Die Isle of Man Tourist Trophy wurde von der Corona-Pandemie so schwer getroffen wie kaum ein anderes Sport-Event der Welt. Das traditionsreiche Straßenrennen musste zweimal in Folge abgesagt werden und fand seit 2019 nicht mehr statt. Im kommenden Juni startet die TT aber wieder durch.
Die vergangenen beiden Jahre ohne Rennbetrieb nutzten die Veranstalter für die Ausarbeitung eines neuen Medienkonzepts. Dieses soll ab 2022 endlich auch Live-Übertragungen der Rennen ermöglichen. Mit zahlreichen Kameras entlang der Strecke, zwei TV-Helikoptern und einem neuen Timing-System, das Live-Inserts ermöglicht, will man den Motorrad-Fans in aller Welt ein einmaliges Isle-of-Man-Erlebnis bieten.
Geplant ist für 2022, den Live-Feed über die eigenen Kanäle laufen zu lassen, wie TT-Chef Paul Phillips im Gespräch mit "The Race" ausführt: "Man wird mit allem, was über eine Internetverbindung verfügt, darauf zugreifen können. Es wird eine App für TV, Smartphone und Laptops geben und alles wird vom Beginn des Qualifyings bis zum Ende des letzten Rennens verfügbar sein."
Veranstalter organisiert alles selbst
Für die Livestream-Produktion will man sich mächtig ins Zeug legen. So soll es ein Hauptstudio geben, aus dem moderiert und analysiert wird. Zudem werden eigene Reporter im Fahrerlager unterwegs sein, um die Stimmung bei der Isle of Man einzufangen. Produziert wird die Sendung direkt vor Ort von der Firma "Greenlight Television". "Es wird viel Berichterstattung vor und nach jedem Rennen geben", verspricht Phillips.
Vor allem die Live-Übertragung der Rennen stellt die Organisatoren vor eine große Herausforderung. Rennstrecken haben üblicherweise eine überschaubare Länge von nur wenigen Kilometern, weshalb TV-Kameras auch beinahe jeden Zentimeter der Kurse im Fokus haben. Die Nürburgring-Nordschleife stellt mit ihren 20,8 Kilometern bereits eine absolute Ausnahme dar, doch eine Runde auf dem Snaefell Mountain Course auf der Isle of Man ist mit 60,7 Kilometern rund dreimal so lang.
Zudem werden die Rennen als Einzelzeitfahren ausgetragen, bei dem die Starter nicht gleichzeitig auf die Strecke gelassen werden, sondern zeitversetzt ins Rennen gehen. Die Regie wird somit alle Hände voll zu tun haben, die Bilder der einzelnen Kameras zu einem ansprechenden Livestream zu vereinen. Ein völlig reibungsloser Ablauf bei der Premiere ist somit unwahrscheinlich.
Keine Live-Onboards
Phillips bittet daher bereits im Vorfeld um Verständnis für etwaige Pannen: "Liveübertragungen können schiefgehen und die Leute dürfen nicht erwarten, dass uns keine Fehler unterlaufen. Denn selbst bei den besten Live-Sendungen der Welt kann etwas schiefgehen."
Auf Livebilder von Onboard-Kameras muss man vorerst noch verzichten. Ebenso wird das Livebild mit einer gewissen Verzögerung ausgestrahlt, sodass die Regie eingreifen kann - etwa bei schweren Unfällen, die auf der Isle of Man manchmal auch tödlich enden können. "Wir wollen selbst entscheiden, welche Bilder die Leute sehen", erklärt der TT-Chef.
Die Isle of Man TT startet am 29. Mai mit den ersten Trainings. Die acht Rennen der diesjährigen Auflage sind zwischen 4. und 10. Juni angesetzt. Motorsport-Magazin.com wird wieder umfassend von dem Event berichten.
Der Zeitplan der Tourist Trophy 2022
Datum | Uhrzeit (MESZ) | Rennklasse | Rundenzahl |
Samstag, 4. Juni | 13:00 Uhr | Superbike TT | 6 |
16:00 Uhr | Seitenwagen-Rennen 1 | 3 | |
Montag, 6. Juni | 12:45 Uhr | Supersport-Rennen 1 | 4 |
14:00 Uhr | Superstock-Rennen | 4 | |
Mittwoch, 8. Juni | 12:45 Uhr | Supertwin-Rennen | 4 |
15:45 Uhr | Supersport-Rennen 2 | 4 | |
Freitag, 10. Juni | 12:30 Uhr | Seitenwagen-Rennen 2 | 3 |
15:45 Uhr | Senior TT | 6 |
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