Audi ist mit großen Ambitionen zur Rallye Dakar gereist: Der erste Gesamtsieg eines Autos mit Elektroantrieb sollte her. Dafür wurden mit Stephane Peterhansel und Carlos Sainz zwei Superstars der Szene verpflichtet. Nach 9 von 15 Etappen steht Audi vor einen Trümmerhaufen. Zwar konnte Mattias Ekström den Prolog und Carlos Sainz die erste Etappe gewinnen, doch stehen seitdem Pleiten, Pech und Pannen auf der Tagesordnung.

Auf der sechsten Etappe kam es zum ersten Schicksalsschlag. Stephane Peterhansel und Carlos Sainz verunfallten an derselben Stelle. Nur Sainz konnte seinen RS Q e-tron wieder flott machen, während Peterhansel ausschied. Mit dem Gesamtsieg hatte der Spanier und Vater von Ferrari-Pilot Carlos Sainz jr. von da an nichts mehr zu tun. Vom dritten Fahrer, DTM-Legende Mattias Ekström, war dies ohnehin nicht erwartet worden. Peterhansel und Sainz, die zusammen auf elf Gesamtsiege bei den Autos kommen, hätten es richten sollen.

Stephane Peterhansel musste die Segel streichen, Foto: A.S.O. / DPPI
Stephane Peterhansel musste die Segel streichen, Foto: A.S.O. / DPPI

Sainz hätte aber wenigstens auf weitere Tagessiege losgehen sollen, doch nach seiner gestrigen Strafe und dem Verlust des Sieges auf Etappe Acht scheiterte dieses Unterfangen auf der neunten Etappe bereits nach sechs Kilometern: Sainz legte einen Überschlag hin und was dann folgen sollte, war einmal mehr Sinnbild für Audis Dakar Erfahrung 2023. Zunächst wollte Sainz weiterfahren, doch sein Fahrzeug war zu beschädigt. Seine Mechaniker sollten mit dem Hilfsfahrzeug anrücken und den Elektro-Renner reparieren.

Unfassbar: Sainz ordert Medical-Helikopter zur Wende!

Dann wurde jedoch klar, dass nicht nur das Auto, sondern auch Sainz selbst vom Unfall in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sein Co-Pilot Lucas Cruz hingegen blieb unverletzt. Die Meldung lautete in Folge Aufgabe von Sainz, der mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Riyahd gebracht werden sollte, um dort seinen Brustkorb zu untersuchen. Es sah alles danach aus, als wäre Mattias Ekström der einzig verbliebene Audi im Starterfeld.

Dann jedoch die unfassbare Meldung: Sainz hat dem Helikopter trotz Schmerzen angeordnet, wieder umzukehren. Der Pilot gehorchte und so kehrte der Dakar-Veteran wieder zu Co-Pilot Cruz und dem kaputten Audi zurück. Der Spanier wollte unbedingt weiterfahren. Ob dies noch gelingen wird, ist unklar. Bis zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels hat es Sainz nicht bis zur ersten Wertungsprüfung geschafft, sein Audi ist also immer noch nicht repariert und eine Zielankunft wird immer unwahrscheinlicher.

Immerhin eine gute Nachricht gibt es für Audi: Mattias Ekström erlebte einen problemlosen Tag und beendete die 9. Etappe auf einem guten vierten Platz. In der Gesamtwertung brachte dies dem Schweden aber nichts ein. Mit Rang 21 und über sieben Stunden Rückstand auf den Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah liegt er aussichtslos zurück.