Sebastien Loeb gewann die neunte Etappe der Rallye Dakar 2024. Der Franzose holte im Prodrive einen Start-Ziel-Sieg und damit den vierten Tagessieg in diesem Jahr. Der Spanier Carlos Sainz kam im Audi als Zweiter ins Ziel. Damit führt Sainz weiterhin die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von 20:33 Minuten an. Den neuen Dakar-Champion werden nur diese beiden Piloten in den nächsten drei Tagen ausfahren. Der Rest des Feldes liegt mindestens 70 Minuten zurück.

Rallye Dakar 2024: Streckenverlauf der 9. Etappe
Die Route der 9. Etappe, Foto: A.S.O. / DPPI

9. Etappe: Hail - AlUla

(Prüfung: 417 km, Verbindung: 222 km, Gesamtdistanz: 639 km)

Auf dem Weg von Hail nach Alula erwarteten die verbliebenen Dakar-Teilnehmer in der 9. Etappe ein tückisches Gelände, das von Felsen durchzogen war. Die Navigation war für die Co-Piloten nicht leicht und konnte teilweise zum Ratespiel werden. Das Fahren auf den felsigen Hochebenen erforderte viel technisches Können, um das richtige Tempo zu finden, während die Teams von einer historischen Stadt zur nächsten rasten.

In der Auto-Kategorie starteten die Top-10-Teams erneut in einem 3-Minuten-Modus. Von den 72 gestarteten Teams waren noch 58 in der Wertung. Insgesamt mussten zehn Waypoints vor dem Ziel angefahren werden.

Die Karawane zieht weiter
Die Auto-Karawane zieht weiter Richtung AlUla, Foto: A.S.O. / DPPI

Start/WP 1: Loeb startet die nächste Aufholjagd

Mattias Ekström eröffnete die heutige Tagesprüfung. Es folgte sein Audi-Teamkollege Stephane Peterhansel vor Guerlain Chicherit im Toyota. Das dritte Audi-Team mit dem Gesamtführenden Carlos Sainz Senior startete von Rang vier. Der Gesamtzweite Sebastien Loeb, der gestern nach einem Navigationsfehler in Führung liegend, viel Zeit verlor, begann von Position zehn aus im Prodrive die nächste Aufholjagd. Loebs Gesamtrückstand auf Sainz betrug vor der neunten Etappen fast 25 Minuten.

Bereits nach 40 Kilometern gab es die ersten Zwischenzeiten. Loeb übernahm sofort die Führung mit 37 Sekunden Vorsprung vor Ekström. Sainz war Fünfter mit 49 Sekunden Rückstand.

WP 2/3/4/5: Loeb setzt sich erneut leicht ab

Die zweite Zeitmessung erfolgte nach 68 Kilometern. Loeb führte weiterhin vor dem neuen Zweiten Lucas Moraes im Toyota. Dritter war Sainz mit 1:51 Minuten Rückstand auf Loeb. Ekström war auf Position vier zurückgefallen.

Loeb vergrößerte den Abstand zum Zweiten auch nach weiteren 42 Kilometern auf 1:58 Minuten. Sainz war jetzt der erste Verfolger vor Moraes, Guillaume de Mevius und Ekström. In unveränderter Reihenfolge flogen die Top-8-Teams durch den vierten und fünften Waypoint.

WP 6: Halbzeitführung für Loeb

Nach 212 Kilometern folgte der sechste Kontrollpunkt mit Tankstopp und einer kleinen Neutralisation. Loeb führte zur Halbzeit mit 3:03 Minuten vor Moraes und 3:14 Minuten vor Sainz. Die beiden zuerst gestarteten Audis mit Ekström und Peterhansel hatten Probleme mit der Navigation. Ekström und Peterhansel lagen mit über acht Minuten Rückstand nicht mehr in den Top-10.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1S. LoebProdrive01:52:17
2L. MoraesToyota+00:03:03
3C. SainzAudi+00:03:14
4G. ChicheritToyota+00:03:56
5G. De MeviusToyota+00:04:11
Prodrive-Pilot Sebastien Loeb
Sebastien Loeb führt im Prodrive zur Halbzeit, Foto: A.S.O. / DPPI

WP 7/8: Zweikampf Loeb vs. Sainz spitzt sich zu

Nach der kleinen Halbzeitpause ging die Zeitenjagd weiter. Loeb machte weiterhin Tempo und steigerte seinen Vorsprung nach weiteren 48 Kilometern bis zum siebten Waypoint auf 4:17 Minuten vor Moraes. Hinter Sainz konnten sich Mathieu Serradori im Century und Giniel de Villiers im Toyota heimlich in den Top-5 schleichen. Insgesamt waren die Abstände erheblich größer geworden.

Wie am Vortag verlor Loeb nach der Halbzeit etwas von seinem Vorsprung. Immerhin konnte der Franzose nach 2:55:08 Stunden Fahrtzeit Platz eins am achten Kontrollpunkt verteidigen. Sainz war auf diesem Teilstück der schnellste Fahrer und verkürzte den Rückstand auf 2:50 Minuten. Moraes fiel auf Position drei zurück.

WP 9/10: Virtueller Zweikampf Loeb vs. Sainz spitzt sich zu

30 Minuten später wurde der neunte Waypoint erreicht. Loeb war jetzt vorsichtig geworden und nahm etwas Tempo heraus. Sainz holte dadurch weitere 15 Sekunden auf. Auch Moraes hatte noch Siegchancen.

Teamwork für Sainz bei Audi. Sainz, Peterhansel und Ekström fuhren seit dem fünften Waypoint geschlossen Richtung Ziel um Sainz zu unterstützen. Trotzdem konnte Loeb wieder zulegen und führte nun mit 3:39 Minuten vor Sainz. Moraes verlor über sechs Minuten und gab Platz drei an Serradori ab. Jetzt waren noch 41 Kilometer bis zum Ziel zu fahren.

Ziel: Loeb holt vierten Tagessieg vor Sainz

Geschlossen querquerten Sainz, Peterhansel und Ekström die Ziellinie. Im Timing lag Peterhansel über sechs Minuten und Ekström natürlich über neun Minuten zurück. 23 Minuten später flog Loeb durchs Ziel. Mit einer Zeit von 4:17:33 Stunden sicherte sich Loeb im Prodrive bereits den vierten Tagessieg in diesem Jahr. Sein Vorsprung vor Sainz betrug 4:14 Minuten. Serradori belegte knapp dahinter Rang drei vor De Mevius und Denis Krotov ebenfalls im Toyota.

Gesamtstand nach 9 Etappen

In der Gesamtwertung blieb Sainz in Führung. Der Spanier verlor allerdings 4:14 Minuten von seinem Vorsprung vor Loeb, der 20:33 Minuten Rückstand hat. Moraes ist weiterhin Dritter mit einem gewaltigen Abstand von 1:12:02 Stunden.

Audi-Pilot Carlos Sainz Sr.
Sainz führt weiterhin in der Gesamtwertung, Foto: Red Bull Content Pool
RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1C. SainzAudi37:50:57
2S. LoebProdrive+00:20:33
3L. MoraesToyota+01:12:02
4G. De MeviusToyota+01:39:56
5G. De VilliersToyota+02:00:12

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: