Mit einem souveränen Sieg bei der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg hat Felix Herbold (Ismaning) die Führung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) übernommen. Wie im Vorjahr fuhr er zusammen mit Co-Pilot Michael Kölbach (Winterwerb) im Ford Fiesta S2000 als erster über die Zielrampe, die erstmals im hessischen Alsfeld stand.

Am Samstagvormittag hatten kurzfristig Ruben Zeltner / Helmar Hinneberg (Lichtenstein / Hinneberg) im Porsche 911 GT3 die Führung übernommen, mussten sich letztlich aber mit dem zweiten Platz begnügen. Nach dem Ausfall des Niederländers Peter van Merksteijn jr. (Ford Fiesta S2000) eroberten die bisherigen Tabellenleader Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (Stuttgart / Heilbronn) im Skoda Fabia S2000 Platz drei. Mit dem dritten Divisionssieg in Folge baute Christian Riedemann (Sulingen) im Citroën DS3 R3 die Führung in der 2WD-Wertung weiter aus.

Vor dem nächsten Lauf bei der AvD Sachsen-Rallye (11. – 12. Mai 2012) in Zwickau liegen drei Youngster an der DRM-Spitze: Felix Herbold (26) führt mit 100 Punkten vor den beiden 24-Jährigen Mark Wallenwein (88 Zähler) und Christian Riedemann (71 Punkte).

"Es ist ein tolles Gefühl, die DRM anzuführen", strahlte Herbold im Ziel. Genau vor zwei Jahren durfte ich es hier nach der Hessen-Rallye ebenfalls genießen, damals im Honda Civic Type R."

2010 hielt die DRM-Führung nur bis zur nächsten Veranstaltung. "Diesmal kann dieses Gefühl ruhig länger dauern", grinste Herbold, um dann ernst fortzufahren: "Wie es jetzt weitergeht, kann ich allerdings noch nicht sagen. Dieses tolle Ergebnis bringt uns zwar erst einmal in eine gute Ausgangslage, und der Start bei der Sachsen-Rallye scheint relativ sicher. Doch um bei den restlichen DRM-Läufen starten zu können, benötigen wir noch weitere Sponsoren."

Nachdem Herbold auf der Freitagsetappe alle drei Prüfungen gewinnen konnte, ging Ruben Zeltner am frühen Samstag kurzzeitig in Führung. Doch auf den Wertungsprüfungen mit Schotteranteilen konnte Herbold den Vorteil seines Allradlers gegen den heckgetriebenen Porsche ausspielen. "Dass wir auf den Schotter-Teilen mit dem Porsche viel Zeit verlieren würden, war mir klar. Wir haben dennoch versucht, so schnell wie möglich zu fahren. Der zweite Platz ist ein tolles Ergebnis für uns," freute sich Zeltner.

Nachdem van Merksteijn seinen Fiesta nach einem Überschlag hatte abstellen müssen, machte sich Mark Wallenwein im Skoda Fabia S2000 an die Aufholjagd. "Für die ersten drei Wertungsprüfungen am Samstagmorgen hatten wir auf eine harte Reifenmischung gesetzt. Das sollte eigentlich der Jocker sein, hat aber leider nicht funktioniert." Selbst drei Bestzeiten auf den letzten vier Prüfungen reichten später nicht mehr, um Ruben Zeltner von Platz zwei zu verdrängen.

Corazza / Bauer holen den Sieg in der Division 2 Nach zwei Ausfällen in Folge kamen die Sachsen Peter Corazza / Ronald Bauer (Oelsnitz / Neumark) mit dem nötigen Ehrgeiz nach Hessen. Von der ersten bis zur letzten Prüfung führten sie im Mitsubishi Lancer Evo 9 die Division an. Im Ziel fehlten Corazza fast die Worte: "Auf der letzten Prüfung hatten wir einen Getriebedefekt. Zum Glück konnte ich trotz der langsameren Gangart noch zwei Sekunden Vorsprung auf Sandro (Wallenwein) ins Ziel retten. Dieses gute Ergebnis ist in so einer verkorksten Saison extrem wichtig." Die amtierenden Meister Sandro Wallenwein / Markus Poschner (Stuttgart / Laubach) konnten im Subaru Impreza dem Tempo Corazzas nicht folgen. Wallenwein: "Ich weiß auch nicht, woran es lag. Eigentlich ist die ‚Hessen´ ja meine Rallye, aber heute lief es irgendwie nicht. Und ich musste nicht nur nach vorne schauen, von hinten drängte Herrmann Gaßner."