Die zweite Etappe der Rallye Dakar 2014 gewann Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel im X-raid-MINI nach einer dominierenden Vorstellung. Nur Carlos Sainz konnte mithalten und wurde mit 46 Sekunden Rückstand den Zweiter. Toyota-Fahrer Giniel de Villiers, der Pechvogel der Auftakt-Etappe, belegte mit über fünf Minuten Abstand den dritten Rang. Im Gesamtstand übernahm Titelverteidiger Peterhansel ebenfalls die Führung vor Sainz. Carlos Sousa, der bisherige Leader, fiel nach einem Defekt am Turbo seines Haval weit zurück.

Die schnellste Etappe der Dakar 2014

Stephane Peterhansel auf dem Weg zur Führung, Foto: X-raid
Stephane Peterhansel auf dem Weg zur Führung, Foto: X-raid

Da es bisher keinen Ausfall in der Auto-Kategorie gab, nahmen erneut 147 Teilnehmer die zweite Etappe der Dakar 2014 in Angriff. Nach einer 304 Kilometer langen Verbindung vom Biwak im argentinischen Ort San Luis starteten die Teams in die schnellste Wertungsprüfung der diesjährigen Rallye. Die gezeitete Etappe ging anschließend über eine Distanz von 433 Kilometer Richtung San Rafael. Die extrem staubigen ersten 330 Kilometer konnten die Fahrer meistens mit Vollgas bewältigen. Die restliche Strecke führte durch die grauen Dünen von Nihuil und hatte ein völlig anderes Gesicht. Steile Auf- und Abfahrten sowie Dünen-Täler mit schlammigen Seen waren zu bezwingen. Nach der Zielankunft mussten die Piloten noch eine kurze Verbindung zum Biwak in San Rafael fahren.

Bei Carlos Sousa versagte der Turbolader

Pechvogel Carlos Sousa, Foto: ASO
Pechvogel Carlos Sousa, Foto: ASO

Sousa, der Überraschungssieger der ersten Etappe, startete als erster Fahrer in die schnelle Wertungsprüfung. Die Top-10 des Vortages folgte mit einem Abstand von drei Minuten. Bereits nach 33 Kilometern quittierte der Turbolader des Haval H8 seinen Dienst und Sousa fiel weit zurück.

Peterhansel, der als sechster Starter losfuhr, bestimmte im MINI das Tempo auf den gesamten 433 Kilometern. Der Sieger der letzten Dakar holte sich den ersten Etappensieg in diesem Jahr mit einem Vorsprung von 46 Sekunden vor Sainz mit seinem SMG-Buggy. Nach dem enttäuschenden 27. Rang am Vortag konnte de Villiers mit seinem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz mit einem dritten Rang ein kleines Comeback feiern.

Sieg und Gesamtführung für Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel zeigte seine Klasse, Foto: X-raid
Stephane Peterhansel zeigte seine Klasse, Foto: X-raid

Drei weitere MINI aus dem Hause des X-raid-Teams belegten die Plätze vier bis sechs. Nani Roma und Nasser Al-Attiyah hatten allerdings nach mehreren Reifenschäden über sieben Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Der Argentinier Terranova verlor auf heimatlichem Terrain fast 13 Minuten. Ronan Chabot stellte einen zweiten Buggy in die Top-10 des Tages.

Schnellster Haval-Fahrer war diesmal Christian Lavieille, der wie beim Auftakt den achten Platz belegte. Die Top-10 komplettierten Lucio Alvarez im besten Ford und Reinaldo Marquez Varela am Steuer eines Mitsubishi.

Nach der zweiten Etappe übernahm Peterhansel auch die Führung im Gesamtstand vor Sainz. Die beiden Dakar-Favoriten trennen nur 28 Sekunden nach einer Fahrzeit von insgesamt 6:17:02 Stunden. Mit vier Minuten Rückstand folgen Al-Attiyah und Roma. Die beiden Toyota Hilux mit de Villiers und Marek Dabrowski, sowie der Brasilianer Varela, schafften den Sprung in die Top-10 der Gesamtwertung.

Ergebnis: 2. Etappe Autos (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI) 03:52:05 Stunden
2. Sainz/Gottschalk (SMG) + 00:00:46
3. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) + 00:05:34
4. Roma/Perin (MINI) + 00:07:25
5. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:07:44
6. Terranova/Fiuza (MINI) + 00:12:41
7. Chabot/Pillott (SMG) + 00:14:03
8. Lavieille/Garcin (HAVAL) + 00:19:38
9. Alvarez/Graue (FORD) + 00:26:00
10. Varela/Gugelmin (MITSUBISHI) + 00:28:06

Gesamtwertung: Autos 2/13 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI) 06:17:02 Stunden
2. Sainz/Gottschalk (SMG) + 00:00:28
3. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:04:10
4. Roma/Perin (MINI) + 00:04:19
5. Terranova/Fiuza (MINI) + 00:08:31
6. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA + 00:17:10
7. Lavieille/Garcin (HAVAL) + 00:20:59
8. Varela/Gugelmin (MITSUBISHI) + 00:36:00
9. Holowczyc/Zhiltsov (MINI) + 00:37:08
10. Dabrowski/Czachor (TOYOTA), + 00:38:08

Stimmen nach der zweiten Etappe

Stephane Peterhansel: Es war eine schöne Etappe, wirklich schnell am Anfang, denn der Durchschnitt lag bei mehr als 100 km/h. Es war eine Mischung vieler schneller Strecken, dann Rios mit vielen Steinen und der Gefahr, sich einen Reifenschaden einzuhandeln. Am Ende gab es auch sehr schöne Dünen, aber die Navigation war einfach, denn es waren überall viele Menschen. Auf der Spitze jeder Düne musste man dem Publikum folgen, daher war die Navigation einfach.

Carlos Sainz: Ich denke, es war eine gute Etappe. Wir hatten keine Probleme und sind sehr schnell durchgekommen. Einige Abschnitte waren sehr schnell, es gab auch ein paar schwierige Dünen, aber es war alles in Ordnung. Wir hatten keine Reifenschäden. Ich war etwas vorsichtig, damit sich die Reifen nicht so abnutzen.

Nani Roma: Der Tag hat nicht sehr gut angefangen. Ich war direkt hinter Nasser [Al-Attiyah], fuhr in seinem Staub, da er einen Reifenschaden hatte. Ich konnte ihn nicht überholen, bis er einen zweiten Reifenschaden hatte. Als ich ihn überholt hatte, landete ich im Staub von Orlando [Terranova]. Dann hatte ich selbst einen Reifenschaden. Aber so ist es eben manchmal! Es gibt Tage, an denen jeder mit seinen Problemen klarkommen muss. Danach kam aber noch der härteste Teil: die Dünen. Meine Öltemperatur war sehr hoch, was bedeutete, dass ich aufpassen musste. Ich habe die letzten 60 Kilometer bestmöglich hinter mich gebracht. So ist das Leben und das Fahren bei der Dakar!