Manchmal braucht man in seinem Rennfahrer-Leben einfach ein wenig Glück. Viel davon hatten an diesem Wochenende Justin Wilson, Jan Heylen, Bruno Junqueira und Sebastien Bourdais beim Aufritt der Champ Car Serie in Assen. Während sich die ersten Drei über einen Platz auf dem Podium freuen durften, ist Bourdais der Titel kaum noch zu nehmen. Doch lediglich die Ränge 13 und 14 seiner großen Konkurrenten Robert Doornbos und Will Power konnten den Franzosen positiv stimmen. Mit seinem persönlichen Abschneiden konnte der Meisterschaftsführende nicht zufrieden sein.

Das erste Missgeschick leistete sich Bourdais am Start. Ausversehen aktivierte der Pole-Sitter den Geschwindigkeitsbegrenzer für die Boxengasse, als er losfahren wollte. So hatte Justin Wilson keine Mühe, die erste Position zu übernehmen. Noch dicker kam es für Bourdais zur Rennmitte. Nach einem völlig verpatzten Boxenstopp fiel der Tabellenführer sogar auf die letzte Position zurück. Im Ziel lag der Newman/Haas-Pilot auf dem siebten Platz und betrieb damit Schadensbegrenzung.

Auch wenn er zwischenzeitlich die Spitzenposition verlor, ließ sich Justin Wilson nicht aus der Ruhe bringe. Vor einer tollen Kulisse und vollen Tribünen konnte der Brite seinen ersten Sieg der laufenden Saison feiern. In der Gesamtwertung verbesserte sich der ehemalige Formel 1-Pilot auf den zweiten Platz. Aber mit 58 Punkten Rückstand hat Wilson nur noch theoretische Chancen auf den Titel. Bei den letzten zwei Rennen kann man maximal 68 Zähler holen.

Der zweite Platz entschädigte Jan Heylen und seine Fans für das verpatzte Heimspiel in Zolder. Der Belgier profitierte von einer aggressiven Boxenstrategie und rollte mit den letzten Tropfen Methanol über die Ziellinie. Gleiches galt für Bruno Junqueira, für den sich der Europa-Trip gelohnt hat. Schon in Zolder stand der Brasilianer auf dem Podest. Heute hätte es durchaus mehr als der dritte Rang werden können. Beim letzten Boxenstopp hatte Junqueira Probleme mit dem Speed-Limiter und fuhr zu langsam durch die Box, so schlüpfte Heylen durch.

Das bisher beste Teamergebnis errang PKV Racing. Die beiden Piloten Tristan Gommendy und Neel Jani liefen auf den Plätzen vier und fünf ein. Der Schweizer musste sich in der Schlussphase gegen Simon Pagenaud wehren, der die Fahne des Team Australia aufrecht hielt. Für Forsythe-Racing, eigentlich ein Top-Team in der Champ Car Serie, endete das Wochenende erneut ohne Erfolg. Oriol Servia wurde Achter, Paul Tracy schied schon früh aus.