Unfällen kommen kann, hindurch gewuchtet, geht es in die erste der für Oschersleben lang gezogenen Kurven.

Insgesamt drei Mal stehen in jeder Runde Kurven mit Winkeln von mindestens 180 Grad auf dem Programm, die im zweiten oder dritten Gang gefahren werden - zwei nach rechts, eine nach links. Wichtig ist hier, dass das Auto nicht zu sehr untersteuert und ein später Scheitelpunkt für optimales Beschleunigen gesetzt werden kann. Ein für den Vorderreifen schonender Fahrstil ist ebenfalls hilfreich, um gegen Ende eines Stints noch ausreichend Gummi auf dem Hankook-Reifen zu haben.

In der Triple ist Mut gefragt

In der ersten Kurve wird das Feld gefährlich zusammen gestaucht, Foto: Sutton
In der ersten Kurve wird das Feld gefährlich zusammen gestaucht, Foto: Sutton

Markenzeichen der Strecke in Oschersleben ist die Triple, eine schnelle Linkskurve mit drei Scheitelpunkten. Hier ist der Mut des Fahrers gefordert, doch mittlerweile ist die Wiese durch eine asphaltierte Auslaufzone ersetzt worden, was der Kurven ihren Schrecken genommen hat. Ist diese Mutprobe überstanden, stehen jedoch noch weitere fahrerische Herausforderungen auf dem Programm. Zuerst die schnelle Schikane, in der das Fahrzeug ruhig auf den Curbs liegen muss, da sie in eine Rechtskurve führt, die auf die Gegengerade mündet.

"In der Schikane muss man sehr aggressiv fahren. Hier kann leicht viel Zeit verloren gehen", erklärt Oliver Jarvis die Tücken dieser Stelle. Am Ende der Gegengeraden ist wieder fahrerisches Können gefordert, denn es geht in die Esses. Nach der Eingangsrechts darf das Fahrzeug nicht zu weit nach links rutschen, da sofort eine Linkskurve auf dem Programm steht. Nach zwei weiteren Rechtskurven ist die Runde geschafft - idealerweise in 1:22.991 Minuten, was dem Rundenrekord von Timo Scheider entspricht.

Aufgrund der kurzen Geraden ist die Strecke für die Fahrer anstrengend: "Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll und eine der größten Herausforderungen für die Fitness der Fahrer", sagt Bruno Spengler. Übereinstimmend sagen die Mercedes-Piloten, dass Oschersleben dem Fahrzeug viel abverlangt. Gary Paffett bringt die drei Herausforderungen auf den Punkt: "Es gibt viele Bodenwellen, sehr viele Kurven und hohe Curbs".