Wenige Tage vor dem von allen Fahrern ersehnten Ruhetag am 13. Januar in San Miguel de Tucuman wurde die Dakar noch einmal deutlich schärfer. Bei der 6. Etappe waren 454 km Wertungsprüfung zu absolvieren, nur von einem kurzen Neutralisationsabschnitt unterbrochen. Alessandro Botturi legte erneut das Tempo des Teams auf seiner Husqvarna TE449RR vor und beendete die Wertung als Fünfter. Im Gesamtklassement allerdings ist der Italiener auf Rang 10 zurückgefallen, da er aufgrund der bevorstehenden Marathonetappe noch sicherheitshalber den Motor wechseln ließ und dafür 15 Minuten Zeitstrafe kassierte.

Auch Paulo Goncalves ging den Tag sehr schnell an und kontrollierte in der ersten Rennhälfte die gesamte Konkurrenz. Dann allerdings hatte der schnelle Portugiese Schwierigkeiten mit seiner Bordelektrik, nahm Gas raus und musste eine Reihe von Fahrern ziehen lassen. Auch Jordi Villadoms auf dem Husqvarna TE 449 RR Production Racer Bike war zu Beginn der Wertungsprüfung noch ganz vorne dabei, als sich bei ihm ebenfalls Elektrikprobleme bemerkbar machten und er dadurch bis zum Ende der Etappe viel Zeit verlor.

Barreda weiter im Pech

Joan "Bang Bang" Barreda, der ganz hinten starten musste, wurde nach einer spektakulären Aufholjagd bereits wieder im ersten Drittel des Fahrerfeldes gewertet. Ein übler Sturz bremste allerdings den Vorwärtsdrang des Spaniers. Ein stark geprelltes Handgelenk als Resultat lässt die Frage offen, ob Joan wieder am Start sein kann. Auch bei Matt Fish steht der Start noch nicht fest, da er noch mit technischen Problemen am Motorrad hadert.

Stimmen zur 6. Etappe

Alessandro Botturi: "Bei mir ist es eigentlich ganz gut gelaufen, denn ich konnte fast während des ganzen Tages vorne weg fahren. Es war eine extrem lange und staubige Etappe, und ich bin froh endlich im Biwak zu sein. Morgen steht die Marathonetappe auf dem Programm, und deshalb haben wir sicherheitshalber noch den Motor getauscht."

Paulo Goncalves: "Schade, ich hätte die Etappe wahrscheinlich gewonnen, denn ich lag über eine Minute vor Lopez, als die Elektrik streikte. Ich verlor dann eine Menge Zeit, da ich die Sicherungen wechseln musste. Wirklich Pech."

Joan Barreda: "Ich ging eigentlich während der ganzen Etappe nicht ans Limit und wollte das Ding mit Hinblick auf die kommenden Tage nur sauber nach Hause bringen. Nachdem ich bei Paulo gestoppt habe und sah, dass alles in Ordnung war, bin ich kurz danach im Staub sehr heftig gestürzt. Dabei habe ich mir das Handgelenk geprellt. Hoffentlich kann ich morgen wieder starten."