Der Startschuss zur 35. Ausgabe der Rallye Dakar fiel am Sonntag in Rosario, der drittgrößten Stadt Argentiniens. Vom Osten des Landes ging es für die Motorradpiloten ab 8:20 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, 4:20 Ortszeit, Richtung Westen. Auf den 405 Kilometern Verbindungsetappe sorgte Francesco Beltrami gleich für den ersten Aufreger dieser Ausgabe der Dakar. Nach nur 40 Kilometern ging der Motor an seiner Honda 450 kaputt. Entgegen aller Erwartungen konnte der erfahrene Italiener aber wieder in Gang setzen und sich auf den Weg zur ersten Sonderprüfung machen.

Schließlich durfte Vorjahressieger Cyril Despres um 14:20 Uhr unserer Zeit die Dakar so richtig eröffnen. Er startete bei Sonnenschein und 15 Grad Lufttemperatur mit seiner Yamaha als Erster auf die 180 Kilometer lange, auf Schotterstraßen gefahrene, Sonderprüfung, gefolgt von seinen spanischen Rivalen Marc Coma auf KTM und Honda-Pilot Joan Barreda Bort.

Barreda Bort debütierte 2011 bei der Dakar, Foto: Honda
Barreda Bort debütierte 2011 bei der Dakar, Foto: Honda

Die erste Sonderprüfung dieses Jahres führte vom Start auf rund 500 Metern Seehöhe zunächst auf zwei kleinere Berge mit je 900 Metern und einem mit circa 1100 Metern, bevor es im großen Schlussanstieg auf knapp 2200 Meter in die Sierra de Cordoba ging. Bei der ersten Zwischenzeit nach 29,7 Kilometern lag Joan Barreda in Führung. Mit einer Zeit von 20:58 Minuten ließ er Marc Coma um fünf und Cyril Despres um 14 Sekunden hinter sich.

Olivier Pain legte den ersten Sturz dieses Dakar Rallye hin. Er crashte nach 18 Kilometern auf der Sonderprüfung, konnte aber sofort wieder auf sein Motorrad steigen und passierte den ersten Kontrollpunkt mit 48 Sekunden Rückstand als 14. Den Geist der Dakar ließen die Brüder Oriol und Gilbert Escale hochleben. Nachdem Gilbert nach 40 Kilometern einen technischen Defekt hatte und sein Motorrad nicht wieder in Gang brachte, wurde er fortan von Oriol gezogen um so das Ziel zu erreichen.

Joan Barreda sicherte sich schließlich die Etappenbestzeit an diesem ersten Tag der Rallye Dakar 2014. Er brauchte für die 180 Kilometer 2:25:31 Stunden und lag somit 37 Sekunden vor Coma und 1:40 Minuten vor Despres.

Ergebnisse: 1. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda), 2:25:31 Stunden
2. Marc Coma (KTM), + 00:00:37
3. Cyril Despres (Yamaha), + 00:01:40
4. Alain Duclos (Sherco), + 00:01:56
5. Paulo Goncalves (Honda), + 00:02:25
6. Francisco Lopez Contardo (KTM), + 00:03:24
7. Juan Pedrero Garcia (Sherco), + 00:03:47
8. Michael Metge (Yamaha), + 00:04:33
9. Sam Sunderland (Honda), + 00:04:33
10. Alessandro Botturi (Speedbrain), + 00:04:48

Gesamtwertung: Motorräder 1/13 (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda), 2:25:31 Stunden
2. Marc Coma (KTM), + 00:00:37
3. Cyril Despres (Yamaha), + 00:01:40
4. Alain Duclos (Sherco), + 00:01:56
5. Paulo Goncalves (Honda), + 00:02:25
6. Francisco Lopez Contardo (KTM), + 00:03:24
7. Juan Pedrero Garcia (Sherco), + 00:03:47
8. Michael Metge (Yamaha), + 00:04:33
9. Sam Sunderland (Honda), + 00:04:33
10. Alessandro Botturi (Speedbrain), + 00:04:48

Stimmen nach der 1. Etappe

Joan Barreda Bort: "Ich bin sehr zufrieden mit der ersten Etappe. Zu Beginn hatte ich etwas Probleme in das Rennen zu finden, weil ich Schwierigkeiten mit der Federung hatte. Danach ist aber alles glatt gelaufen. Wir werden aber daran arbeiten, um unseren Speed morgen noch zusätzlich zu erhöhen. Ich werde versuchen, diese Pace auf den nächsten paar Etappen aufrecht zu erhalten."

Marc Coma: "Der erste Tag bei der Dakar ist nie einfach. Es ist schwierig sofort die Pace zu finden und sie dann auch zu halten. Deshalb bin ich es ruhiger angegangen und habe im Laufe des Tages ein immer besseres Gefühl und die richtige Pace gefunden. Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Das wichtigste ist, auf der ersten Etappe in keine Probleme zu kommen und das ist mir gelungen."

Cyril Despres: "Die Sonderprüfung war sehr eng mit viel Bremsen und Beschleunigen. 180 Kilometer davon zu fahren war ein großartiger Start. Ich habe mir etwas Zeit gelassen um mich ans Limit zu tasten und meine Pace zu finden. Die erste Prüfung ist immer schwer, wenn man aus dem kalten Europa kommt und hier in diese Hitze geworfen wird. Deshalb bin ich froh, einen guten Auftakt erwischt zu haben. Am Start war ich etwas emotional, denn die Dakar bedeutet immer auch ein großes Abenteuer. Es war ein schwieriges Jahr, mit der Entscheidung zu Yamaha zu wechseln, der Vorbereitung des Motorrads und der Zusammenarbeit mit dem gesamten Team. Umso schöner ist es nun, dass der entscheidende Tag da ist und wir endlich wieder Rennen fahren."

Bilder vom Start der ersten Etappe