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History - Quiz 2 (Juni 2003)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Dienstag, 03. Juni 2003

Beiträge: 1477
EMW ist ja auch richtig, mit IFA lag ich falsch, das war bis 1952.
Aber es war eben kein F1-Rennen, sondern ein Lauf zur Fahrer-WM, die in den Jahren 1952/53 mit F2-Fahrzeugen ausgetragen wurde.

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Da Julian offensichtlich seinen Urlaub noch länger genießen will, folgt eine offene Show :lol:
Wer macht weiter ? Alfalfa, oder bist du auch noch Blank ???

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 543
Stimmt, hier ist momentan wenig los. Gute Gelegenheit für mich, hier mal was loszuwerden:

Bild

Damit man sich mal wieder dran erinnern kann, wie früher so ein Start ausgesehen hat.

Also Wann und wo?

Und wer ganz gut ist, bekommt vielleicht sogar auch noch die Fahrer und Autos zusammen.

Müßte eigentlich lösbar sein, auf dem Bild sind ja genügend Hinweise zu sehen...

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 8060
@uechtel; aus dem Stehgreif??? Das ist nicht ganz leicht... :wink:

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 543
doch doch, leichter, als man auf den ersten Blick denkt. Man muß nur genau hinschauen. Da ist dein berühmtes Detektivauge gefragt!

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 8060
Okay, Sebring 1959 sofort erkannt, aber jetzt...

Die beiden Fahrzeuge mit den zwei Längsstreifen und der #8 und #9 sind die Coopers McLaren und Brabham.

Die mit der weißen Bauchbinde und #6 und #7 sind die Walker-Cooper (Trinignant und Moss).

Der mit dem einen Längsstreifen und #19 ist Schells privater Cooper.

Ganz rechts sehe ich noch einen Cooper, #12, das ist der High Efficieny Cooper von Salvadori.

Dann haben wir dann vier Ferrari #2, #3, #4, #5. #5 ist der weiß-blaue von Phil Hill, die anderen drei kriege ich jetzt nicht zahlenmäßig auseinander müßten aber Trips, Brooks und Gurney sein.

Dann sehe ich zwei Lotus(e): #10 und #11 - Ireland und Hill (oder war der da schon nimmer im Team???)

#18 ist ja ein Monsterteil - müßte der Connaught von Said sein.

#1 ganz Hinten ist der Midget von Rodger Ward.

Der vollverkleidete Porsche mit der unkenntlichen Nummer müßte Blanchard gehören.

#14 ist der OSCA von jüngst verstorbenen de Tomaso

Ganz hinten in der Mitte (#19) sieht mir nach dem Tec-Mec aus (wer fuhr denn gleich noch schnell??)

Bleibt noch die #16 - die muß ich schuldig bleiben.

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 8060
...ohne FORIX ist das im moment für mich schwer zu prüfen... :roll: :roll: :roll: :roll:

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 543
Na bitte, es geht doch! Mein Glückwunsch!

Alfalfa hat geschrieben:
Okay, Sebring 1959 sofort erkannt, aber jetzt...

Die beiden Fahrzeuge mit den zwei Längsstreifen und der #8 und #9 sind die Coopers McLaren und Brabham.


klar, erkennt man an den weißen Cooper-Streifen, aber in dem Fall genau anders herum, Brabham hat die 8 und ist aus der ersten Reihe Mitte gestartet und McLaren hat die 9.

Die mit der weißen Bauchbinde und #6 und #7 sind die Walker-Cooper (Trinignant und Moss).

Der mit dem einen Längsstreifen und #19 ist Schells privater Cooper.

Ganz rechts sehe ich noch einen Cooper, #12, das ist der High Efficieny Cooper von Salvadori.


und das ohne Forix??? Volltreffer, stimmt alles haargenau.

Dann haben wir dann vier Ferrari #2, #3, #4, #5. #5 ist der weiß-blaue von Phil Hill, die anderen drei kriege ich jetzt nicht zahlenmäßig auseinander müßten aber Trips, Brooks und Gurney sein.

2 = Brooks, 3 = Allison, 4 = von Trips, 5 = Phil Hill. Sagt zumindest Sheldon. Gurney durfte erstaunlicherweise bei seinem Heimrennen nicht mitfahren.

Dann sehe ich zwei Lotus(e): #10 und #11 - Ireland und Hill (oder war der da schon nimmer im Team???)

An seiner Stelle ist Alan Stacey gestartet.

#18 ist ja ein Monsterteil - müßte der Connaught von Said sein.

ich sach ja: du bist gut!

#1 ganz Hinten ist der Midget von Rodger Ward.

Der vollverkleidete Porsche mit der unkenntlichen Nummer müßte Blanchard gehören.

Vollverkleidet ist gut. Das teil ist mehr oder weniger ein ganz normaler RSK, bei dem allerdings der Fahrersitz in die Mitte gerückt wurde.

#14 ist der OSCA von jüngst verstorbenen de Tomaso

Cooper-OSCA, jawohl

Ganz hinten in der Mitte (#19) sieht mir nach dem Tec-Mec aus (wer fuhr denn gleich noch schnell??)

Ja und nein, #19 hattest wir schon, das war Schell. Aber Tec-Mec ist natürlich auch wieder richtig: #15 Fritz d´Orey.

Bleibt noch die #16 - die muß ich schuldig bleiben.

Na immerhin. #16 George Constantine, privater Cooper-Climax T45.

Das Bild hat mir sehr am Herzen gelegen wegen der vielen schönen Exoten, die da am Start waren. Man müßte sich nur heute mal vorstellen, letztes Wochenende in Kanada wäre noch ein LeMans-Panoz, zwei oder drei halbwegs umgerüstete Formel 3000, ein urplötzlich doch aufgetauchter Phönix (ex-Prost) GP-Renner und dann vielleicht noch Schlessers Paris-Dakar-Buggy am Start gewesen. Nicht zu vergessen Schumachers vier Teamkollegen...

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 8060
Das interessanteste Auto ist mit Sicherheit der Kurtis-Midget von Rodger Ward. Wer kam denn auf die Schnapsidee dieses Auto mitfahren zu lassen - das glaube ich sogar nur über 2 Gänge verfügte! Der gute Rodger (immerhin amtierender Indy-Champ) muß sich ganz schon verar.... vergekommen sein.

Beitrag Dienstag, 17. Juni 2003

Beiträge: 543
Ich hab das ein bißchen anders in Erinnerung. Zitat Ward: "Well I obviously knew that taking a midget to Sebring was a waste of time in terms of winning the race or anything like that. But we´d won at Lime Rock in a midget against a bunch of sports cars, and I wanted desperately to get into roadracing [Zur Erinnerung: Ward war Oval-Spezialist und hatte das 1959 Indy gewonnen]. I called anybody and everybody who would talk to me about, you know, how do I get a Formula One car to drive, how could I get into this race, and nobody would talk to me. As a kind of last resort, we decided to take the midget down".

Und die Karre hatte wirklich nur zwei Gänge (aber dafür auch zwei Schalthebel!) und als besonderes Extra eine außenliegende Handbremse. Und immerhin 1,7l Hubraum...

Aber in den Kurven hat er dem Publikum ziemlich unterhaltsame Drifts geboten.

Beitrag Mittwoch, 18. Juni 2003

Beiträge: 383
Alfalfa hat geschrieben:
...ohne FORIX ist das im moment für mich schwer zu prüfen... :roll: :roll: :roll: :roll:


Kennst du denn Robert Blinkhorn's Site gar nicht :?:

Beitrag Mittwoch, 18. Juni 2003

Beiträge: 8060
Na - ich bin mir sicher wenn ich gesucht hätte, hätte ich eine Lösung im Web gefunden. Aber ich hab's halt aus dem Gedächnis probiert. Zuhause habe ich (ihr werdet's ahnen) natürlich umfangreiche Statistiken. Aber die trage ich natürlich nicht mit ins Büro. 8-)

Beitrag Mittwoch, 18. Juni 2003

Beiträge: 8060
Ich denke die Frage geht an mich - da ist mir gerade etwas eingefallen: welchem Auto wurde bei seinen insgesamt drei Auftritten jedesmal(!) der Start verweigert?

Beitrag Freitag, 20. Juni 2003

Beiträge: 8060
Kleine Ergänzung zu Sebring 1959. Ich arbeite momentan an meinen F1-Rennberichten, die ich gerne der F1Welt zur Verfügung stellen möchte. Hier mein Bericht für's Rennen Sebring 1959 -auch wenn es etwas vorgegriffen ist... :wink:

Der erste GP der USA war ein schönes Rennen auf einem ebenso langen wie langweiligem Kurs. Bob Said gab dem Connaught C sein Debüt und gleichzeitig die Abschiedsvorstellung, Alejandro deTomaso OSCA ein Comeback (im Cooper-Chassis) und Fritz d'O'Reys TecMac-Maserati war der letzte einer 6 Jahre alten Dynastie von 250ern. Eine Schnapsidee war allerdings der Einsatz eines Dirt-Track-Kurtis mit Indy-Sieger Ward am Steuer, der den F1-Boliden in keiner Weise gewachsen war, mit seinen tollen Driftwinkeln die Zuschauer aber gleichwohl zu begeistern wußte. Heftiger, dennoch lustiger Streit zwischen Cooper-Privatfahrer Schell und Brooks, wen denn nun der Platz in der ersten Startreihe zustehen würde. Schell setzte sich schließlich durch. Moss war in toller Form. Nach 5 Runden setzte der obligatorische Colotti-Getriebeschaden, der ihn schon die ganze Saison begleitet hatte, seiner Titelchance ein jähes Ende. Diese hatte Brooks schon beim Start verspielt, als er ausgerechnet mit Teamkollege Allison eine Kollision hatte und zur Sicherheit die Box aufgesucht hatte. Danach sah Brabham wie der sichere Triumphator aus, bis ihn in der letzten Runde der Sprit ausging. Teamkollege McLaren, der ihm nachfolgte, verringerte das Tempo, in der Hoffnung, das Brabham es noch übers Ziel schaffen würde (schaffte er tatsächlich als 4., nachdem er die Kiste 800 Meter weit ins Ziel geschoben hatte!). Als ihm Trintignant immer näher rückte, mußte er wohl oder übel passieren und trug sich damit als jüngster Sieger in die GP-Statistik ein.

Beitrag Freitag, 20. Juni 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
[quote="Alfalfa"] Ich arbeite momentan an meinen F1-Rennberichten, die ich gerne der F1Welt zur Verfügung stellen möchte.

:D)

Beitrag Samstag, 21. Juni 2003

Beiträge: 543
Alfalfa hat geschrieben:
Heftiger, dennoch lustiger Streit zwischen Cooper-Privatfahrer Schell und Brooks, wen denn nun der Platz in der ersten Startreihe zustehen würde. Schell setzte sich schließlich durch.


wirklich kuriose Begebenheit. Ich lasse Phil Hill zu Wort kommen: "Yeah, he cheated! We´re all on the starting grid when they´re wheeling him up and moving some of us back. You know, we thought, `What the hell is going on?`He cut a WHOLE CORNER off!"

Als alter Sebring-Hase kannte er wohl eine Abkürzung. Und auch bei den Organisatoren hatte er wohl einen Stein im Brett. So ein Heim-GP konnte damals gewisse Vorteile mit sich bringen...

Beitrag Samstag, 21. Juni 2003

Beiträge: 543
Alfalfa hat geschrieben:
Ich denke die Frage geht an mich - da ist mir gerade etwas eingefallen: welchem Auto wurde bei seinen insgesamt drei Auftritten jedesmal(!) der Start verweigert?


Nun, da der Andrea-Moda-Coloni-Dallara-Judd wohl außerhalb des gesuchten Zeitraums liegt (und ich glaube, der hat es sowieso auch nur auf zwei "Verweigerungen" gebracht), bleibt eigentlich nur der berühmt-berüchtigte Doppelchassis-Lotus 88(B) übrig, oder?

Da hätten wir 1981 die GP USA 1 (Long Beach) und Brasilien (Jacarepagua), wo Elio de Angelis jedesmal bereits im ersten Zeittraining die Schwarze Flagge gezeigt bekommen hat, und dann der dritte Versuch, natürlich beim Heim-GP in Silverstone (Harry Schell läßt grüßen...), wo das Auto tatsächlich ohne Beanstandung am Donnerstag durch die technische Abnahme gekommen ist. Am Freitag gab´s dann aber den obligatorischen Protest der FISA-Teams und den WM-Status wollten die Veranstalter dann doch nicht riskieren. Und so mußte sich Mansell den GP von draußen anschauen.

Obwohl, so ganz richtig ist die Antwort nicht, denn ich hab den 88B sogar mit eigenen Augen schon im legalen (von der FIA abgesegneten!) Renneinsatz gesehen! Das war 2001, beim Thoroughbred-GP für historische Formel 1-Rennwagen. Hat dabei eine ziemlich gute Figur gemacht, ist dann aber leider ausgefallen.

Die Frage lädt zum Weiterdenken ein, ich hab versucht, mich mal dran zu erinnern, wer denn noch so alles in der langen Grand Prix-Geschichte mal ausgeschlossen worden ist. Hier sind die Fälle, auf die ich dabei gekommen bin:

Paradefall ist natürlich das Tyrrell Team, das 1984 an den letzten vier Rennen wegen dieser Bleikugelgeschichte nicht hat teilnehmen dürfen. Und ich glaube an den drei Rennen davor durften sie nur außer Konkurrenz starten, nachdem sie die Teilnahme per einstweiliger Verfügung durchgesetzt hatten.

Dann hätte ich noch wie gesagt das Andrea Moda Team, die 1992 bei den ersten Rennen mit zwei Colonis mit Dallara-Antriebseinheit antreten wollten, anstatt wie vom Reglement gefordert eine echte Eigenkonstruktion zu bringen. Später dann ja noch der Ausschluß des Teams von der WM wegen "Formel 1-Unwürdigkeit", obwohl man ja mittlerweile mit legalen Autos unterwegs war, die bei Simtek gebaut worden waren.

1988 habe ich dann den Osella FA1L, der beim ersten Rennen in Brasilien als "illegale Modifikation des Vorjahresautos" ab- und disqualifiziert worden ist (keine Ahnung, was das für eine Regel gewesen sein soll, die Arrows haben ihren Vorgängermodellen auch ziemlich ähnlich gesehen).

Ein Beispiel aus jüngster Zeit wäre das Phönix-Prost-Ligier-Team, dessen Versuche, 2001 an den Start zu kommen, eher nicht mehr so richtig ernst genommen werden konnten und wohl nur in der Absicht erfolgt sind, an die FOCA-Fernsehgelder heranzukommen.

1981 habe ich dann noch einen Fall, als die Veranstalter des GP Spanien gerne Emilio de Villota mit seinem privaten Williams FW07 am Start gesehen hätten, aber die Startplätze alle eigentlich schon unter den Teams vergeben waren (und selbst da war schon bereits erfolgreich Druck auf ATS und RAM ausgeübt worden, ihre Nennung auf ein Auto zu reduzieren). So hätte beinahe das ATS-Team komplett dran glauben müssen, mit der Begründung, man sei zu spät zur technischen Abnahme erschienen, deswegen habe das Team um Günter Schmid sein recht auf einen festen Startplatz verloren. Nach einigem Hin und Her und der Androhung legaler Schritte hat man dann aber do9ch alles nochmal überdacht und letztendlich war es dann doch de Villota, der nicht mitfahren durfte.

Um die vorhandenen Startplätze ist öfters mal gerangelt worden, direkt beim Rennen zuvor, Belgien 1981, durfte ATS schon auch nur ein Auto an den Start bringen und auch Tambay auf dem Theodore mußte warten, bis das Toleman-Team Warwicks Auto zurückgezogen hatte, bevor er wenigstens zum Training auf die Piste durfte. Oder Kanada 1979, als Späteinsteiger Alfa Romeo einen der festen Plätze haben wollte und man sich weigerte, zur Vorqualifikation anzutreten. Der Kompromiß war, daß dann Brambilla ab Samstag morgen mitmachen durfte und Giacomelli ganz zugucken mußte. Oder Monaco 1977, als auch der Verweis auf die große Tradition dem BRM-Rennstall bei der Verteilung der Startplätze fürs Training nix genützt hat.

Solche Probleme hatten die Veranstalter des Französichen und des Belgischen GP lange Zeit vermieden, denn bis 196x wurden dort überhaupt nur Nennungen von offiziellen Werksteams akzeptiert, und wer nicht das Glück hatte, einen kooperativen Hersteller zu finden (Maserati, Talbot-Lago), der ihn vorübergehend unter die Fittiche genommen hat, hat´s gar nicht erst zu versuchen brauchen. Eines der letzten Opfer dürfte Bob Anderson 1966/67 mit seinem privaten Brabham BT11 gewesen sein.
Sofern es sich um Franzosen gehandelt hat, gab´s allerdings auch mal ein paar Ausnahmen...

Kurios in diesem Zusammenhang auch mal eine Regel beim GP Schweden von 1974, die besagt hat, daß Skandinavische Fahrer unabhängig von der erzielten Trainingszeit automatisch fürs Rennen qualifizert waren. Zum Ausgleich hat man die Nennungen von Amon / Amon, Schenken / Trojan, Pryce / Token und Nicholson / Lyncar gar nicht erst akzeptiert.

Nicht überall hat das mit dem Heimbonus aber immer so gut funktioniert, z.B. 1976 in Österreich (wo auch sonst, gell Egon?), die beiden Österreicher Otto Stuppacher (Tyrrell 007)und Karl Oppitzhauser (March 761) durften nicht mitmachen, was wohl hauptsächlich an der fehlenden fahrerischen Eignung gelegen hat. Immerhin hätte Stuppacher in Italien dann fast mitmachen dürfen, nachdem man die Trainingszeiten von Hunt, Mass und Watson gestrichen hatte. Aber als er die glückliche Nachricht erfahren hat, ist er schon auf dem Heimweg gewesen. In Kanada hat man ihm nach dem ersten Training dann endgültig ans Herz gelegt, auf weitere Formel 1-Einsätze doch zu verzichten.

Auch aus Deutschland kann ich was anbieten: 1972, als Migault mit seinem Connew abgewiesen wurde mit der (für mich sogar nachvollziehbaren) Begründung, der Nürburgring wäre für Anfänger nicht der richtige Ort. Die Aussage war dabei sowohl auf den Fahrer als auch auf das Auto gemünzt.

Weiter zurück wird´s dann langsam schwierig zu unterscheiden, herauszufinden, wer wann wo mal ausgeschlossen worden ist und wer zu welchem Rennen "freiwillig" nicht erschienen ist oder erst gar keinen Nennungsversuch unternommen hat. Meistens ging´s dabei wohl ums Startgeld, das die Teams damals noch mit den Veranstaltern jeweils direkt ausgehandelt haben.

Fallen jemand von euch noch ein paar Beispiele ein?

Beitrag Sonntag, 22. Juni 2003

Beiträge: 8060
uechtel hat geschrieben:
wirklich kuriose Begebenheit. Ich lasse Phil Hill zu Wort kommen: "Yeah, he cheated! We´re all on the starting grid when they´re wheeling him up and moving some of us back. You know, we thought, `What the hell is going on?`He cut a WHOLE CORNER off!"

Als alter Sebring-Hase kannte er wohl eine Abkürzung. Und auch bei den Organisatoren hatte er wohl einen Stein im Brett. So ein Heim-GP konnte damals gewisse Vorteile mit sich bringen...

@uechtel; SUPER! Du kennst Dich ja wirklich erstklassig aus - hast Du nicht mal Bock meine Ausführungen Korrektur zu lesen bevor ich sie auf die F1Welt loslasse....? :wink: :wink: :wink: :wink:

Beitrag Sonntag, 22. Juni 2003

Beiträge: 8060
uechtel hat geschrieben:
...bleibt eigentlich nur der berühmt-berüchtigte Doppelchassis-Lotus 88(B) übrig, oder?

Da hätten wir 1981 die GP USA 1 (Long Beach) und Brasilien (Jacarepagua), wo Elio de Angelis jedesmal bereits im ersten Zeittraining die Schwarze Flagge gezeigt bekommen hat, und dann der dritte Versuch, natürlich beim Heim-GP in Silverstone (Harry Schell läßt grüßen...), wo das Auto tatsächlich ohne Beanstandung am Donnerstag durch die technische Abnahme gekommen ist. Am Freitag gab´s dann aber den obligatorischen Protest der FISA-Teams und den WM-Status wollten die Veranstalter dann doch nicht riskieren. Und so mußte sich Mansell den GP von draußen anschauen.

Obwohl, so ganz richtig ist die Antwort nicht, denn ich hab den 88B sogar mit eigenen Augen schon im legalen (von der FIA abgesegneten!) Renneinsatz gesehen! Das war 2001, beim Thoroughbred-GP für historische Formel 1-Rennwagen. Hat dabei eine ziemlich gute Figur gemacht, ist dann aber leider ausgefallen.

Das Thema Doppelchassis-Lotus ist übrigens HÖCHST interessant, denn da steckt mehr dahinter - nicht wenige sind der Meinung das nicht viel gefehlt hätte und die F1 hätte sich deswegen ganz anders entwickeln können als sie es tat. Werde mal bei Gelegenheit das Thema herauskramen. Sicher für manchen hier sehr informativ...

Beitrag Sonntag, 22. Juni 2003

Beiträge: 8060
...und eigentlich darf jetzt wieder uechtel 'ran.... :-P

Beitrag Montag, 23. Juni 2003

Beiträge: 543
[quote="Alfalfa@uechtel; SUPER! Du kennst Dich ja wirklich erstklassig aus - hast Du nicht mal Bock meine Ausführungen Korrektur zu lesen bevor ich sie auf die F1Welt loslasse....? :wink: :wink: :wink: :wink:[/quote]

Es geht halt nix über einen gut sortierten Bücherschrank...

Lust zum Korrekturlesen hätte ich schon, aber die Zeit! Die Updates an meinen eigenen Texten sind läääääängst überfällig.

Ich denke, da ist es besser, du hältst es wie bisher und läßt das gesamte Forum hier Korrektur lesen... :wink:

Ich steig dann auch gerne ein, wenn ich einen Aufhänger entdecke.

Neue Rätselfrage gibt´s dann erst morgen. Heute ist´s schon ziemlich spät <gähn>

Beitrag Montag, 23. Juni 2003

Beiträge: 8060
...na, vielleicht probieren wir's mal alle zusammen. Das Gerüst habe ich beieinander - ich denke auch nicht das meine Daten falsch sind - manche eventuell etwas *frech* formuliert - das könnte man rausnehmen. Und so witzige Hintergrundinformationen à la Sebring finde ich schon gut, aber ich wollte das ganze natürlich auch ein vernünftiges Maß an Umfang reduzieren - sonst wird's ja ein Roman.

Andererseits - zu machen Rennen kann man wirklich so gut wie nichts schreiben.

Was meint Ihr? Soll ich 'nen eigenen Thread anlegen und Ihr sagt mir was noch fehlt und Tom stellt es dann in seine History Reports? Eure Meinung wäre mir schon wichtig... :D)

Beitrag Montag, 23. Juni 2003

Beiträge: 543
find ich eine gute Idee. So fällt dann sicher jedem hier nochwas dazu ein.

Ich finde deine Kurzbeschreibungen insgesamt sehr gut, viele Rennen werden so noch einmal in Erinnerung gerufen, gerade in den späten Neunzigern ist doch bei mir einiges wieder verblaßt, weil ich mich nicht mehr so intensiv mit dem aktuellen Geschehen befaßt habe. Und es ist auch immer wieder mal nett, was aus den alten Zeiten wieder aufzufrischen.

Beitrag Montag, 23. Juni 2003

Beiträge: 1477
uechtel hat geschrieben:
Auch aus Deutschland kann ich was anbieten: 1972, als Migault mit seinem Connew abgewiesen wurde mit der (für mich sogar nachvollziehbaren) Begründung, der Nürburgring wäre für Anfänger nicht der richtige Ort. Die Aussage war dabei sowohl auf den Fahrer als auch auf das Auto gemünzt.

Sorry, aber das stimmt so leider nicht.
Der Grund war viel banaler - man hatte schlicht und einfach vergessen zu nennen, bzw. wusste nicht, dass dieser Vorgang Voraussetzung für die Teilnahme an einer Rennveranstaltung ist...!
Die erste Hüerde, nämlich das Tor zu Fahrerlager, schaffte man noch trotz fehlender Dokumente, den Torstehern wurde einfach der F1 hinten auf dem LKW gezeigt. Dann ging es zur technischen Abnahme, und man fragte sich, wo all die anderen denn die Startnummern her hatten, reihte sich aber trotzdem in die Schlange ein. Als man endlich an der Reihe war, endete das fröhliche Spielchen natürlich abrupt...!

Das Ganze stammt von Bobby Boor, damals selbst Mitglied im Team Connew. ich kann jedem nur anraten, die ganze Geschichte des Teams Connew zu lesen, ich zumindest bin aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen...! Ich finde Bobby's Homepage nicht mehr, habe mir darum erlaubt, den Artikel auf meine eigene Page hochzuladen, er wird mir's verzeihen.

http://www.axos.nl/retrorace/temp/The%20Connew%20Story.htm

Beitrag Montag, 23. Juni 2003

Beiträge: 8060
...ein wirklich toller Bericht... :D) :D)

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