Gelungener Auftakt der ADAC Eifel Rallye: Beim Schakedown in und um das Eifeldörfchen Neichen gab es für die Fans einen ersten Vorgeschmack auf das Rallye-Fest in der Eifel. Trotz zeitweiliger Regenschauer gab es einen neuen Zuschauerrekord für das Opening der Rallye: Über 2.500 Besucher entlang der Strecke und im Ortskern von Neichen verwandelten den Auftakt in ein Motorsport-Fest.

Über vier Stunden lang war die Strecke am späten Donnerstag fast nonstop belegt. Zuerst gingen die Teilnehmer des DRM-Laufes an den Start. Eine Schrecksekunde gab es für Matthias Kahle: Nach einem kurzen Servicestopp wurde die Haube des Front-Kofferaums am Porsche 911GT3 nicht korrekt verschlossen. Auf der WP öffnete sie sich und zerschlug die Frontscheibe. Der Service-Crew bescherte die Aktion eine Zusatzschicht. Frank Färber (Mitsubishi Lancer) wurde bei seinen Vorbereitungen für das Heimspiel von einem Kamerateam des SWR begleitet, die am Freitag ab 19.00 Uhr darüber berichteten.

Auch WM-Junior Aaron Burkart und J-WRC-Leader Sébastien Ogier gewährten ihren Citroen C2 Super 16000 einen ersten Probe-Galopp und gehörten schnell zu den Publikumslieblingen. Ab 19.00 Uhr waren dann die Teams der Eifel-Historic Rallye-Party unterwegs. Die Truppe um Slowly Sideways-Chef Reinhard Klein machte mit ihrem Auftritt viel Appetit auf die Demonstrationsfahrten der nächsten Tage.

Stimmung wie in den 80ern

Mit der Auftaktprüfung auf dem 14,03 km langen Rundkurs Hilgerath begann am Freitagabend die ADAC Eifel-Rallye. Als Ouvertüre zum Feld der modernen Fahrzeuge bekamen die vielen Fans an der WP die Teilnehmer der Eifel-Historic Rallyeparty zu sehen. In einem der Cockpits der bejahrten Rallye-Boliden nahm einmal mehr der schwedische Doppelweltmeister Björn Waldegaard Platz.

Einen Eindruck von der Klassestimmung am Rand der ersten WP des vierten Laufs der DRM-Saison machte sich auch Mitorganisator Peter Schlömer: "Auf den Zuschauerplätzen ist schon richtig viel los", schwärmte er. "Die Stimmung ist toll, es brennen Lagerfeuer - so ein Feeling habe ich zuletzt in den 80er-Jahren erlebt."

Die erste Bestzeit sicherte sich Vorjahressieger Marc van Eldik im Subaru Impreza WRC knapp vor seinem niederländischen Landsmann Erik Wevers (Ford Focus WRC). Im DRMFeld war der sechsfache Rekordmeister Matthias Kahle erfolgreich. Es war im Porsche 911 GT3 über sechs Sekunden schneller als sein Markenkollege Olaf Dobberkau. Den dritten Platz belegte DRM-Leader Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer.

Stimmen vor dem Start

Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer):
Wir wollen im DRM-Feld die vollen Punkte mitnehmen. Mal sehen, wie wir drauf sind und ob das auch gelingt.

Sandro Wallenwein (Subaru Impreza):
Uns interessiert nur Hermann (Gaßner). Damit er seinen Punktevorsprung nicht weiter ausbauen kann, müssen wir vor ihm ankommen. Mit einem guten Schrieb und viel Einsatz müsste das gehen. Wir geben alles.

Peter Corazza (Mitsubishi Lancer):
"Es ist wunderschön, nach zwei Jahren Pause wieder hier in der Eifel am Start zu sein. Ich hoffe auf Regen, dann können wir vorne mitmischen."

Matthias Kahle (Porsche 911 GT3):
Auf den Strecken haben wir im Porsche nur dann einen Vorteil, wenn es trocken ist. Nach den Niederschlägen in den vergangen Tagen ist es aber vielerorts rutschig - insbesondere in Ecken, in denen viel gecuttet wurde. Die dichte Bewölkung und etwas unsichere Wetterlage ist fast die Höchststrafe für uns: Da ist die Reifenwahl enorm schwierig.

Olaf Dobberkau (Porsche 911 GT3):
Die WPs hier in der Eifel liegen mir sehr - das sind richtige selektive Fahrerstrecken, fast wie bei uns zu Hause in Thüringen. Im vergangenen Jahr sind wir nur wegen eines technischen Defekts kurz vor dem Schluss in Führung liegend ausgefallen. Diese Performance lässt uns optimistisch in die diesjährige Eifel-Rallye starten.

Frank Färber (Mitsubishi Lancer):
Ich hoffe auf Regen, dann könnten wir unser Leistungsmanko egalisieren. Ein Platz unter den Top-Drei wäre genial, aber ich weis nicht nicht, wie ich das realisieren sollte.

Florian Auer (Mitsubishi Lancer):
Für den Samstag mag ich keine Prognose abgeben - aber heute ist die etwas feuchte Strecke sicher ein Vorteil für uns: Es ist Allradlerwetter. Unser Ziel lautet ankommen. Wenn wir dann auch noch ohne Reifenschaden durchkommen bin ich optimistisch, dass wir es unter die ersten Fünf schaffen.

Mark van Eldik (Subaru Impreza WRC):
Natürlich möchte ich meinen Vorjahressieg wiederholen. Aber es sind hier viele neue Konkurrenten am Start und wir testen zudem neue Reifen und neue Dämpfer.

Eric Wevers (Ford Focus WRC):
Ich möchte hier gewinnen - denn die Strecken passen mir und dem Focus sehr gut. Wenn ich keinen Fehler mache, dann habe ich auch eine Chance.

Patrik Gengler (Subaru Impreza):
Es ist brutal zu sehen, wie so ein WRC vor einem startet. Da bebt die Erde. Und wenn ich dann ein meinen Gruppe-A-Impreza denke, ist das richtig deprimierend.

Aaron Burkart (Citroën C2 Super 1600):
Wir fahren hier einen Reifentest für die ADAC Rallye Deutschland. Und egal wie es hier bei dem Vergleich mit Sébastien (Ogier) ausgeht: Die Hauptsache ist, ich bin bei der Deutschland vor ihm.

Sébastien Ogier (Citroen C2 Super 1600):
Das ist mein erster Start mit dem C2 auf Asphalt und er dient der Vorbereitung für den deutschen WM-Lauf. Die Prüfungen hier sind sehr anspruchsvoll, aber ganz anders wie ich sie von zuhause aus Frankreich kenne.