Kai Huckenbeck feiert einen Auftakt nach Maß bei der ersten Station der Speedway-GP-Saison 2024 in Kroatien. Der Deutsche zog bei seinem ersten Start als Vollzeit-Pilot mit einer überzeugenden Leistung bis ins Halbfinale ein, wo allerdings Endstation für ihn war.

Huckenbeck überraschte nach P2 im Qualifying bereits in der Vorrunde die Konkurrenz und sammelte insgesamt zehn Punkte und zwei Heat-Siege, was ihm vor dem Semifinale zum vierten Platz verhalf. Aus der dadurch früheren Startplatz-Wahl konnte er jedoch nicht Profit schlagen und fiel von der Innenbahn aus schon auf den ersten Metern auf Platz 3 zurück. In der Endabrechnung brachte ihm das den sechsten Rang ein.

Der Bann ist gebrochen: Jack Holder gewinnt Kroatien-GP

Der Sieg ging in Donij Kraljevec an den Australier Jack Holder. Es war der erste für den jüngeren Bruder von Ex-Weltmeister Chris Holder bei seinem 22. GP-Event, nachdem er im Vorjahr bereits insgesamt fünfmal auf dem Podium gestanden und mehrmals knapp an seinem Premieren-Sieg vorbeigeschrammt war.

Der Erfolg des 28-Jährigen kam mit Ansage, denn Holder gab bereits in der Vorrunde den Ton an und belegte mit zwölf Zählern die erste Position nach den 20 Heat-Rennen, dicht gefolgt von Weltmeister Bartosz Zmarzlik und dem Briten Robert Lambert mit jeweils elf Zählern. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale erwischte Holder den besten Start und geriet in den beiden entscheidenden Läufen nicht mehr in Bedrängnis.

Im Finale setzte sich Holder vor seinem Landsmann Jason Doyle und Vize-Weltmeister Frederik Lindgren durch, die sich beide mit acht Zählern nur knapp ins Halbfinale gezittert hatten, jedoch mit der gelben Außenbahn die richtige Startplatz-Wahl trafen. Genauso wie Huckenbeck wurde auch Lambert im Semifinale die Innenbahn zum Verhängnis. Er landete in der Endabrechnung aufgrund der besseren Vorrunden-Platzierung vor Huckenbeck auf der fünften Position.

Fehlstart für den Weltmeister: Bartosz Zmarzlik verpasst Podium

Titelfavorit Zmarzlik, der seit dem GP-Comeback in Nordkroatien 2022 auf der Bahn im Stadion Milenium ungeschlagen war, verpasste das Podium. Der Pole leistete sich im Finale in der ersten Kurve einen für ihn ungewöhnlichen Fehler, der ihn ganz zurück warf und von dem er sich bis ins Ziel nicht mehr erholen konnte.

Allgemein war der Start in Donji Kraljevec ein bestimmender Faktor, denn Überholmanöver waren den ganzen Abend über eher selten. Leon Madsen und Dominik Kubera, der genauso wie Huckenbeck sein Vollzeit-Debüt im Speedway GP feierte, belegten nach ihrem Halbfinal-Aus die Ränge 7 und 8. Mikkel Michelsen und Martin Vaculik komplettierten die Top 10.

Einen Auftakt zum Vergessen erlebte Tai Woffinden. Der dreifache Weltmeister konnte zwar ein Heat gewinnen, ging aber in sämtlichen anderen Vorläufen leer aus und landete somit auf der letzten Position. Neben Huckenbeck war in Kroatien auch Marius Hillebrand als Reservepilot mit von der Partie. Der 24-Jährige kam allerdings nicht zum Einsatz.

Das nächste Event der Speedway-GP-Saison 2024 geht am 10. und 11. Mai in Warschau über die Bühne. Bei dem Saison-Highlight im polnischen Nationalstadion debütiert neben dem normalen Qualifying am Freitag auch erstmals ein Sprint-Format in der Bahnsport-Meisterschaft. Dabei wird direkt nach der Qualifikation unter den Top-4-Fahrer noch ein Heat ausgefahren, für das WM-Punkte vergeben werden.