Die ersten Verfolger bleiben hartnäckig dran: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben auf der fünften Etappe der Rallye Dakar Platz zwei verteidigt. Die 458 Kilometer lange Prüfung führte zwischen Küste und Kordillere von Copiapó nach Antofagasta gen Norden Chiles. De Villiers und von Zitzewitz schlugen eine eher konservative und materialschonende Gangart, Marke "kalkuliertes Risiko" an.

Wie ihre direkten Konkurrenten, die mit um ein Podiumsresultat kämpfen, mussten sie einmal nach einem Reifenschaden ein Rad wechseln. Zwar büßten de Villiers/von Zitzewitz weitere 2.20 Minuten auf den Führenden Nasser Al-Attiyah (X-raid-Mini) ein, liegen aber nach wie vor in direkter Schlagdistanz zu ihnen. Nach 1.745 von insgesamt 4.578 Kilometern auf Zeit rangieren sie im Zwischenklassement nun 10.35 Minuten hinter ihren ehemaligen Teamkollegen.

Die Prüfung bildete mit viel Geröll und fies-pudrigem Fesh-Fesh-Sand einen wahren, weil temporeichen Test für die Teilnehmer. Viel Staub erhöhte die Gefahr, sich "blind" einen Reifenschaden einzuhandeln. "Heute waren wir sehr konservativ und vorsichtig unterwegs. Vielleicht ein bisschen zu vorsichtig und zu konservativ. Bei Kilometer 190 mussten wir einen Reifen wechseln und haben dabei nicht bemerkt, dass uns Yazeed Al-Rajhi überholt hat. Hätten wir das mitbekommen, wäre das sicher ein guter Weckruf gewesen und wir hätten eventuell etwas mehr riskiert", sagte Zitzewitz.

Super zufrieden

"Wir haben gerade einmal fünf Etappen hinter und noch acht vor uns. Ich denke, dass unsere Taktik bisher gut funktioniert. Denn unser Auto hat heute keinen einzigen Kratzer bekommen und wir hatten nicht einen haarigen Moment. Das war bei unseren Gegner – wie ich gehört habe – ganz anders. Die Zeit für erhöhtes Risiko ist für uns aber noch nicht gekommen. Wir sind super zufrieden", fuhr er fort.

Die sechste WP von Antofagasta nach Iquique wir kurz aber heftig. Der Beginn steht wieder im Zeichen von Tempo, das Ende von vielen Dünen aus weichem Sand. Die Navigation wird richtig knifflig. Ein Fehler, und man findet sich im falschen Dünental wieder und kann so leicht einen der obligatorisch anzufahrenden Wegpunkte verpassen. Das Durchschnittstempo der gesamten Prüfung wird mit nur 70 Kilometern in der Stunde angegeben – ein Indiz, dass die Dünenpassage sehr schwierig wird.