Es sollte für Lars Mysliwietz und seinem Copiloten Oliver Schumacher ein guter Start in die zweite Saisonhälfte werden. Ein neuer Motor, erfolgreiche Testfahrten und ein siegreicher Testeinsatz bei der Rallye Lebacher Land waren die optimalen Vorzeichen für die ADAC Eifel Rallye rund um Daun.

Der Start begann dann auch verheißungsvoll. Platz 3 in der am stärksten besetzen Division in der unter anderem der belgische Weltklassepilot Bruno Thiry, ebenfalls mit einem neuen Citroen C2R2 Max aus Werksbeständen, an den Start ging. In der Nacht zum zweiten Wettbewerbstag zog allerdings leichter Nieselregen über die Eifel und das allgemeine Rätselraten nach der richtigen Reifenstrategie machte sich im Servicepark breit. "Dass es ein Nassreifen sein musste war klar. Ist aber nur wenig Wasser auf der Straße belässt man das serienmäßige Profil so wie es ist. Ist jedoch mehr Wasser auf der Piste, erfordert dies allerdings zusätzliche Rillen in das Profil zu schneiden."

Lars Mysliwietz glaubte an weniger Wasser und fing nicht an zu schneiden. "Das war wohl ein Fehler", erläutert der Piesbacher, "in den Wäldern stand das Wasser doch länger als angenommen und die Konkurrenten mit geschnittenen Reifen konnten etwas Zeit herausfahren." Allerdings hielt sich der Zeitverlust mit nur wenigen Sekunden noch in Grenzen.

Vor Beginn der nächsten Schleife zeigte sich Sonne immer öfter und so wurde folgender Beschluss gefasst: "Wir pokern", so Co Oliver Schumacher, "da die erste der 3 Prüfungen viele trockene Stellen hatte, setzten wir für diese Prüfung auf Slicks. Gleichzeitig ließen wir uns für die beiden anderen WP's Nassreifen ins Auto legen, die wir dann vor der zweiten Prüfung wechseln können."

"Zuversichtlich haben wir die erste Prüfung absolviert und sind gemäß eingeschlagener Taktik nun den erdachte Reifenwechsel angegangen. Aber dann der Schreck: Statt zwei Nassreifen lagen im Kofferraum ein Nass- und ein Trockenreifen, der Wechsel demnach nicht durchführbar." Der Mechanikercrew im Servicepark ist einer der wenigen Fehler unterlaufen und hat Mysliwietz/Schumacher in der Hektik die falschen Reifen eingepackt.

"Natürlich waren wir im ersten Moment sauer, denn immerhin mussten wir nun falsch bereift zwei Prüfungen über nasse und schlammige Pisten mit dem entsprechenden Zeitverlust fahren. Aber auch wir machen im Auto mal Fehler und da können die Mechaniker, die sonst immer einen super Job machen auch mal einen schlechten Tag haben, " entschuldigt Lars Mysliwietz den Fauxpas.

Eine schlimmere Nachricht erwartet die Citroen Besatzung dann aber im folgenden Service. Kurz vor Ende der 20-Minütigen Servicezeit wurde ein defektes Lager des Motorlüfters festgestellt. Da die Reparatur in der restlichen Zeit nicht mehr möglich war und bei einer Weiterfahrt die Gefahr eines Motorschadens drohte, mussten Lars Mysliwietz und Oliver Schumacher die Eifel Rallye vorzeitig beenden.

"So kann es gehen", resümiert Oliver Schumacher, "gewissenhaft vorbereitet, an der Taktik gefeilt und dann wegen einer Kleinigkeit um das Ergebnis gebracht. Aber so ist es nun mal im Sport." Und weil im Sport auch Niederlagen dazugehören, hat sich das saarländisch/westerwälder Rallyeteam schon wenige Stunden nach der Enttäuschung wieder aufgerappelt und Pläne geschmiedet, beim Heimspiel der Saarland Rallye im September wieder voll angreifen zu können.