Das Speedway-GP-Event in Cardiff befindet sich in dieser Saison fest in britischer Hand. Publikumsliebling Dan Bewley triumphiert zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren beim Großen Preis in Großbritannien. Sein Landsmann Robert Lambert komplettiert einen britischen Doppelsieg und verwandelt so das Principality Stadium in der walisischen Hauptstadt in einen Hexenkessel.

Mit dem Sieg eines Lokalmatadors war nach der Vorrunde allerdings nicht zu rechnen. Obwohl Bewley und Lambert furios in den Grand Prix gestartet waren (P1 und P2 nach je drei bestrittenen Läufen) fielen sie bis zum Ende einer extrem knappen Vorrunde bis auf die Positionen 7 und 8 zurück und erreichten das Halbfinale nur dank der besseren FIM-Ranglistenplatzierung, da die anderen Tiebreaker zwischen P6 und P9 keinen Sieger ermitteln konnten.

Bewley und Lambert trumpfen in den KO-Läufen auf

In den Halbfinal-Läufen gelang beiden aus Gate 2, das den restlichen Nachmittag nicht favorisiert war, aber ein furioser Start und der Heat-Sieg. Im Finale übertrumpfte Bewley schließlich Lambert auf dem Weg zur ersten Kurve und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Es war der vierte Sieg in der Speedway-GP-Karriere des 25-Jährigen bei seiner erst vierten Finalteilnahme.

Platz 3 erreichte Vize-Weltmeister Fredrik Lindgren, während der Pole Dominik Kubera bei seiner dritten Finalteilnahme in dieser Saison zum dritten Mal mit Platz 4 vorliebnehmen musste. Hinter ihm folgten Vorrunden-Sieger Mikkel Michelsen, Andzejs Lebedevs, Jack Holder und Martin Vaculik.

Zmarzlik und Huckenbeck nach der Vorrunde raus

Allgemein war es nicht der Abend der favorisierten Polen, die mit viel Fan-Unterstützung auf die Insel gereist waren. Weltmeister Bartosz Zmarzlik verpasste mit P10 zum ersten Mal seit Prag 2019 ein GP-Halbfinale. Maciej Janowski schied durch viel Pech auf P9 aus, obwohl er neun Zähler gesammelt hatte. Eine Rarität im Speedway, meist reichen sogar acht Zähler für einen Halbfinal-Einzug.

Der vierte Pole im Bunde, Szymon Wozniak, landete mit zwei Punkten auf dem 16. und damit letzten Rang. Nur eine Position vor ihm reihte sich mit Kai Huckenbeck der deutsche Vertreter in der Speedway-Weltmeisterschaft ein, der ebenfalls einen gebrauchten Nachmittag erlebte und nur drei Zähler auf sein Konto verbuchen konnte.

Bewley konnte sich in Cardiff nicht nur über den GP-Sieg freuen, sondern nahm mit dem Sprint-Sieg am Freitag auch das Punkte-Maximum mit. Bei dem 2024 eingeführten Sprint-Format fahren nach dem Qualifying am Freitag die Top-4-Piloten noch ein Extra-Heat aus, für das Punkte verteilt werden. Bereits bei der Premiere in Warschau siegte er.

In der Weltmeisterschaft bleibt Zmarzlik trotz des misslungenen Cardiff-Auftritts unangefochten vorne. Er führt 21 Punkte vor Lambert. Lindgren (23 Punkte Rückstand), Holder und Michelsen (je 24) folgen auf den weiteren Positionen. Huckenbeck liegt in der WM nach wie vor auf P12. Das nächste GP-Event geht am 31. August in Breslau (Wroclaw) über die Bühne.