Die zweite Etappe der 42. Ausgabe der Rallye Dakar über 367 Wertungskilometer gewann der Südafrikaner Giniel de Villiers im Toyota nach fehlerfreier Fahrt in 3:37:20 Stunden. Damit übernahm er gleichzeitig die Führung im Gesamtklassement. Die meisten seiner Konkurrenten hatten Probleme mit der Navigation oder beklagten Reifenschäden. Besonders hart traf es Lokalmatador und Markenkollege Yazeed Al Rajhi, der fast das ganze Rennen deutlich geführt hatte und statt eines Heimsieges, mit 13 Minuten Rückstand die schwere Prüfung beendete.

Die 2. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
Die 2. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

2. Etappe: Al Wajh - Neom

(Prüfung: 367 km, Tagesdistanz: 401 km)

Die zweite Etappe der Rallye Dakar führte die Teilnehmer vom Biwak in Al Wajh zum Zielort Neom. Noch 80 verbliebene Teilnehmer der Autokategorie starteten in den zweiten Tag. Die Wertungsprüfung über 367 Kilometer mit sechs Kontrollpunkten führt hauptsächlich über Berge und Täler mit ausgetrockneten Flussbetten. Zwischen den Bergen sind weite, flache Sandflächen ebenfalls Teil der Route. In den Flussbetten könnte es grob steinig und damit erneut hart für die Reifen werden. Am Eröffnungstag klagte das halbe Teilnehmerfeld über teilweise mehrfache Reifenschäden. Die Navigation wird eine große Herausforderung in Saudi Arabien werden, denn viele verschiedene Pfade stehen zur Auswahl und erschweren die Orientierung.

Der Überraschungssieger der 1. Etappe: Vaidotas Zala, Foto: X-raid
Der Überraschungssieger der 1. Etappe: Vaidotas Zala, Foto: X-raid

WP1: Fünf Toyota-Teams führten auf den ersten Kilometern

Die Top-12 der Eröffnungsetappe startete mit jeweils drei Minuten Abstand in die zweite Wertungsprüfung der Marathon-Rallye in Saudi Arabien. Vaidotas Zala, der sensationell die erste Etappe gewonnen hatte, fuhr als erster Pilot von der Startrampe. Nach 52 Kilometern war der erste Kontrollpunkt erreicht. Gleich fünf Toyota-Teams lagen vorne: Yazeed Al Rajhi führte die Wertung vor Sheikh Khalid Al Qassimi, Fernando Alonso, Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers an. Zala verlor über zwei Minuten und lag nur noch auf Position zehn. Der Gesamtzweite Stephane Peterhansel verlor im ersten Abschnitt über acht Minuten und lag außerhalb den Top-30.

WP2/3/4: Al Rajhi dominiert, Alonso verliert viel Zeit

Nach 56:51 Minuten war der zweite Waypoint bei Kilometer 104 erreicht. Leader Al Rajhi konnte seinen Vorsprung vor dem neuen Zweiten Al-Attiyah auf 2:16 Minuten ausbauen. Auch nach 159 Kilometern durchquerte Al Rajhi den Kontrollpunkt als Erster. Al-Attiyah lag nun fast vier Minuten zurück. Orlando Terranova konnte mit seinem Mini die Toyota-Show etwas stören und übernahm Rang drei vor de Villiers und Vladimir Vasilyev. Zala war wieder auf dem Vormarsch und lag auf Position sechs, während Alonso nur noch Platz acht belegte.

Einen Kilometer hinter dem Waypoint sorgte wohl ein Reifenschaden beim Toyota von Alonso für einen 20-minütigen Stillstand. Auf den nächsten 55 Kilometern konnte Al Rajhi den Abstand zu seinen Verfolgern halten. Bei der vierten Zeitmessung waren es 4:51 Minuten vor den neuen Zweiten de Villiers, gefolgt von Vasilyev und Scheich Al Qassimi, der sechs Positionen auf dem Teilstück gewinnen konnte. Mathieu Serradori war im Century ebenfalls in die Top-5 gefahren.

WP5/6/Ziel: Rückschlag für Al Rajhi, de Villiers siegt im Endspurt

Auch nach 264 Kilometern gab es am fünften Waypoint keine Veränderungen in den Top-5. Allerdings konnte Al Rajhi den Abstand auf die vier Verfolger auf sechs bis neun Minuten vergrößern. Auf den nächsten 100 Kilometern schlug der Pannenteufel wieder gewaltig zu. Dominator Al Rajhi fiel gewaltig zurück und damit war der Weg für de Villiers frei, der nach 3:27:20 Stunden die zweite Etappe gewinnen konnte. Mit knapp vier Minuten Rückstand kam der Argentinier Terranova als Zweiter im Ziel an. Al Qassimi folgte auf Rang drei vor Serradori und Al-Attiyah. Dier Plätze sechs bis zehn belegten Carlos Sainz Senior, der enttäuschte Al Rajhi, Benediktas Vanagas, Yasir Seaidan und Jerome Pelichet. Vortagessieger Zala kam als Elfter ins Ziel und Alonso lag 100 Kilometer vor dem Ziel mit großen Zeitverlust nur auf Rang 68.

Rallye Dakar 2020: Highlights der 2. Auto-Etappe (03:42 Min.)

Ergebnis 2. Etappe Autos (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Giniel de VilliersToyota03:27.20
2.Orlando TerranovaMINI+3.57
3.Khalid Al QassimiPeugeot+5.42
4.Mathieu SerradoriCentury+9.39
5.Nasser Al-AttiyahToyota+11.46
6.Carlos SainzMINI+13.05
7.Yazeed Al RajhiToyota+13.31
8.Benediktas VanagasToyota+16.08
9.Vaidotas ZalaMINI+19.23
10.Nani RomaBorgward+21.50


Gesamtwertung Rallye Dakar 2020 - Autos

Stand nach zwei von zwölf Etappen:

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Orlando TerranovaMINI07:07:36
2.Carlos SainzMINI+00:04:43
3.Nasser Al-AttiyahToyota+00:06:07
4.Mathieu SerradoriCentury+00:07:22
5.Vaidotas ZalaMINI+00:08:11
6.Giniel de VilliersToyota+00:12:04
7.Khalid Al QassimiPeugeot+00:12:35
8.Stephane PeterhanselMINI+00:13:17
9.Yazeed Al RajhiToyota+00:16:05
10.Bernhard Ten BrinkeToyota+00:21:23