Während man im kompakteren SUV-Segment als E-Auto-Käufer mittlerweile eine breite Auswahl an Fahrzeugen findet, so sieht es an den unteren und oberen Rändern nach wie vor etwas dürftig aus. Viele Käufer wollen endlich kleine, günstige E-Autos – einige anscheinend auch große SUV, mit denen man die ganze Familie bequem und umweltfreundlich im Alltag und darüber hinaus von A nach B bringen kann. So ein Fahrzeug stellt Hyundai mit dem neuen Ioniq 9 nun vor.

Präsentiert wurde das bisher größte Ioniq-Modell auf der diesjährigen Los Angeles Auto Show. Der Siebensitzer ist 5,06 Meter lang, 1,98 Meter breit und 1,79 Meter hoch. Der Radstand misst beachtliche 3,13 Meter. Optisch orientierte man sich an dem Pixel-Design der kleineren Modelle Ioniq 6 und Ioniq 5. Dazu kommen schwarze Applikationen rund ums Fahrzeug. Die obere Leiste an der Front beinhaltet beispielsweise ein LED-Tagfahrlichtband sowie die Blinker. Die Hauptleuchten sitzen in der Schürze und sind in einem vertikalen Format ausgeführt. Betont wurden die Radkästen mit den sogenannten „Brauen“, die je nach Ausstattung schwarzeingefärbt sind. Das Heck endet abrupt und steil und erinnert mit den schmalen, langen vertikalen Leuchten an damalige Volvo-Kombis wie beispielsweise den V70. Um die Aerodynamik zu verbessern, verbaut man beim Ioniq 9 in die Karosserie integrierte Türöffner sowie optionale digitale Außenspiegel. Des Weiteren verzichtet man auf eine Dachantenne: Der Empfänger für das Radio sitzt in der Heckscheibe, der für das GPS in der Windschutzscheibe. Die sogenannten „Connected Car Services“ bauen ihre Verbindung über die Instrumententafel mit der Außenwelt auf.

Hyundai, Ioniq 9
Foto: Hyundai

Sitze mit Lounge-Funktion und eine Unmenge an Stauraum

Wer im neuen Ioniq 9 Platz nimmt, merkt sofort worauf das Hauptaugenmerk der Entwickler bei diesem Fahrzeug lag. Fahrer und Beifahrer sitzen in einem luftig gestalteten Cockpit bestehend aus zwei nebeneinander angeordneten 12-Zoll-Screens. Wer sich für die Option der digitalen Außenspiegel entschieden hat, findet an den A-Säulen zwei weitere Displays. Das Layout des Armaturenträgers ist horizontal ausgelegt. Unterhalb der Lüftungsleiste verbaut Hyundai eine eigene Einheit zur Steuerung der Klimaanlage. Das Highlight ist die um 190 Millimeter verschiebbare Mittelkonsole, die sich von den Passagieren in der ersten und zweiten Sitzreihe in beide Richtungen öffnen lässt und so auch den Zugang zwischen den Sitzreihen erleichtert. Sie bietet zusätzlichen Stauraum von 5,6 Liter in der oberen Ablage sowie 12,6 Liter in der unteren Schublade. In Gang gesetzt wird der Stromer mit einem Lenkstockhebel, den man bereits aus anderen Modellen des Herstellers kennt.

Hyundai, Ioniq 9
Foto: Hyundai

Für eine Relax-Atmosphäre sorgen die Sitze mit Lounge-Funktion, mit der sich das Gestühl automatisch in eine Liegeposition fahren lässt. Diese Funktion gibt es auch für die zweite Sitzreihe, wenn man sich für den Sechssitzer samt drehbaren Einzelsitzen entscheidet. Alternativ hat man auch die Wahl den Ioniq 9 zu einem vollwertigen Family-Transporter mit sieben Sitzen zu machen. Hinter die dritte Sitzreihe passen dann immer noch 338 Liter. Klappt man diese um, so hat man bis zur zweiten Reihe im Fond 908 Liter zur Verfügung. Darüber hinaus kommt das SUV mit einem Frunk unter der Haube, der je nach Motorkonfiguration zwischen 52 und 88 zusätzliche Liter fasst. Bei der Materialwahl im Innenraum kommen biologisch behandeltes, komplett wasser- und schmutzabweisendes Leder, Oberflächen aus recycelten PET-Flaschen, Bio-Farben und Wollfabrikate zum Einsatz.

Hyundai, Ioniq 9
Foto: Hyundai

In nur 3,4 Sekunden von 80 auf 120 km/h.

Die Antriebsplattform teilt sich der neue Ioniq 9 mit seinem vollelektrischen Bruder Kia EV9. Die Grundlage bildet das 800-Volt-System sowie der 110,3-kWh-Akku, der für eine Maximalreichweite von bis zu 620 Kilometer ausgelegt ist und am Schnelllader in rund 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden kann. Den Strom für die USB-Anschlüsse im Interieur und der Standardsteckdose im Laderaum bezieht der Ioniq 9 übrigens nicht wie üblich über eine 12-V-Batterie, sondern direkt von der Hochvolt-Einheit des Antriebs. So stellt man auch eine Schnellladefunktion diverser Geräte sowie eine V2L-Funktion (Vehicle-to-Load) parat.

Hyundai, Ioniq 9
Foto: Hyundai

Bei den Antrieben geht es mit dem RWD 160 mit 218 PS und 350 Newtonmeter Drehmoment los. Zweiter im Bunde ist ein Allradantrieb, der zu den 218 Pferdestärken an der Hinterachse zusätzlich 95 PS an der Vorderachse addiert. Die dritte Option besteht aus dem Performance-Aggregat, welches über zwei 218-PS-Motoren jeweils vorne und hinten verfügt. Damit geht es im Familien-SUV in flotten 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Bei der Beschleunigung im mittleren Bereich, wie zum Beispiel beim Überholen anderer Fahrzeuge, beschleunigt das Performance-Modell sogar in nur 3,4 Sekunden von 80 auf 120 km/h.

Die genaue Markteinführung in Deutschland sowie die Preise des neuen Ioniq 9 stehen von Hyundai noch aus und werden zeitnah bekannt gegeben.