Am "Restday" werden normalerweise die Wunden des Vortags geleckt, denn da steht traditionell die härteste Etappe der Dakar an. Da diese am gestrigen Tage aber abgesagt wurde, geht es im Biwak heute easy zu. Die Mechaniker haben so viel Zeit wie nie und allgemein herrscht entspannte Stimmung.....bis zum nächsten Unwetter.
Auch La Paz bleibt nicht von heftigsten Regenschauern verschont und schon kommen Gerüchte auf, dass es auch die Stage am Montag, traditionell die zweithärteste, erwischen könnte. Wenn auch der Montag nur der Überführung dienen sollte, wird eines der schönsten Besonderheiten der Dakar entschärft: der Marathon-Tag. Diese Doppeletappe bedeutet, dass die Fahrer im kommenden Biwak in Uyuni auf sich alleine gestellt sind. Service ist nicht erlaubt, die Begleit-Trucks und Mechaniker-Crews fahren direkt nach Salta/Argentinien weiter.
Wenn nun aber kein Rennen gefahren werden sollte, würde hier die Würze fehlen. Es macht einen guten Dakar-Fahrer aus, dass er ein bisschen Ahnung von Technik haben muss, um eventuell auch mal das ein oder andere (mitgeführte) Ersatzteil einzubauen, je nachdem, was auf der Etappe passiert ist. Wollen wir also hoffen, dass Rennen gefahren wird, auch wenn der Blick aufs Wetter nichts Gutes verheißt.
Ausgerechnet jetzt regnet es also, nachdem Bolivien seit längerer Zeit sein Wasser in einer Art Shuttleservice mit Containern aus Argentinien holen muss. So groß war die Trockenheit der letzten Monate, dass alle Reserven verbraucht sind. Im Vorfeld der Dakar hat der Veranstalter genau aus diesem Grund dafür gesorgt, dass alles Wasser, was auf der Dakar verbraucht wird, ins Land importiert wird. Abends im Biwak gibt es sogar noch eine Presskonferenz zum Thema, bei der Präsident Evo Morales dem Veranstalter für die Schenkung von weiteren vier Containern, die 26.000 Liter transportieren können, danken wird.
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