Shane van Gisbergen wird seinen Meistertitel im Blancpain-Langstreckenpokal nicht verteidigen können. Wie kürzlich bekannt wurde, hat der Neuseeländer seinen Werksfahrer-Vertrag mit McLaren nicht verlängert. Grund: In der kommenden Saison überschneiden sich die Blancpain-Rennen in Monza und Spa mit Rennen der australischen Supercars-Tourenwagenmeisterschaft, in der van Gisbergen hauptsächlich startet. Der 27-Jährige sieht sich deshalb gezwungen, auf ein GT-Programm in Europa zu verzichten; er wird stattdessen bei einigen Rennen der amerikanischen IMSA-Serie antreten, genauer gesagt für Alex Job Racing auf Mercedes-AMG.

Van Gisbergens Zeit als Werksfahrer für McLaren ist damit nach nur zwei Jahren zu Ende. In der Blancpain-Langstreckenserie gewann der Mann aus Auckland insgesamt vier Rennen. Obwohl "SVG" das diesjährige Saisonfinale am Nürburgring verpasste, reichte es zum Titel, denn seine beiden Fahrerpartner Rob Bell und Côme Ledogar holten in der Eifel keinerlei Punkte. Da die Konkurrenz dies nicht zu nutzen wusste, durfte sich letztlich auch van Gisbergen als Blancpain-Champion feiern lassen.

Mercedes-Cockpit auch in Bathurst

Seinen zweiten wichtigen GT-Titel aus der abgelaufenen Saison wird van Gisbergen 2017 aber sehr wohl verteidigen können, nämlich den Sieg beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst. Für Scott Taylor Motorsport wird der junge Kiwi auch hier in einem Mercedes-AMG unterwegs sein. Seine Teamkollegen: Supercars-Altmeister Craig Baird sowie ein noch nicht benannter dritter Fahrer, welcher dem Vernehmen nach aus dem AMG-Werkskader kommen könnte. van Gisbergen war schon früher für den Taylor-Rennstall unterwegs, jüngst bei einer Porsche-Veranstaltung im April in Eastern Creek.

"Wegen der Terminalge habe ich für nächstes Jahr umstellen müssen", erklärte van Gisbergen gegenüber Speedcafe.com. "Ich hoffe, ich werde drei oder vier IMSA-Rennen fahren können. Neben Daytona werd ich's hoffentlich nach Sebring und nach Watkins Glen schaffen und vielleicht noch ein paar mehr, was wirklich toll wäre." SVG gilt in Fachkreisen als einer der schnellsten Rennfahrer überhaupt. Nach seinem Bathurst-GT-Sieg samt Rundenrekord wird er heuer wohl auch den Supercars-Titel holen. Ein Rennwochenende vor Schluss führt van Gisbergen die Gesamtwertung an. Sein ärgster Kontrahent: Sechsfach-Champion und Triple-Eight-Teamkollege Jamie Whincup.