MMSP-Präsident Isao Torii spricht über die bevorstehende Rallye Dakar. Torii ist im Oktober 2004 zum Team gestoßen und trägt die Verantwortung für die FIA Cross-Country Rally, Dakar Rally and FIA World Rally Championship Projekte. Sein Hauptsitz ist bei MMSP in Rugby, England.

Mitsubishi hat sich aus der WRC zurückgezogen. Wie wichtig ist die Cross-Country Division für das gesamte MMC Motorsportprogramm und die Zukunft der Marke?
Isao Torii: Jetzt, da Mitsubishi nicht mehr in der WRC vertreten ist, ist die Cross-Country Rallye das einzige Marketinginstrument, das wir im Motorsport haben und ist sehr wichtig für das weltweite Ansehen der Marke und ganz besonders mit dem Sports Utility Vehicle (SUV) Markt verbunden, hat aber auch einen Folgeeffekt auf die Kundschaft der Straßenautos, Sportwagen und der WRC. Der Erfolg des Pajero im Rallyesport hat für Mitsubishi das Image von Zuverlässigkeit und Haltbarkeit geschaffen.

Motorsport ist ein Teil der DNA von Mitsubishi. Wie wichtig ist diese Geschichte für die Marke?
Isao Torii: Das sind nicht nur die 25 Jahre, die wir bei der Rallye Dakar dabei sind, Mitsubishi ist schon 1967 bei Rallyes angetreten und im Rennsport schon 1962. Das ist ein Weg für die Marke, ihr technisches Können unter Beweis zu stellen, die Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und das sportliche Image ihrer Produkte.

Der MPR13 ist in Partnerschaft zwischen Japan and Frankreich entstanden. Inwieweit war Japan an dem Projekt beteiligt?
Isao Torii: Da gibt es zwei Hauptfaktoren. Erstens war Japan sehr am äußeren Bild des neuen Autos beteiligt. Wir brauchten ein Design, das dem neuen Pajero gleicht und die MMC Styling and Design Abteilung in Japan war von Anfang an daran beteiligt, gemeinsam mit MMSP SAS. Um ein effizientes Design zu entwickeln, wurden Aerodynamiktests an einem 1:20 Modell durchgeführt. Zweitens war Japan an der Motorenentwicklung beteiligt. Man konnte den 4.0-liter V6-Motor nicht ändern, also hat das Team versucht, die Fahrbarkeit, Zuverlässigkeit und das Ansprechverhalten des Motors zu verbessern. Wir dürfen auch unsere Partner bei dem Projekt nicht vergessen, Repsol, Valeo und BF Goodrich. Sie haben uns mit Produkten wie zum Beispiel Öl, Benzin, Reifen und Beleuchtungsteilen unterstützt und das war lebenswichtig für den Erfolg des Teams.

Sie haben schon zwei Dakar-Siege miterlebt. Glauben Sie, das Team kann im Januar den Hattrick schaffen?
Isao Torii: 2005 und 2006 waren für Mitsubishi sehr erfolgreiche Jahre bei der Dakar Rallye und ich habe mich sehr gefreut, Teil der beiden Erfolge gewesen zu sein. Die Rallye 2007 zu gewinnen, könnte aber zur größten Herausforderung werden. Unsere Konkurrenzkämpfe mit Volkswagen sind immer enger und jedes Jahr härter geworden und die Ergebnisse beim FIA World Cup zeigen, dass Volkswagen unter bestimmten Bedingungen vielleicht einen kleinen Vorteil hat. Wir haben aber ein neues Auto entwickelt und das Team wird alles tun, was möglich ist, um eine komplette Performance zu erreichen und zu versuchen, die Dakar 2007 zu gewinnen. Ich denke, dass wir vielleicht einen kleinen Vorteil haben und ich bin zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen können.

Wie plant Mitsubishi die Erfolge bei der Dakar Rallye weiter zu vermarkten, um Kunden zu gewinnen und ein Markenimage für die Kunden zu kreieren?
Isao Torii: Wir sind 1983 zum ersten Mal bei der Dakar Rallye gestartet und dieser Einsatz bei der ersten Dakar war etwa zur gleichen Zeit als wir die erste Generation des Pajero vorgestellt haben. Im Laufe der Jahre haben wir unseren Erfolg bei der Dakar dazu benutzt, um unsere Verkaufzahlen und den Reiz der Marke zu steigern. Dieses Jahr werden wir unser 25-jähriges Jubiläum bei der Dakar feiern, in denen wir ohne Unterbrechung immer vertreten waren und in diesen 25 Jahren hat auch die Präsenz in den Medien merklich zugenommen. Wir werden jetzt weltweit von viel mehr Menschen gesehen, was uns auch hilft, unsere Marke weiter bekannt zu machen und zu zeigen, dass wir auf dem SUV-Markt ein starkes und zuverlässiges Produkt haben.

Sie haben bei den Tests in Marokko den MPR13 gesehen. Wie ist ihr Eindruck vom neuen Auto?
Isao Torii: Ich hatte Zeichnungen und Fotos des neuen Autos gesehen, aber ich hatte den MPR13 bis zum zweiten Test in Marokko noch nicht in Natura gesehen. Er hat von Anfang an einen starken Eindruck hinterlassen. Wenn man vor dem neuen Auto steht, fällt einem die breitere Frontpartie auf, die scharfen Linien und die veränderte Aerodynamik. Die Scheinwerfer sind vom neuen SUV Pajero und ich war beeindruckt vom neuen Farbschema. Zweitens, was noch wichtiger ist, war ich von der Leistung des neuen Autos beeindruckt. Das Feedback von den Tests war positiv und die Kommentare der Fahrer über Handling, Stabilität und Gewichtsverteilung waren alle sehr positiv.

Mitsubishi musste in Marokko den tragischen Tod von Henri Magne hinnehmen. Wie denken Sie, hat das Team die Moral in den folgenden Wochen und Monaten seit dem Unfall wieder aufgebaut?
Isao Torii: Nach Henris Unfall in Marokko war das gesamte Team sehr traurig und deprimiert. Nach der Beerdigung war es aber Henris Frau, die allen Mut gemacht hat, sich auf das Ziel zu konzentrieren, die Dakar Rallye wieder zu gewinnen. Das ganze Team hat zusammengehalten und sich auf den Versuch konzentriert, den siebten Sieg in Folge zu schaffen. Das Ziel im Januar ist der Sieg und das Team arbeitet eng zusammen um dieses Ziel zu erreichen.

Wird Dakar 2007 der größte Test aller Zeiten für das Mitsubishi Team sein? br /> Isao Torii: Ja, das wird es sicher sein. Aber wir haben vier neue Autos, vier der besten Fahrer der Welt und vier hochklassige Beifahrer. Wir haben die Fähigkeit und das Teamwork um unsere Siegesserie fortzuführen.

Welche sind Ihrer Meinung nach dieses Jahr die Schlüsselstärken des Mitsubishi Teams?
Isao Torii: Mitsubishi hat das komplette Paket, das aus 25 Jahren Erfahrung in Afrika entstanden ist, talentierte Fahrer und Beifahrer, erfahrene Mechaniker, die sich der Sache ganz widmen und eine gute Logistik. Alle im Team sind bester Stimmung und kennen ihre Rollen. Ich bin sicher, dass wir es schaffen können und die Dakar gewinnen. Ich würde diesen Sieg gerne Henri (Magne) widmen und allem, was er im Laufe seiner langen und einzigartigen Karriere mit Mitsubishi erreicht hat.