Paul Tracy hat sich im ersten Qualifying beim Saisonauftakt in Las Vegas die Bestzeit gesichert und wird damit im Rennen aus der ersten Reihe starten. Zusätzlich dazu bekam er auch den ersten Meisterschafts-Punkt des Jahres und darf sich damit kurzfristig als einziger Fahrer in der Champ Car Punktewertung wähnen. "Ich muss mich beim ganzen Team und meinen persönlichen Sponsoren bedanken. Das war eine großartige Leistung von allen, weil sie über den Winter so hart gearbeitet haben", war Tracy nach der Session glücklich.

Dabei hatte es vor kurzem noch Zweifel daran gegeben, ob es überhaupt gut laufen könnte, da erst vor etwas mehr als einer Woche noch Mario Dominguez in das Indeck-Team geholt wurde. Tracy meinte dazu: "Einige Leute außerhalb des Teams hatten gedacht, dass unsere Fortschritte gestoppt würden, weil wir vorige Woche ein zweites Auto dazu genommen haben. Aber die eingesprungene Crew, die an Marios Auto arbeitet, hat sich wirklich gut eingefügt und wir haben einfach hart gearbeitet."

Der zweite Platz im ersten Qualifying ging etwas überraschend an Rookie Simon Pagenaud. Der Meister der Atlantic Series des Vorjahres verlor rund zwei Zehntel auf Tracy und war ob seiner guten Vorstellung richtig begeistert. "Es ist wirklich, wirklich großartig, hier zu stehen. Es ist auch eine Erleichterung, weil wir wissen, dass wir vorne dabei sind." Pagenaud hatte aber nicht nur das Handicap, noch neu in der Word Series zu sein, sondern er hatte auch noch keine Erfahrung mit den rot gekennzeichneten weichen Reifen. Trotz seiner guten Zeit lief es nämlich nicht ganz problemfrei damit. "Ich habe die Roten drauf getan, weil wir dachten, dass wir eine Chance auf Pole hätten. Aber als ich versuchte habe, später zu bremsen, habe ich blockiert. Also konnten wir nur eine gute Runde auf ihnen schaffen", sagte er.

Der Tag von Sebastien Bourdais war nicht ganz problemfrei, Foto: Sutton
Der Tag von Sebastien Bourdais war nicht ganz problemfrei, Foto: Sutton

Hinter Pagenaud folgten Sebastien Borudais und Justin Wilson. Bourdais hatte aber nicht viel zu lachen, da ihm eine Zündspule durchbrannte. "Das setzt ziemlich genau das fort, was beim Testen war", meinte der Titelverteidiger, "wir häufen einfach Problem auf Problem an und das ist hart. Ich meine, das Team macht einen großartigen Job, aber es scheint nicht in unseren Händen zu liegen." Doch es gab bei dem Franzosen nicht nur Grund zur Klage. "Abgesehen davon sind wir aber auf Kurs. Ich hatte nur eine Ausfahrt auf den Schwarzen [Reifen] und das Auto verhielt sich gut. Da kann man gar nichts sagen. Wir müssen nur mehr Runden zusammenbekommen, ohne an die Box zu kommen und die hintere Abdeckung zu öffnen."

Auf Justin Wilson folgte sein Teamkollege Alex Tagliani, der auch der letzte war, der innerhalb von einer Sekunde mit dem Spitzenreiter lag. Debütant Robert Doornbos fand sich bereits 1,2 Sekunden hinter Tracy, hatte aber auch alles andere als einen leichten Tag, nachdem es im freiten Training nicht nach Wunsch gelaufen war. "Die Session am Morgen war ein bisschen ein Schock. Die Strecke hier in Vegas ist großartig, aber das Auto war nicht so stark, wie wir gehofft hatten", sagte er. Deswegen arbeitete Doornbos über die Mittagszeit noch einmal ordentlich am Wagen und am Nachmittag lief es dann. "Nachdem wir unser Auto heute verbessert haben, freuen wir uns morgen auf einen stärkeren Tag und wir haben einiges zu erreichen."

Doornbos' Teamkollege bei Minardi, Dan Clarke, kam auf den zehnten Platz. Vor ihm rangierten noch Will Power und die beiden PKV-Piloten Tristan Gommendy und Neel Jani. Katherine Legge, die einzige Frau im Feld, belegte den 13. Rang. Damit ging es ihr wesentlich besser als ihrem Teamkollegen Bruno Junqueira, der von Gommendy am Heck touchiert wurde und danach nicht mehr weiterfahren konnte. "Wir hatten heute ein Top Drei Auto und ich war enttäuscht wegen Dale [Coyne, Teamchef]", sagte er. Noch ist für ihn und auch für Matt Halliday, der ebenfalls keine Zeit erzielte, nicht alles verloren. Am Samstag findet noch das zweite Qualifying statt, bei dem dann die endgültige Startaufstellung fixiert wird.

Das Ergebnis des ersten Qualifyings in Las Vegas

1. Paul Tracy Forsythe Championship 1:19.784 10 Runden
2. Simon Pagenaud Team Australia 1:19.998 + 0.214 12
3. Sebastien Bourdais Newman/Haas/Lanigan 1:20.197 + 0.413 8
4. Justin Wilson RSPORTS 1:20.310 + 0.526 11
5. Alex Tagliani RSPORTS 1:20.437 + 0.653 11
6. Robert Doornbos Minardi Team USA 1:20.991 + 1.207 15
7. Will Power Team Australia 1:21.007 + 1.223 5
8. Tristan Gommendy PKV 1:21.565 + 1.781 10
9. Neel Jani PKV 1:21.618 + 1.834 11
10. Dan Clarke Minardi Team USA 1:22.123 + 2.339 11
11. Ryan Dalziel Pacific Coast 1:22.202 + 2.418 12
12. Mario Dominguez Forsythe Championship 1:22.384 + 2.600 13
13. Katherine Legge Dale Coyne 1:22.420 + 2.636 13
14. Alex Figge Pacific Coast 1:22.788 + 3.004 12
15. Graham Rahal Newman/Haas/Lanigan 1:23.307 + 3.523 9
16. Matt Halliday Conquest keine Zeit 2
17. Bruno Junqueira Dale Coyne keine Zeit 1