Peter Corazza und Ronald Bauer heute als Tabellenführer der DRM bei der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg starten. Mit einem Sieg bei der ADAC Wikinger Rallye, dem zweiten Lauf zur DRM im nördlichsten Zipfel Deutschlands rund um Schleswig, eroberten sie sich mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo die Meisterschaftsführung. Für die beiden Sachsen ist die Zielvorgabe eindeutig: Die Führung behalten oder gar ausbauen.

Hermann Gaßner junior, drei Wochen zuvor noch Überraschungssieger beim Saisonauftakt in Oberbayern, verzichtete wegen der Portugal-Rallye auf einen Start in Norddeutschland und überließ den Konkurrenten das Spielfeld. Durch den Startverzicht bei der Wikinger-Rallye rutschten sie in der DRM-Tabelle zwar auf den sechsten Platz ab, doch mit dem spektakulären und zugleich sauberen und zuverlässigen Fahrstil dürften sie bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg ganz klar zu den Favoriten zählen - ebenso wie sein Vater Hermann Gaßner.

Start frei für die Vogelsberg, Foto: Pressefoto
Start frei für die Vogelsberg, Foto: Pressefoto

Corazza liegt mit 53 Punkten an der Tabellenspitze vor seinen Verfolgern Sandro Wallenwein (41) und Felix Herbold (40). Auf den Strecken rund um Schlitz werden die anspruchsvollen Prüfungen einiges von den Teams verlangen. Die zentrale Lage in der geografischen Mitte Deutschlands garantiert zudem besonders großes Zuschauerinteresse. Auf der 450 km langen Gesamtstrecke geht es auf neun Wertungsprüfungen (WP) mit insgesamt 144 km Länge auf Bestzeitenjagd.

Zusätzlich zum offiziellen Feld der DRM-Piloten meldeten die Veranstalter ein Feld von 31 historischen Rallyeautos. Vom Ford Capri und Opel Ascona bis zum Porsche 911 und Audi Sportquattro S1 reicht die Palette der allesamt sehenswerten Rallyeautos längst vergangener Epochen.

Der unmittelbar nach dem heutigen Start gefahrene Rundkurs auf den Feldwegen des Dörfchens Willofs zwischen Schlitz und Lauterbach verspricht den Fahrern und Fans "Gänsehautfeeling". Rund 10.000 begeisterte Zuschauer bejubeln hier den Auftritt der Fahrer. Die atemberaubende Nachtprüfung unter Flutlicht wird zur großen Rallyeparty.

Als Besonderheit mit internationalem Ruf und langer Tradition hat die ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg den "Schottenring" zu bieten. Auf den heutigen Landstraßen fanden bis in die 1950er-Jahre hinein Motorrad- und Autorennen - sogar um Weltmeisterschaftsprädikate - statt. Jetzt werden die anspruchsvollsten Streckenabschnitte mit Passagen auf asphaltierten Wirtschaftswegen verbunden und als Rundkurs-Wertungsprüfung gefahren, diesmal sogar am frühen Samstagmorgen in einer neuen Variante. Neu ist auch die Version der bei Schwalmtal-Storndorf gefahrenen Wertungsprüfung, die mit einem publikumsträchtigen Rundkurs auf dem Firmengelände der Firma Stehr beginnt.