Als das erste SUV namens Duster von Dacia im Jahr 2010 auf den Markt kam sah man gespannt hin, ob der Versuch klappt, ein kompaktes Billig-SUV der breiten Masse in Europa zu Verfügung zu stellen. 14 Jahre später verzeichnet man allein in Deutschland laut dem KBA insgesamt 242.512 Neuzulassungen und ist nach eigenen Aussagen bereits Europas führende Marke im B-Segment. Jetzt geht Dacia den nächsten logischen Schritt und stellt dem Duster einen größeren Bruder zur Seite, der direkt Modelle des äußerst beliebten SUV-C-Segments, wie zum Beispiel den VW Tiguan, angreifen soll. Und damit nicht genug, denn laut CEO Denis Le Vot gibt es eine sorgfältig geplante Produktstrategie, bei der auf den Bigster zwei weitere Fahrzeuge folgen werden.

Dacia, Bigster
Foto: Dacia

Optisch greift der neue Dacia-Sprössling die aktuelle Designsprache des Herstellers auf und zieht Parallelen zum kleineren Duster. Das SUV wirkt sehr erwachsen und die kantige Formensprache steht dem Fahrzeug gut. Mit 4,57 Meter Länge ist der Bigster rund 25 Zentimeter länger als der Duster. Das wuchtige Äußere lässt ihn optisch noch größer erscheinen. Über die gesamte Karosserie hinweg lässt sich ein gewisses Y-Thema erkennen. So sind beispielsweise die Grafik der Front- und Heckleuchten oder das hintere Seitenfenster zwischen C- und D-Säule im Y-Stil ausgeführt. Prominent und im Kühler-Licht-Design mitintegriert sitzt das neue Dacia-Logo. Rund ums Auto gibt es Schutzteile, wie an den Seiten, den Radhäusern und im unteren Bereich der Stoßfänger. Serienmäßig rollt der Bigster auf 17- bzw. 18-Zöller. Für die Top-Ausstattung namens „Journey“ sind optional 19-Zoll-Räder im Grafikdesign erhältlich. In den höheren Ausstattungsstufen sind zudem Zweifarblackierungen mit schwarzem Dach zu haben.

Dacia, Bigster
Foto: Dacia

Mit dem Fokus auf das Wesentliche

Bei der Gestaltung des Interieurs war es den Entwicklern besonders wichtig auf Platz, Ergonomie und Komfort zu achten. Die Armaturentafel ist hoch angebracht, vergrößert dadurch das Platzangebot für die Passagiere im vorderen Bereich und erfüllt schon mal das erste Kriterium. Alle Fahrinformationen werden auf dem digitalen 7-Zoll- oder 10-Zoll-Fahrinfodisplay (je nach Ausstattung) dargestellt, während die Informationen des Multimediasystems auf dem zentralen 10,1-Zoll-Touchscreen angezeigt werden, der in allen Versionen zur Serienausstattung gehört und auch Apple CarPlay- und Android Auto-kompatibel ist. Je nach Ausstattung werden unterschiedliche Versionen der Mittelkonsole verbaut: Als flache, als mittelgroße sowie erstmals auch als hohe Konsole mit Armlehne samt integriertem Kühlfach, einer induktiven Smartphone-Ladestation und großzügigen Ablagen. Das vom Exterieur bekannte Y-Design findet man auch im Inneren an beispielsweise den Lüftungsdüsen oder den Türgriffen wieder. Für Komfort sorgt das Panorama-Glasdach, die teilelektrische Sitzverstellung sowie die Zwei-Zonen-Klimaanlage. Um wieder auf das Thema Platz zurückzukommen: Der Kofferraum fasst bis zu 667 Liter und fällt größer aus als zum Beispiel beim VW Tiguan. Durch das Umklappen der Sitze (40/20/40) im Fond lässt sich der Stauraum zusätzlich erweitern. Optional öffnet und schließt die Heckklappe elektrisch.

Dacia, Bigster
Foto: Dacia

Breites Motorenangebot

Gleich von Anfang an wird Dacia den Bigster mit vier Motoren anbieten. Den Start macht das neuentwickelte TCe-Aggregat, welches einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner an ein 48-Volt-Mildhybrid-System koppelt. Daraus resultieren 140 PS, gebunden an eine Sechsgang-Schaltung samt Vorderradantrieb. Option Nummer Zwei ist der TCe-Motor (ebenfalls als Mildhybrid) mit 130 PS und Allradantrieb. Das Topmodell bildet der Bigster Hybrid bestehend aus einem Vierzylinder-Benziner, zwei E-Motoren und einer Systemleistung von 155 PS. In der Stadt soll man mit dieser Motorenversion rund 80 Prozent der Fahrten rein elektrisch unterwegs sein können. Zu guter Letzt gibt es noch den ECO-G 140 als Benzin-/Autogas-Version mit einer Reichweite von bis zu 1.450 Kilometer. Der Autogastank sitzt dabei unter dem Kofferraumboden. Mit einem Schalter im Cockpit kann man schnell und einfach zwischen den Kraftstoffarten wechseln.

Dacia, Bigster
Foto: Dacia

CEO verspricht einen Preis von unter 25.000 Euro

Der neue Dacia Bigster kann in Deutschland ab Januar 2025 bestellt werden. Zur Auswahl stehen vier Ausstattungen: „Essential“, „Expression“, „Extreme“ und „Journey“. Die beiden Letzteren bilden die Topversionen und werden preislich gleichwertig sein. Zu der genauen Preisgestaltung hält sich der Hersteller jedoch noch bedeckt. Laut CEO Denis Le Vot hat man aber zwei klare Preisgrenzen: So soll der Basispreis des Verbrenner-Bigster unterhalb von 25.000 Euro liegen. Die Hybrid-Version soll nicht teurer als 30.000 Euro werden.