MMSPs Logistik-Manager David Serieys ist verantwortlich für sämtliche logistischen und organisatorischen Aufgaben, die entscheidend sind für den Erfolg des Team Repsol Mitsubishi Ralliart bei der Rallye Dakar im Januar 2007. Der Bruder des Geschäftsführers und Sportdirektors bei MMSP, Dominique Seriey, spricht über einige der faszinierenden Aspekte seiner Rolle als Logistikmanager.

Was sind dieses Jahr Ihre Aufgaben? Haben sie sich in den letzten 12 Monaten verändert?
David Serieys: Meine Aufgaben dieses Jahr sind identisch mit denen der letzten 12 Monate. Ich kümmere mich um die Logistik des Team Repsol Mitsubishi Ralliart und plane die Reisen des Teams, die Unterbringung, die Benzinvorräte und -logistik, den Transport unserer Fracht und die logistische Organisation unseres Teams vor, während und nach jeder Etappe der Veranstaltung.

Aus wie vielen Leuten wird das Mitsubishi Team bei der Dakar 2007 bestehen?
David Serieys: Für die Dakar 2007 wird unser Team aus 61 Leuten und 14 zusätzlichen Leuten bestehen, die uns bei den europäischen Teilen und dem Tag in Atar verstärken werden. Das Team besteht im Grunde aus zehn Mechanikern, fünf Leuten im Lager, vier Karosseriespezialisten, drei Elektrikern, nicht zu vergessen fünf Teamtechniker, drei Leuten in der Logistik, ein Physiotherapeut, die 16 Fahrer und Mechaniker in jedem der Begleitfahrzeuge, dazu kommt ein Presseattaché, drei Leuten im Teammanagement und unsere acht Fahrer und Beifahrer im Rennen.

Wieviel Zeit nimmt die Logistik für die Dakar in Anspruch?
David Serieys: Seit dem 9. Mai 2006 - der Tag, an dem die ASO die sieben Länder bekannt gegeben hat (inklusive zwei Einreisen nach Mali und Mauretanien), die die Dakar durchfahren wird und die Namen, Daten und Örtlichkeiten für Start und Ziel, haben wir and den Vorbereitungen für die nächste Dakar gearbeitet. Während der nächsten Monate hat uns die ASO zusätzliche Informationen gegeben, zum Beispiel das Datum des offiziellen Ruhetags in Atar und so konnten wir schon im Vorfeld an der Organisation arbeiten. Die ersten drei Monate haben wir neben der Organisation der Dakar auch an unserem anderen Motorsportprogramm gearbeitet. Während der letzten drei Monate wurde die Arbeit immer mehr, besonders nach der offiziellen Präsentation der Dakar am 16. November. Da hat die ASO die komplette Route und die genauen Angaben der Veranstaltung bekannt gegeben.

Mitsubishi hat in Afrika viel Erfahrung. Ist das eine der Stärken des Teams?
David Serieys: Ja, das ist eine der Stärken. Die Dakar 2007 wird das 25-jährige Jubiläum von Mitsubishi Motors bei diesem berühmten Event sein. Alle Abteilungen unseres Teams haben einen großen Erfahrungsschatz.

Wie werden Sie bei der Dakar reisen?
David Serieys: Unser ganzes Team wird in Begleitfahrzeugen von einer Etappe zur anderen fahren, außer unser Präsident Isao Torii und unser Managing & Sportdirektor Dominique Serieys. Die werden abwechselnd in einem Flugzeug der ASO Team Manager nachkommen. Wir werden 6x6 LKW und sieben Begleitfahrzeuge haben, dazu kommen zwei schnelle Hilfstrucks, die der genauen Strecke der Rally folgen. Unser Hilfsteam muss jeden Tag von einer Etappe zur nächsten fahren und einem genauen und präzisen Plan folgen, den sie von den Organisatoren zusammen mit dem Streckenverlauf bekommen. Unsere Crews müssen bestimmten Anweisungen im Verlauf der Strecke folgen und auch den Navigations- und Sicherheitsregeln, die von der ASO aufgestellt werden.

Was bereitet dem Logistikmanager das größte Kopfzerbrechen bei einer Veranstaltung wie der Dakar?
David Serieys: Es gibt da keinen bestimmten Punkt, der schwierig zu organisieren ist. Auf der anderen Seite ist es sehr wichtig, dass die Logistik effizient ist und gut vorbereitet.

Wie bringen Sie das Benzin zu jedem Feldlager?
David Serieys: Um das nötige Benzin in jedes Feldlager zu bringen, muss ich eng mit der ASO zusammenarbeiten. Sie versorgen uns mit dem Benzin für Mali und den Sénégal und werden uns auch das Repsol Benzin zu den Feldlagern nach Marokko und Mauretanien bringen. Eine große afrikanische Logistikfirma macht das schon seit Jahren und garantiert dafür, dass wir für jede Etappe der Dakar das nötige Benzin zur Verfügung haben. Wie in den vorhergegangenen Jahren wird unser Team zirka 20.000 Liter für das Rennen bekommen.

Sind Sie ein Ein-Mann-Logistikteam oder haben Sie Hilfe?
David Serieys: Am Boden und vor jeder Etappe bekomme ich Hilfe durch Philippe Tomas und Pascal Millet, die sich um den Transport der Kleidung, Ausrüstung und der leichten Verpflegung kümmern. Ihre Rolle ist sehr wichtig und beinhaltet, dass sie alle Logistikgüter vorbereiten und organisieren, die wir für jedes Feldlager brauchen und auch, dass sie die ganze Ausrüstung für die Teammitglieder mitnehmen. Es ist eine wichtige Aufgabe, die ganze Campingausrüstung und größeren MMSP-Zelte für die Feldlager vorzubereiten, extra Kleidung und Zubehör etc. Die restliche Zeit habe ich für die Verwaltung und Logistik die Unterstützung von Margaret Ledderhof, der Assistentin des Geschäftsführers und Sportdirektor in Pont de Vaux. Sie hilft mir bei vielen Dingen, nicht zu vergessen auch die Mitarbeiter der Firma und Sekretärinnen.

Letztes Jahr mussten Sie nach der Dakar ein Auto und Ausrüstung nach Südamerika schicken. Wie sehen Ihre Pläne dieses Jahr aus, die Ausrüstung von Afrika nach Pont-de-Vaux zurück zu schicken?
David Serieys: Dieses Jahr unterscheidet sich der Plan unsere Ausrüstung zurück zu schicken etwas von dem letztes Jahr, weil die Por Las Pampas Rally in Südamerika im September 2007 stattfinden wird und nicht im März wie 2006. Es besteht also nicht der gleiche Zeitdruck, unsere Ausrüstung und Autos zurück zu schicken. Je nachdem, wie das Rennen ausgeht, planen wir bereits zwei Pajeros/Monteros per Flugzeug zu transportieren um sie zu Marketingzwecken, Präsentationen für die Medien und auf Automessen einzusetzen. Der größte Teil unserer Ausrüstung und Autos wird von der offiziellen Frachtfirma der ASO per Schiff nach Le Havre in Frankreich geschickt werden. Das hat sich seit einigen Jahren bewährt.

Was wäre Ihr schlimmster Alptraum bezüglich der Logistik bei der Dakar?
David Serieys: Wir arbeiten bereits seit etwa sechs Monaten an den Vorbereitungen für die Dakar. Das kann sehr frustrierend sein. Es gibt da Teile der Organisation, besonders in den abgelegenen Teilen Afrikas, die man ohne einen Blick aus einem Flugzeug nicht voraussehen kann. Wir versuchen aber, unter den Umständen das Beste zu tun. Es gibt immer mal wieder Situationen, über die man keine Kontrolle hat und wir geben unser Bestes damit alles reibungslos und effizient funktioniert.