Mit dem MBUX-System haben die Stuttgarter schon seit Jahren eines der fortschrittlichsten Infotainmentsysteme in ihren Modellen verbaut. Der dazugehörige Sprachassistent lässt sich dazu mit dem Aufruf „Hey Mercedes“ aktivieren. Die neueste Funktion wird dabei künftig die Ergänzung und Integration durch ChatGPT sein. Laut einer Pressemitteilung will der Hersteller dadurch einen natürlicheren und intensiveren Austausch mit dem virtuellen Helfer ermöglichen. Das klare Ziel von Mercedes lautet, mit Hilfe der KI-Funktion die Nutzungsmöglichkeiten des eigenen Sprachassistenten stark auszuweiten, die Kommunikation mit diesem noch natürlicher darzustellen und so auch Dialoge entstehen zu lassen. Man kann also in Zukunft, statt einer einfachen Sprachbefehlseingabe, auch um eine Antwort bitten. Der Assistent erzählt dann beispielsweise bei einer Fahrtzieleingabe interessante Infos über die Destination, kann Wissensfragen klären oder aber auch Rezeptideen fürs Abendessen liefern. Da das Fahrzeug alle Informationen per Sprache wiedergibt, kann sich der Blick des Fahrers immer auf das Verkehrsgeschehen richten.

Für Datenschutz ist gesorgt

Die Grundlage für die Integration von ChatGPT ist eine Kooperation mit Microsoft. Über Azure OpenAI Service nutzt Mercedes die groß angelegten generativen KI-Modelle von OpenAI in Kombination mit den dazugehörenden Sicherheits-, Datenschutz- und Zuverlässigkeitsfunktionen von Azure. Mercedes betont dazu, dass man immer selbst zu jeder Zeit die Hoheit über alle IT-Prozesse im Hintergrund besitzt. Die Spracheingaben der Fahrer werden in der „Mercedes-Benz Intelligent Cloud“ gespeichert, dort anonymisiert und dann weiters analysiert, um sie auf ihre Richtigkeit zu prüfen und auch weiterzuentwickeln.

Erstmals für Kunden in den USA

Der Hersteller möchte US-Kunden mit dem voraussichtlich dreimonatigen Betaprogramm die Möglichkeit geben, als „Early Adopter“ die neuesten Technologien in ihren Fahrzeugen auszuprobieren und zu testen. Je nachdem wie die groß angelegte Testphase endet, sollen die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Strategie zur Einführung eines sogenannten „Large Language Model“ in weiteren Märkten und Sprachen einfließen. So könnte man vielleicht schon zeitnah auch in unseren Europa-Modellen von Mercedes mit der KI kommunizieren.