Die Mannschaft um Rekordweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) hatte in den Vorläufen noch deutliche Mühen, siegte aber am Ende vor den Niederländern und den Franzosen.

"Einfach Wahnsinn" meinte Weltmeister Matten Kröger (Bokel) nach dem Endlauf. Der "Wahnsinn" hatte System, die deutsche Mannschaft in den Vorläufen gegen Großbritannien, Tschechien und Frankreich durchaus ihre Schwierigkeiten, genügend Zähler aufs Konto zu bringen, um überhaupt im entscheidenden A-Finale der beiden punktbesten Teams um die WM-Krone zu kämpfen. Erst im vierten Durchgang gegen Finnland platzte der Knoten, schafften Gerd Riss (Bad Wurzach), Enrico Janoschka (Güstrow) und Matten Kröger (Bokel) die maximale Punktzahl, nachdem zuvor Richard Speiser (Börwang) durch einen technischen Defekt in Führung liegend ausgefallen war und nach zwei Läufen nicht mehr eingesetzt wurde. Eine 10:5-Punkteteilung im Rennen gegen die Niederlande genügte schließlich sogar, um als vorlaufbestes Team an den mit favorisierten Konkurrenten vorbeizuziehen.

Der "Wahnsinn" fand im sehr spannenden und spektakulären Endlauf seine Fortsetzung. Zunächst in Führung liegend sah es für das Team Germany zumindest kurzfristig nach Silber aus. Der Ausfall von Theo Pijper (NL) und die Plätze zwei, drei und fünf für die Deutschen brachten jedoch die endgültige Entscheidung. "Ich dachte zunächst, wir hätten verloren", sagte der Vorlaufbeste Gerd Riss, der das A-Finale als Fünfter beendete: "Erst als Teammanager Josef Hukelmann mit Tränen in den Augen auf die Bahn rannte, war mir klar: Wir haben es geschafft – ein tolles Gefühl."

Kröger, der wie Riss bei allen drei WM-Titeln mit dabei war, freute sich riesig: "Das ist einfach super." Garant für den erneuten Titelgewinn des DMSB-Teams im erst dritten Wettbewerb dieser Art war Enrico Janoschka mit Platz zwei: "Für mich ist diese Weltmeisterschaft schöner als 2006, weil ich heute gut gefahren bin und beim letzten Mal im Finale nicht mit dabei war." Dieses Los fiel gestern auf den erst 22-jährigen Richard Speiser, der bei seinem Team-WM-Debüt wenig Glück hatte: "Ich hätte gerne mehr zur Goldmedaille beigetragen." Team-Manager Josef Hukelmann lobte Teamgeist und Ehrgeiz aller vier Fahrer: "Nach dem Lauf gegen die Finnen ging ein Ruck durchs Team. Und der Siegeswillen fürs Finale war da."